PV-Anlagen und neue Technik: Große Investitionen in Paderborns Kläranlage

Paderborn. Die Stadt Paderborn investiert in die Nachhaltigkeit und Effizienz ihrer Kläranlage. Die wichtigsten Projekte präsentierte Markus Beine, Betriebsleiter beim Stadtentwässerungsbetrieb Paderborn (Steb), im Betriebsausschuss. Die vergangenen Jahre ist schon einiges passiert: So wurden beispielsweise die Schlammbehandlung und Einlaufgruppen saniert. Die Projekte kosteten 8,8 Millionen Euro. Als Ergebnis wurden Anlagenteile erneuert und es gibt nun effizientere und energiekostensparendere Lösungen. Die Inbetriebnahme der erneuerten Förderschnecken der Kläranlage begann rechtzeitig vor dem Weihnachtshochwasser 2023. &bdquo;Wir konnten das Hochwasser gut bewältigen und hatten alle Förderschnecken im Einsatz“, berichtete Beine den Ausschussmitgliedern. In diesem Jahr laufen noch Restarbeiten. Doch die nächsten Großprojekte sind bereits in Planung und stehen teilweise kurz vor den Ausschreibungen. Ein Überblick. Umbau der biologischen Reinigungsstufe 13 Millionen Euro werden in die biologische Reinigungsstufe investiert. &bdquo;Das Herzstück der Abwasserreinigung“, sagt Beine. Die Paderborner Kläranlage wurde im Jahr 1981 in Betrieb genommen und in mehreren Schritten im Laufe der Jahre ausgebaut. Die Biologie wurde zuletzt im Jahr 1999 auf das heutige Beckenvolumen erweitert. Der neue Teil der Biologie soll von der bestehenden Oberflächenbelüftungstechnik auf eine deutlich leistungsfähigere und energieeffizientere feinblasige Druckbelüftungstechnik umgebaut werden. Was bedeutet das? Beine erklärt: &bdquo;Die Bakterien, die in der biologischen Reinigung den wichtigsten Job erledigen, brauchen in den Becken belüftete und unbelüftete Bereiche.“ Für die belüfteten Bereiche soll anstatt großer Paddel, die Sauerstoff von oben hinzuführen, die Belüftung umgestellt werden. Dort sollen stattdessen Gummimatten auf dem Grund des Beckens liegen, die Sauerstoff nach oben abgeben. Durch die neue Technik soll ein erheblicher Teil der Energiekosten eingespart werden. Die Hälfte des gesamten Energiebedarfs der Kläranlage entfällt laut Beine auf die biologische Stufe. Diese könne durch die neue Belüftungstechnik wiederum die Hälfte ihres Energiebedarfs einsparen. Der Baubeginn ist im Februar 2025 geplant. Erneuerung der Gasverwertung Ein weiteres Bauprojekt wird die Erneuerung der Gasverwertung. Kostenpunkt: 5 Millionen Euro. Im Abwasserreinigungsprozess fällt Klärschlamm in Form von Flocken an. Diese werden in Fäulungstürme gepumpt, erklärt Beine. Dort entsteht Gas, unter anderem Methangas. Es wird in den Blockheizkraftwerken verfeuert, und so entstehen Strom und Wärme. Die Blockheizkraftwerke wurden 2012 errichtet. &bdquo;Da gibt es heute einfach neuere und bessere Technik. Wir erneuern daher Blockheizkraftwerk-Module“, so Beine. Zudem wird das Gasspeichervolumen erweitert und ein neuer Wärmepufferspeicher gebaut. Auch dieses Projekt soll ab 2025 gebaut werden. PV-Anlagen Noch in diesem Jahr sollen zwei große PV-Anlagen entstehen. Eine ist auf dem Gelände der Kläranlage geplant, genauer gesagt über der sogenannten Flockungsfiltration. Das löst laut Beine gleichzeitig auch ein Problem: Im Sommer entstehen in den Behältern aufgrund der Sonneneinstrahlung Algen, die dann zunächst entfernt werden müssen. Das Problem soll sich mit dem Bau der PV-Anlage erledigen. Kostenpunkt: 730.000 Euro inklusive der Dachkonstruktion. Die zweite, deutlich größere PV-Anlage ist auf freien Flächen der ehemaligen Kläranlage Paderborns nahe dem Inselbadstadion geplant. Kostenpunkt: 2,2 Millionen Euro.

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