
Paderborn-Schloß Neuhaus. Sie hatten sich gute Chancen ausgerechnet, mussten sich aber geschlagen geben. Die Bewerbung der Neuhäuser Schützen für das Europaschützenfest 2030 ist gescheitert, wie der Verein am Samstag zunächst auf seiner Facebook-Seite und später in einer Presseinformation mitgeteilt hat.
Stattd in Schloß Neuhaus findet die Großveranstaltung den Angaben zufolge in Dormagen statt. Das sei in geheimer Abstimmung auf der Frühjahrstagung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) in Arnsberg entschieden worden. Das Ergebnis sei "ganz knapp" gewesen, schreiben die Neuhäuser - auf Dormagen entfielen demnach 19, auf den Paderborner Ortsteil 15 Stimmen.
Oberst Markus Cink und der erste stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt hätten "das europäische Paderborn und die Erfahrungen und das Ambiente in Schloß Neuhaus" mit vielen Eindrücken präsentiert, heißt es weiter. Dabei sei auch auf die "hervorragende Erfahrung" aus bisherigen Bundesfesten und Jubiläen sowie die "sehr gute" Infrastruktur betont worden. Hinter die Bewerbung hatte sich vor einigen Wochen auch ausdrücklich der Paderborner Stadtrat gestellt.
Doch auch der Verweis auf "den Vorteil" für ein Fest der europäischen Schützen in der Residenz führte bei der EGS-Tagung nicht zum gewünschten Erfolg: "Leider honorierten die stimmberechtigten Delegierten nicht die idealen und vom Ambiente einmaligen Verhältnisse in Schloß Neuhaus."

Aber auch die starke Vorstellung aus Dormagen habe sich sehen lassen können, geben die Verantwortlichen des Bürger-Schützen-Vereins zu. Den Neuhäusern zufolge hätte die Bewerbung besonders durch die Lage zwischen Düsseldorf und Köln punkten können. Somit findet das Europaschützenfest 2030 vom 9. bis 11. August 2030 (eine Woche vor dem normalen Termin) in Dormagen statt. Erwartet werden circa 25.000 Schützen und viele Gäste aus rund 22 Ländern.
Oberst Cink zeigt sich in der Pressemitteilung sichtlich enttäuscht: „Wir haben viel Herzblut in diese Bewerbung gesteckt. Unser Erfahrungsschatz aus den diversen Feierlichkeiten war ein Pfund, mit dem wir deutlich gepunktet haben. Letztlich hat es nicht gereicht."
Nächste Chance erst in zwei Jahrzehnten
Schloß Neuhaus als Gastgeber hätte der Bruderschaft, Schloß Neuhaus und der gesamten Region von Paderborn einen Aufwind gegeben, so Cink. "Dennoch gilt jetzt: Kopf hoch, Krönchen rücken und weiter geht es." Er ist überzeugt, dass sich noch viele Möglichkeiten bieten würden, um den Ort und die Bruderschaft zu repräsentieren.
Das nächste Europaschützenfest werde aber wahrscheinlich erst 2045 wieder in die Region 1 vergeben, zu der Schloß Neuhaus gehört. Cink: "Damit wird sich der dann amtierende Vorstand befassen müssen."