Kreis Paderborn. Bei einem zwischen Paderborn-Elsen und Salzkotten-Scharmede tot aufgefundenen Feldhasen ist die sogenannte Hasenpest (Tularämie) festgestellt worden, teilt der Kreis Paderborn mit. Weitere Untersuchungsergebnisse stehen aus. Auch im benachbarten Kreis Höxter hat es bereits einen Fall der Hasenpest gegeben.
Die Erkrankung kann bei zahlreichen Tierarten vorkommen, tritt aber überwiegend bei wildlebenden Hasen und Wildkaninchen auf. Infizierte Tiere verenden meist innerhalb weniger Tage. Auffälligste Krankheitszeichen sind Schwäche, Mattigkeit, Abmagerung, verändertes Verhalten wie zum Beispiel Ausbleiben des Fluchtreflexes.
Die Hasenpest könne vom Tier auf den Menschen übertragen werden und dann auch lebensbedrohlich verlaufen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Übertragung erfolgt durch den Kontakt der Haut und Schleimhaut mit infektiösem Tiermaterial, über den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Hasenfleisch sowie durch das Einatmen von Staub oder Tröpfchen. „Kranke, auffällige oder tote Wildtiere, insbesondere Hasen, sollten daher auf keinen Fall berührt werden“, erklärt Kreisveterinärin Bettina Bertelt. Der Erreger sei sehr widerstandsfähig, bereits wenige Keime können zu einer Infektion führen.
Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen
Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) liegt bei einem bis 14 Tagen, in der Regel bewegt sie sich bei drei bis fünf Tagen. Grundsymptome sind zum Beispiel Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Muskelschmerzen. Zusätzlich können auch Geschwüre und Lymphknotenschwellungen auftreten. Besonders gefährdet sind Jäger, die deshalb Handschuhe und Mundschutz tragen sollten, weil durch die ungeschützte Berührung oder den Staub im Tierfell eine Ansteckung möglich ist.
Entdecken Bürgerinnen und Bürger ein verdächtiges Tier, ist der Revierinhaber zu verständigen. Eine Untersuchung der Tiere kann über das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen veranlasst werden.