Bulgarische Bande

Mehrere Taten in OWL: Paderborner Polizei nimmt sechs verdächtige Einbrecher fest

Den Männern wird vorgeworfen, in Metallbaufirmen eingestiegen zu sein und tonnenweise Beute gemacht zu haben. Bei Durchsuchungen in Gütersloh und im Kreis Lippe wird Diebesgut mit Millionenwert sichergestellt.

Das Diebesgut der Bande stand bereits zum Abtransport bereit. | © Polizei Paderborn

Marc Schröder
03.04.2024 | 03.04.2024, 17:16

Kreis Paderborn/Kreis Lippe. Erfolg für die Ermittlungskommission (EK) „Heavy Metal“: Die Festnahme einer aus Bulgarien stammenden Einbrecherbande vermelden am Mittwoch die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Kreispolizei. Nach umfangreichen verdeckten Ermittlungen seien am 13. März ein entsprechender Zugriff und Durchsuchungen von mehreren Wohnungen in Gütersloh, Lage und Lemgo erfolgt. Dabei waren sechs verdächtige Personen im Alter von 22 bis 56 Jahren festgenommen worden. Sie stehen unter Verdacht, Mitglieder einer Bande zu sein, die aus dem Raum Lippe heraus in OWL und darüber hinaus in Firmen eingebrochen zu sein. Im Fokus der Täter standen dabei insbesondere hochwertige Werkzeuge und Buntmetall.

Den Festnahmen vorausgegangen waren verdeckte Ermittlungen der Paderborner Kriminalpolizei, die von der Ermittlungskommission (EK) „Heavy Metal“ durchgeführt worden waren. Zu den Maßnahmen zählten unter anderem das Abhören von Telefonen sowie der Einsatz elektronischer Mittel zur Verfolgung der Verdächtigen, erläuterte Kriminalhauptkommissarin Nicole Klein, Leiterin der EK, im Rahmen der Pressekonferenz zur Kriminalstatistik der Paderborner Polizei.

Auf die Spur der mutmaßlichen Bande waren die Ermittler nach einem Einbruch in eine Firma in Delbrück in der Nacht auf den 16. Februar gekommen. Dort stahlen die Tatverdächtigen Werkzeuge im Wert von mehr als 100.000 Euro. In der Woche darauf schlugen die Täter in der Nacht auf den 22. Februar in Hövelhof zu. Auch dort stahlen sie Werkzeuge von ähnlich hohem Wert. Den Verdächtigen werden zudem Taten vorgeworfen, die sich bereits andernorts und im Vorjahr ereignet hatten.

Tonnenweise Diebesgut war für Abtransport bereit

Entsprechend groß waren die Menge an Diebesgut, Bargeld und weiterem Beweismaterial, welches bei den Durchsuchungen sichergestellt wurde. Das Diebesgut stand zum Abtransport bereit. Unter anderem waren dafür wohl Kleintransporter vorgesehen, die mit verstärkten Federn ausgestatten worden waren, um die massive Überladung zu kaschieren. So sei bei einem älteren Mercedes Sprinter ein Gesamtgewicht von mehr als 5,5 Tonnen festgestellt worden. Teilweise habe das Diebesgut bereits einzelnen Taten zugeordnet werden können und auch die Rückgabe laufe zur Freude der geschädigten Firmen an, berichtete Klein. Insgesamt belaufe sich der durch die mutmaßliche Bande verursachte Schaden wohl auf zwei Millionen Euro.

Vom Amtsgericht Paderborn wurde gegen zwei 22-jährige und einen 35-jährigen Verdächtigen Untersuchungshaft angeordnet. Aufgrund eines bereits bestehenden Haftbefehls wurde ein 27-Jähriger direkt einer Justizvollzugsanstalt zugeführt. Die drei anderen Männer kamen wieder auf freien Fuß.

Bereits am 17. Januar gelang der Paderborner Polizei die Festnahme von drei rumänischen Einbrechern, die in Hövelhof in die Räumlichkeiten eines Spielgeräteherstellers eingebrochen waren. Die Beschuldigten befinden sich seit ihrer Festnahme ebenfalls in Untersuchungshaft.