Direkt an der Uni Paderborn entstehen rund 50 neue Wohnungen für Studierende

Paderborn. Seit ein paar Tagen steht der Baukran auf dem Grundstück zwischen der Universität Paderborn und dem Südring-Center. &bdquo;Der Hochbau kann beginnen“, sagt Christopher Gladen, Geschäftsführer bei Wegener Massivhaus. Das Paderborner Unternehmen baut im Auftrag eines privaten Investors ein neues Studierendenwohnheim. Nur wenige Gehminuten von der Uni entfernt sollen Studierende künftig in Apartments leben. 49 kleine Wohnungen entstehen auf der Grundstücksecke Südring/Pohlweg. &bdquo;Die circa 25 Quadratmeter großen Apartments werden möbliert vermietet“, sagt Gladen. Drei Etagen plus Kellergeschoss wird das Wohnheim haben, außerdem einen Aufenthaltsraum und eine Terrasse, von der die Bewohnerinnen und Bewohner auf das Uni-Gelände blicken werden. &bdquo;So wie sich das gehört“, merkt Gladen schmunzelnd an. Das Gebäude mit Photovoltaikanlage werde einen Netto-Null-Standard aufweisen, das heißt, dass unterm Strich &bdquo;sämtliche Energie, die vor Ort für Heizung und Warmwasser verwendet wird, auch vor Ort produziert wird“. Nachfrage nach Wohnraum sei hoch Das Wohnheim ist so konzipiert, dass in fernerer Zukunft theoretisch einzelne Innenwände entfernt werden können, um größere Wohnungen zu schaffen – falls irgendwann die Nachfrage nach einem Studierendenwohnheim nicht mehr gegeben ist. Gladen geht aber nicht davon aus, dass es zu diesem Fall kommen wird. Denn Wohnraum für Paderborner Studierende werde dringend gebraucht. &bdquo;Der Bedarf ist hoch“, meint der Geschäftsführer. Vor wenigen Jahren hat das Unternehmen Wegener bereits im Technologiepark ein studentisches Wohnheim im Auftrag gebaut. Dort leben bis zu 231 Studentinnen und Studenten. Aktuell existiere eine &bdquo;lange Warteliste“ für die Plätze. Gladen rechnet daher damit, dass das Interesse auch beim neuen Wohnheim groß sein wird, wenn es wahrscheinlich ab Wintersemester 2025/26 zur Verfügung steht. Die Miethöhe soll zwischen der der &bdquo;Smartments“ im Technologiepark und der des Shipshape-Wohnheims liegen, was angesichts der gegenwärtigen Baukosten nur durch ein beim Land NRW beantragtes Förderdarlehen erreicht werden könne. Für Wegener Massivhaus sei das Projekt etwas Besonderes, weil das Unternehmen nicht nur die Arbeit von mehr als einem Dutzend Gewerke koordiniert, sondern auch die vorherige Planung komplett übernommen habe. &bdquo;Wir haben vorab einen digitalen Zwilling des Wohnheims am Computer gebaut“, erklärt Christopher Gladen. Statik, Wärmeschutz, Sanitäranlagen, Elektroleitungen: Alle für den Bau relevanten Punkte sind in dem 3D-Modell hinterlegt, was im eigentlichen Bau-Prozess eine hilfreiche Unterstützung sei, da mögliche Probleme frühzeitig auffielen. Wegener nutzt spezielles Verfahren Apropos Bau-Prozess: Da nutzt Wegener den sogenannten Lean-Produktionsprozess-Ansatz, der auf Erfahrungen aus der Automobilbranche beruht. &bdquo;Bevor wir anfangen, sind alle Gewerke schon vergeben“, sagt Gladen. Vor Baubeginn werde der Prozess mit allen Beteiligten durchgeplant. Dies sorge für eine hohe Verlässlichkeit und besser zu kalkulierende Baukosten. Ein Beispiel: &bdquo;Wenn man jetzt schon weiß, dass man in 14 Monaten Fliesen verlegt, kann man sie bereits für diesen Zeitpunkt bestellen“, so Gladen. Außerdem fänden alle sechs Wochen Treffen statt, in denen beispielsweise mögliche Änderungen auffallen. Die Wegener-Gruppe mit Sitzen in Paderborn und Lichtenau baut derzeit auch an anderen Stellen, beispielsweise auf dem Alanbrooke-Gelände, wo sie für die kommunale Wohnungsbaugesellschaft den Rohbau errichtet. Das laut Gladen &bdquo;größte Projekt der Firmengeschichte“ spielt sich jedoch nicht in Paderborn, sondern im Rheinland ab. Für das Wohnungsunternehmen Vivawest baut Wegener in Neuss 104 Wohneinheiten. &bdquo;2024 wird das heftigste Jahr für die Baubranche“ Mit dem Vivawest-Bau, dem neuen Studierendenwohnheim in Paderborn sowie weiteren Projekten sei Wegener dieses Jahr gut aufgestellt, meint Christopher Gladen. Das Unternehmen komme daher gut durch eine Krise, die die Branche derzeit erlebt. &bdquo;Der Verkauf von Reihenhäusern ist massiv eingebrochen“, sagt Gladen. &bdquo;2024 wird das heftigste Jahr für die Baubranche.“ Denn dann schlügen fehlende Bau-Aufträge richtig durch. Die Ursachen seien mannigfaltig: die Zinsentwicklung, steigende Bau- und Personalkosten sowie eine Verunsicherung bei Förderprogrammen, die teils deutlich schlechter geworden seien.

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