Designierter Präsident der Universität Paderborn bedauert endgültigen Rückzug

Paderborn. Zuletzt keimte Hoffnung auf, dass es doch noch eine kurzfristige Lösung für die Besetzung des Präsidentenamtes der Universität Paderborn geben würde. Dazu hatte sich die Politik auf Ebene der Länder NRW und Niedersachsen eingeschaltet. Das Ziel war es, die Frage der Pensionsansprüche bei einem Wechsel des designierten Präsidenten Jörg Wallaschek zu klären. Doch jetzt steht fest: Der Hochschullehrer wird nicht nach Paderborn wechseln. Das teilten zunächst Jürgen Brautmeier, Vorsitzender des Hochschulrates der Universität Paderborn, und dann auch Wallaschek selbst auf &bdquo;NW“-Anfrage mit. Am Freitag, 15. März, äußerte sich Wallaschek zum Ablauf nach Bekanntwerden des Problems und zur Suche nach einer Lösung. Für den Paderborner, der seit 1992 mit der Familie in der Stadt lebt, war klar: &bdquo;Ich bedauere es sehr, dass ich nicht an meine alte Wirkungsstätte zurückkehren kann.“ An der Universität Paderborn war Wallaschek bereits 15 Jahre tätig sowie von 1999 bis 2003 Vizepräsident, Prorektor Forschung und Teil des Präsidiums. Derzeit ist der Maschinenbau-Ingenieur Leiter des Instituts für Dynamik und Schwingungen an der Leibniz-Universität Hannover und war unter anderem Dekan. Wallaschek war am 15. November 2023 zum neuen Präsidenten der Universität Paderborn gewählt worden. Für ihn hatte sich die Hochschulwahlversammlung in nicht öffentlicher Sitzung entschieden. Freude über geplante Zusammenarbeit Als eine Phase mit &bdquo;guter Stimmung“ beschrieb Wallaschek die Zeit danach, im Austausch mit der Universität Paderborn. Alle Beteiligten hätten sich auf die Zusammenarbeit gefreut. Doch dann wurde das Problem bezogen auf die Versorgungsansprüche bekannt. Wallaschek betonte, dass sich die in dieser Sache Verantwortlichen der Universität frühzeitig um eine Lösung bemüht hätten. &bdquo;Spätestens Mitte Februar war das Problem bekannt“, sagte er. Namentlich verwies er auf Brautmeier sowie auf Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung. &bdquo;Herr Brautmeier hat gekämpft“, sagte Wallaschek. Engmaschig, &bdquo;von Woche zu Woche“, habe sich Wallaschek dann mit den Vertretern der Universität ausgetauscht. Doch eine Lösung habe sich nicht abgezeichnet. Bis am Montag, 11. März, klar gewesen sei: &bdquo;Jetzt können wir es nicht mehr verantworten.“ Und damit sei letztlich die Entscheidung zum Rückzug Wallascheks gefallen. In der Folge habe Wallaschek das Präsidium der Leibniz-Universität Hannover über seinen Rückzug als designierter Präsident der Universität Paderborn informiert. Und seine Kollegen in Hannover, mit denen er seit 17 Jahren zusammenarbeite. Brautmeier hatte seinerseits den Hochschulrat am Dienstag, 12. März, sowie den Senat am Mittwoch, 13. März, informiert. Ebenfalls am Mittwoch hatte das Präsidium Mitarbeitende und Studierende in Kenntnis gesetzt. Ministerium schaltet sich ein Wie Brautmeier bereits zuvor gegenüber der &bdquo;NW“ berichtet hatte, erweist sich beim vorliegenden Fall das Beamtenrecht als Hindernis. Mit dem Antritt als Uni-Präsident hätte Wallaschek aus Niedersachsen nach NRW wechseln müssen, von einer Beamtenstelle in die nächste. Allerdings hätte Wallaschek damit einen Teil seiner Ansprüche auf die Altersversorgung aus seiner Tätigkeit in Niedersachsen verloren. Zuletzt hatte es den Versuch einer kurzfristige Lösung gegeben, nachdem der Rückzug Wallascheks öffentlich geworden war. Auf &bdquo;NW“-Nachfrage hatte das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft bestätigt, dass es Beratungen auf Ebene der Staatssekretäre der Länder NRW und Niedersachsen gegeben habe. Zudem hatte ein Sprecher des Ministeriums betont, dass sich &bdquo;eine Lösung für die Frage der Versorgungsansprüche“ abzeichne. In diesem Zusammenhang dankte Wallschek auch dem CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer. Dieser war in der Angelegenheit unter anderem mit Ina Brandes (CDU), NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, im Austausch gewesen. Austausch in der Wissenschaft Gefasst wirkte Wallaschek nun im &bdquo;NW“-Gespräch und blickte auch auf das Beamtenbesoldungsgesetz NRW. Verständnis zeigte er einerseits dafür, dass das Gesetz vom Ursprung her auf eine &bdquo;Treuepflicht“ abhebe und sich beispielsweise auf Lehrer und Polizisten beziehe. &bdquo;Aber Wissenschaft lebt doch vom Austausch“, sagte Wallaschek. So würden Wissenschaftler oder andere Universitätsvertreter beispielsweise Ideen aus München mit nach Aachen bringen oder umgekehrt. Dazu sei es wichtig, ungehindert von Bundesland zu Bundesland zu wechseln. &bdquo;Einen Schritt weiter“ sei hierbei Bayern, wo es die vorliegende Hürde bezogen auf die Versorgungsansprüche nach Informationen Wallascheks nicht gebe. Nun erfolgt sein Rückzug sehr kurzfristig. Zum 1. April sollte Wallschek das Amt von der amtierenden Präsidentin Birgitt Riegraf übernehmen. Nach seiner Absage wird das derzeitige Präsidium bis zu einer Neuwahl eines Präsidenten beziehungsweise einer Präsidentin geschäftsführend im Amt bleiben. Insgesamt kann der Prozess zur Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin mehrere Monate in Anspruch nehmen. Zuletzt sprach Brautmeier von sechs Monaten.

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