Pläne werden konkreter: So könnte ein sechster Bahnhof in Paderborn aussehen

Paderborn. Am Nordbahnhof und Kasseler Tor, in Schloß Neuhaus und Sennelager sowie natürlich am Hauptbahnhof: An diesen Orten in Paderborn halten bereits Züge. In ein paar Jahren könnte ein sechster Bahnhof hinzukommen. Dieser soll im Zusammenhang mit dem Zukunftsquartier zwischen dem jetzigen Barker-Areal und der Friedrich-Spee-Gesamtschule entstehen. Die Stadt Paderborn hat nun Ideen zur Gestaltung dieses Bahnhaltepunkts vorgestellt. Zwei Bahnsteige und ein Mobilitätshub Angedacht sind zwei Bahnsteige an der Strecke Paderborn – Altenbeken, sagte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion. Eine potenziell notwendige dritte Gleisachse werde vorgehalten. Auch soll es eine Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern geben. So sehen die Pläne einen Mobilitätshub vor, der Abstellflächen für Fahrräder sowie einen Park-and-Ride-Platz für Autos bietet. Eine im Ausschuss präsentierte Übersichtsgrafik zeigt zudem einen Wartebereich mit Kiosk und Toilettenanlage – sowie eine Bahn-Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. &bdquo;Eine Verbindung in angrenzende Stadtteile müssen wir mitdenken“, meinte Warnecke mit Blick auf den Kaukenberg und die Lieth. Das Potenzial für den Bahnhof Der mögliche sechste Bahnhof Paderborns soll also nicht nur diejenigen ansprechen, die im Zukunftsquartier leben und arbeiten werden. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) rechnet in einer Untersuchung mit potenziell 5.217 Menschen, die täglich an der Station ein- und aussteigen. Generell sieht der NWL in der Station ein sehr hohes Potenzial und eine Integrierbarkeit in das sogenannte Zielnetz NRW 2032. Auch im Vergleich schneidet der angedachte Bahnhof gut ab. Denn der NWL hat 92 Vorschläge zu neuen Stationen in ganz Westfalen-Lippe bewertet, dabei erhält das Zukunftsquartier mit Abstand die höchste Punktzahl. Wie realistisch die Umsetzung ist Ein sehr hohes Potenzial und die Empfehlung des NWL, die Vorschläge umzusetzen, bedeutet aber nicht automatisch, dass der Bahnhof sicher kommen wird, sagte NWL-Sprecherin Anne Zimmermann auf Anfrage. Denn nicht berücksichtigt sei die Finanzierbarkeit, die aktuell nicht in Sicht sei. Der NWL gibt für die Zukunftsquartier-Station prognostizierte Kosten in Höhe von 13,65 Millionen Euro an. Nach Aussage Warneckes ist der Bahnhaltepunkt &bdquo;schon wirklich sehr gut durchgeprüft“. Trotzdem wisse man, dass ein Umsetzungszeitraum von zehn Jahren realistisch sei, so die Technische Beigeordnete, die anmerkte: &bdquo;Wir haben es hier mit der Bahn zu tun, Entschuldigung, wenn ich das so sage.“ Zeitplan für das Zukunftsquartier Ein Zehn-Jahres-Zeitraum greift auch an anderer Stelle. Denn förderfähige Städtebaumaßnahmen für das Zukunftsquartier müssten innerhalb eines Jahrzehnts umgesetzt werden, erläuterte der Konversionsbeauftragte Lars-Christian Lange im Fachausschuss. Um Fördermittel zu erhalten, ist ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) notwendig. Für einen ersten Abschnitt des Zukunftsquartiers will die Stadt Paderborn im September ein solches ISEK einreichen. Förderfähig sei in den neuen Richtlinien des Landes NRW unter anderem eine &bdquo;blau-grüne Infrastruktur“ mit Grünanlagen, Spielplätzen und Wasserflächen. Dies sei passgenau für das Zukunftsquartier, ist doch auf dem Gelände der ehemaligen Barker-Kaserne solch eine Infrastruktur mit eingeplant. Bevor jedoch das Gebiet weiter entwickelt werden kann, muss die Stadt Paderborn es erst einmal kaufen. Ein entsprechender Kaufvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) soll im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein, sagte Warnecke. Einen Kaufpreis nennt die Stadt Paderborn nicht. Im Haushaltsplan heißt es nur allgemein: &bdquo;Zur Finanzierung des Ankaufs von Konversionsflächen werden voraussichtlich 63,8 Millionen Euro zusätzlich benötigt.“ Welche und wie viele Flächen diese Aussage betrifft, lässt die Verwaltung offen. Vergleichsweise zeitnah könnten auf dem Barker-Areal geförderte Wohnungen gebaut werden. Denn eine Bedingung des Kaufvertrags mit der Bima sei, dass 200 solcher Wohneinheiten entstehen, sagte Lange. Nur wenn dies innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werde, sei eine Verbilligung möglich.

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