Paderborner Schulen fördern junge Sporttalente

Paderborn. &bdquo;Das war unser Schüler!“ Der Stolz ist in der Stimme von Cornelia Pongratz beim Treffen in der Home-Deluxe-Arena zu spüren gewesen. Die Leiterin der Lise-Meitner-Realschule dachte dabei an den vielseitig talentierten Yuri Alexander Hanssen, der nach Baseball und Leichtathletik nun als Bobfahrer Wintersport auf Hochleistungsniveau betreibt. Die Realschule und das Reismann-Gymnasium wollen als NRW-Sportschulen solchen Talenten ideale Bedingungen bieten: um Sport und Schule zu kombinieren. Partner ist neben der Lise-Meitner-Realschule und dem Reismann-Gymmasium auch die &bdquo;Forum Paderborner Spitzensport gGmbH“, die das Paderborner Sportinternat an der Kurt-Schumacher-Straße betreibt. Bei einem Treffen verschiedener Vertreter beim SC Paderborn stellten sich diese Partner nun vor. Und neben dem Fußball-Zweitligisten SC Paderborn haben beispielsweise der Baseball-Bundesligist Untouchables und der Zweitligist Paderborn Baskets Interesse an Nachwuchs, aber auch viele andere Vereine. NRW-Sportschulen im Verbund Seit dem Schuljahr 2012/13 sind die Lise-Meitner-Realschule und das Reismann-Gymnasium im Verbund NRW-Sportschulen. Zuvor war das Schulangebot jeweils zeitweise &bdquo;sportbetont“. Pro Jahrgang hat die Realschule jeweils eine Sportklasse mit je 28 bis 30 Schülerinnen und Schülern sowie bis zu vier Regelklassen. Derzeit besuchen insgesamt 743 Schülerinnen und Schüler die Realschule. Am Reismann-Gymnasium sind es insgesamt knapp 800 Schülerinnen und Schüler. In den Jahrgängen 5, 6 und 7 gibt es jeweils zwei Sportklassen mit je 30 Schülerinnen und Schüler, also 180 Schüler. In den Klassen 8, 9 und 10 ist es jeweils eine Sportklasse. Somit sind es hier insgesamt 90. In der Oberstufe findet der Sportunterricht für die betreffenden Schülerinnen und Schüler in Kursen statt. Für alle minderjährigen Leistungssportler, die beispielsweise Talentscouts der Untouchables bundesweit oder im Ausland finden und in die Region bringen, gibt es das Internat. Dem Leiter Matthias Hellmig zufolge leben dort derzeit 45 Jugendliche. Bis zu 48 Plätze gibt es. Zum Konzept der Realschule gehören in den Jahrgängen 5, 6 und 7 nicht nur fünf Stunden Sport in der Woche, sondern auch vier Stunden &bdquo;Athletisierung“. In den Jahrgängen 8, 9 und 10 sind es sieben Stunden mit weniger Anteil an &bdquo;Athletisierung“. Am Reismann-Gymnasium haben die Jahrgänge 5, 6 und 7 jeweils fünf statt drei Stunden Sport, die Jahrgänge 8, 9 und 10 jeweils drei Stunden. In der Oberstufe findet das Training dann mehr bei den Vereinen statt. Mit Vorgaben des Landes NRW haben die beiden Paderborner Schulen jeweils eigene, zusätzliche Angebote. So unterstützt das Reismann-Gymnasium die Sportschüler beispielsweise nach Turnieren dabei, versäumte Lerninhalte nachzuarbeiten. An der Realschule gibt es das Wahlpflichtfach Biologie, in dem sich Inhalte aus der Sportmedizin wiederfinden. Das Land fördert zwar Sportschulen, es gibt sie aber nicht flächendeckend in NRW. &bdquo;Es gibt 18 Standorte“, sagte Siegfried Rojahn, Leiter des Reismann-Gymnasiums. Das macht auch die Paderborner Sportschulen so besonders. Sportmotorischer Test Um im Zuge der Anmeldung ab der vierten Klasse in den Sportklassen aufgenommen werden zu können, müssen die Schülerinnen und Schüler den Sportmotorischen Test (MT1) bestehen, der Grundlagen wie Schnellkraft, Kraftausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Aktionsschnelligkeit prüft. Welchen Zweck vor allem auch die Partner in Paderborn verfolgen, weiß Martin Hornberger, Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn. &bdquo;Es geht um die Zusammenarbeit im Spitzensport“, sagte er während des Treffens. Und hierbei seien die beiden Paderborner NRW-Sportschulen &bdquo;wichtige Bindeglieder“, auch in Bezug auf das Internat, sagte J. Uwe Diedam. Er ist gemeinsam mit Hornberger in der Geschäftsführung der &bdquo;Forum Paderborner Spitzensport gGmbH“. Wie wichtig neben der hoffnungsvollen Sportkarriere, dem Training sowie Spielen oder Wettkämpfen beispielsweise im Fußball, in der Leichtathletik oder im Schwimmen auch die Schule letztlich ist, verdeutlichte Rojahn: &bdquo;Allen ist klar, dass jede Verletzung das Ende einer hoffnungsvollen Karriere bedeuten kann. Was dann bleibt, ist die Schule.“

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