Offener Schafstall: Einblicke bei den Heidschnucken im Kreis Paderborn

Hövelhof. Am Rand des Truppenübungsplatzes in der Senne leben die wahrscheinlich fleißigsten Landschaftspfleger des Kreises Paderborn: die Heidschnuckenschafe. Schon morgens wenn der Schäfer sie auf die Wiese vor dem Schafstall treibt, blöken die 500 Muttertiere vor sich hin und können es kaum erwarten, ihrer Arbeit nachzugehen. Fressen. Die Heidschnuckenschäferei Senne der Biologischen Station des Kreises Paderborn sorgt dafür, dass die Heidschnucken die Gebiete in der Moosheide, auf dem Truppenübungsplatz und in der Stapelager Senne pflegen. Sie fressen die Gräser und die Gehölze der Heide ab, damit sie frisch nachwachsen können. Das sei wichtig, da diese Pflanze keinen natürlichen Feind in der Senne hat, erklärt Friederike Stelzner-Langner von der Biologischen Station. Wo sich die Heidschnucken in der Senne aufhalten dürfen, muss vorher mit den britischen Streitkräften abgesprochen werden. Die militärischen Aktivitäten auf dem Truppenübungsplatz hätten Vorrang. &bdquo;Das Militär ist aber selbst sehr mit der Natur hier in der Senne verbunden“, sagt Stelzner-Langner. Die Zusammenarbeit klappe deshalb sehr gut. Schafe aus nächster Nähe erleben Um der Öffentlichkeit die Schafe zu zeigen, öffnet die Schäferei während der Lammzeit ihren Stall. An vier Tagen können Besucher jeder Altersklasse ohne Anmeldung in den Stall, um die Tiere aus nächster Nähe erleben zu können. Der erste Termin ist am Sonntag, 4. Februar, von 10 bis 17 Uhr. Das Projekt wird vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gefördert und soll dazu beitragen, die Öffentlichkeitsarbeit der Heidschnuckenschäferei nach Corona und Personalwechsel wieder aufleben zu lassen. Stelzner-Langner wird an den Tagen ebenfalls vor Ort sein und den Besuchern zeigen, was man aus den Heidschnucken alles gewinnen kann. &bdquo;Aus der Wolle kann man Düngepellets gewinnen und aus dem Wollfett wird Seife gemacht“, so Stelzner-Langner. Diese Nebenprodukte will sie an den Tagen des offenen Schafstalls auch ausstellen und den Besuchern zeigen. Ziegen können das Gehölz besser verbeißen Neben den Heidschnucken leben im Stall auch um die 20 Ziegen. &bdquo;Sie können das Gehölz der Heide besser verbeißen als die Schafe“, erklärt sie. Neun bis zehn Schafböcke zählen ebenfalls noch zu der Herde, werden aber getrennt von den weiblichen Artgenossen gehalten. Nur zur Paarungszeit werden sie zusammengeführt, damit es im Frühjahr kleine Lämmer geben kann. Während die Schafe draußen warten, misten Schäfer Mike Lindley und Schäferin Katja Popielas den Stall aus. Es werden Heuballen ausgepackt und für die Schafe bereitgestellt. Sind sie trächtig, bekommen die Muttertiere noch zusätzliches Kraftfutter, weil das Heu alleine nicht reicht. Durch das spezielle Futter werde der höhere Bedarf der Tiere gedeckt, erklärt der Schäfer. Hütehund Luie, ein Border Collie, läuft aufgeregt zwischen den Schäfern hin und her. Ein paar Schafe, die in einer anderen Ecke des Stalls stehen, werden von dem Hund immer wieder zurechtgewiesen. &bdquo;Luie kann es kaum erwarten, mit seiner Arbeit anzufangen“, sagt Friederike Stelzner-Langner. &bdquo;Er würde am liebsten den ganzen Tag Schafe hüten.“ Großer Ansturm auf das Heubuffet Der große Ansturm ans Buffet beginnt, sobald Mike Lindley die hungrigen Schafe wieder in den Stall lässt. Jedes Schaf versucht, den besten Platz zu ergattern. Sie steigen und springen übereinander, rangeln miteinander und sobald ein Trog leer ist, wird der nächste in Angriff genommen. Das geht so lange bis alle Schafe genug abbekommen haben und ruhiger werden. Wenn man an den Sonntagen des offenen Stalls früh genug kommt, kann man die Fütterung miterleben. &bdquo;Die Tiere sollen aber an diesen Tagen nicht gestreichelt werden“, betont Stelzner-Langner. Die Tiere seien Menschen nicht gewohnt und der Besuch im Stall soll die Schafe nicht zusätzlich durch Streicheleinheiten stressen. &bdquo;Das Angebot dient eher dem Zweck, dass man die Schafe sieht.“ Sonst seien die Schafe nur in Gebieten unterwegs, wo Menschen nicht hindürfen. Neben dem 4. Februar öffnet der Schafstall seine Türen auch am 25. Februar und am 10. und 24. März immer von 10 bis 17 Uhr.

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