Paderborn. Zum 111-jährigen Bestehen der DLRG in Deutschland hatte sich der Ortsverband Paderborn am Samstag und Sonntag etwas Besonderes ausgedacht: ein 24-Stunden-Schwimmen in der Schwimmoper. Ziel der Aktion sei laut Richard Wirth, Technischer Leiter der Ausbildung bei der DLRG Paderborn, neben der Jubiläumsfeier vor allem das Aufzeigen der Wichtigkeit von guten Schwimmfähigkeiten.
Sowohl in Deutschland im Allgemeinen als auch in Paderborn gäbe es gerade in den jüngeren Generationen immer weniger Menschen, die sich sicher durchs Wasser bewegen könnten. Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen sei eine Hauptaufgabe der DLRG, auch in Paderborn. Zudem wolle der Ortsverband bei dem 24-Stunden-Schwimmen auch etwas für karikative Zwecke leisten, weshalb ein Teil des Eintritts als Spende an die „Paderborner Klinik Clowns“ und die „Sterntaler-Hilfe für schwerkranke Kinder“ ging.
24 Stunden mit 62 Helfern
Das Konzept der Aktion ist einfach: Innerhalb von 24 Stunden, von 15 Uhr am Samstag bis 15 Uhr am Sonntag, konnten alle Interessierten, die mindestens 300 Meter ohne Hilfsmittel durch das Becken zurücklegen wollten, jederzeit ins Becken springen. Ihre Leistungen wurden dabei mittels Armband gespeichert. Abends und nachts war zudem ein DJ vor Ort, der den Schwimmerinnen und Schwimmern von den Sprungtürmen aus musikalische Unterhaltung bescherte. Insgesamt 62 Helfer der DLRG hätten dabei in je 4-Stunden-Schichten die Aktion möglich gemacht.

Dass zudem auch noch Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt wurden, überzeugte laut Karin Beckmann von der Öffentlichkeitsarbeit der DLRG Paderborn letztendlich 334 Paderborner zur Teilnahme. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, nicht nur aufgrund der Menge an Besuchern, sondern auch, weil eigentlich alle dabei in guter Stimmung waren.“ Letztendlich seien in den 24 Stunden über 1.512 Kilometer im Becken zurückgelegt worden. Der jüngste Schwimmer sei unter zehn Jahre, der älteste 86 Jahre alt gewesen. „Schwimmen ist eben ein Sport für alle“, so Wirth.
Fehlende Schwimmzeiten und Ausbilder
Die beste Leistung habe ein Teilnehmer aus Braunschweig gezeigt, der zu einer Gruppe bundesweiter Extremschwimmer gehört habe und über die gesamten 24 Stunden verteilt 41,1 Kilometer geschwommen sei. „Bei solchen Leistungen sind dann natürlich spezielle Vorbereitungen wie Essensplanung und Training wichtig“, so Beckmann. Ein Großteil der Teilnehmer seien aber einfach gewöhnliche Paderborner gewesen, die einfach Spaß am Schwimmen haben.

Die Begeisterung an dieser Sportart zu wecken, sei der beste Weg, gegen die sinkenden Schwimmfähigkeiten bei jungen Menschen anzugehen. „Deutschlandweit und auch in Paderborn stehen diesem Ziel aber vor allem fehlende oder komplizierte Schwimmzeiten, auch für Schulen, und der Mangel an Ausbildern im Weg“, so Wirth. In der Paderstadt solle diese Situation unter anderem durch eine Kooperation zwischen Stadt, DLRG und den Bildungseinrichtungen verbessert werden.
Wichtiger Einsatz der DLRG
Dies bestätigte auch der stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt bei der Eröffnung: „Wir müssen der Wichtigkeit von Schwimmunterricht gerade für Kinder Nachdruck verleihen.“ Sein Dank gelte vor allem den vielen freiwilligen Helfern der DLRG, die nicht nur mit solchen besonderen Aktionen wie dem 24-Stunden-Schwimmen, sondern vor allem mit der Wasserrettung das ganze Jahr über eine sehr wichtige Arbeit leisteten.