Demo gegen die Regierung

Protest-Korso rollt durch Paderborn - Polizei stellt mehrere Anzeigen

96 Fahrzeuge fahren etwa zwei Stunden lang über die Paderborner Straßen. Dabei kommt es zeitweise auch zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei stellt Strafanzeigen.

Schon vor einigen Wochen gab es einen Auto-Korso gegen die Ampelregierung mit anschließender Kundgebung auf dem Maspernplatz. | © Niklas Tüns

Paderborn. Ein Auto-Korso ist am Samstag, 27. Januar, als Protestaktion gegen die Bundesregierung vom Autohof Mönkeloh aus etwa zwei Stunden lang durch die Stadt bis zum Maspernplatz gefahren. Im Zusammenhang mit der Veranstaltung registrierte die Polizei vier Vorfälle; in zwei Fällen wurde Strafanzeige gestellt.

Die Polizei rechnete bei der Veranstaltung unter dem Namen „Die Ampel muss weg“ vorab mit einer Teilnehmerzahl von 100 bis 500 Personen, die sich um 12 Uhr am Autohof treffen und von dort aus gemeinsam losfahren wollten. Nach Angaben der Polizei Paderborn am Sonntag nahmen an dem Protest-Korso nicht nur Autos teil. Insgesamt wurden 96 Fahrzeuge gezählt. Neben 60 Pkw rollten auch 24 Traktoren, 9 Lkw sowie 3 Lkw mit Anhängern über die Paderborner Straßen.

Aufgrund des Korsos kündigte die Polizei bereits vorab an, zeitweise Streckenabschnitte auf der Route zu sperren, damit die Teilnehmer passieren können. Wie erwartet kam es dann auch auf der genannten Strecke zu Verkehrsbehinderungen.

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70 Teilnehmer auf dem Maspernplatz

Die Route verlief vom Autohof über die Borchener Straße Richtung Paderborn. Am Frankfurter Weg sollte der Korso abbiegen und über die Bahnhofsstraße und die Rathenaustraße durch das Riemekeviertel führen. Über die Neuhäuser Straße wollte der Korso ein kurzes Stück über den Paderwall in Richtung Südstadt fahren.

Der Korso führte den Angaben zufolge außerdem über den äußeren Ring über Borchener Straße, Südring und Berliner Ring bis zur Detmolder Straße hoch und von dort auf den inneren Ring der Paderborner Innenstadt. Nach einer Runde im Uhrzeigersinn auf dem Paderwall endete der Korso am Maspernplatz.

Der Korso wurde gegen 14 Uhr auf dem Maspernplatz erwartet, wo noch eine abschließende Kundgebung erfolgte. Laut Polizei nahmen daran noch rund 70 Personen teil.

Mehrere Anzeigen

Während der Veranstaltung registrierte die Polizei vier Vorkommnisse, wie ein Pressesprecher am Montag auf Nachfrage der „NW“ bestätigte. Demnach wurden zwei Ordnungswidrigkeitsanzeigen gestellt, weil zwei Teilnehmer dauerhaft gehupt hatten. Weil die Hupe im Straßenverkehr als Warnsignal gilt, darf sie nicht dauerhaft benutzt werden. Beide Teilnehmer wurden in Absprache mit dem Versammlungsleiter von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Darüber hinaus stellte die Polizei eine weitere Anzeige gegen einen Teilnehmer wegen Volksverhetzung, Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und Beamtenbeleidigung. Der Teilnehmer hatte sich während der Veranstaltung gefilmt und in einem Livestream entsprechende Äußerungen getätigt. Die Polizei machte ihn ausfindig und schloss ihn von der Veranstaltung aus.

Zudem wurde gegen einen Fußgänger am Rande der Protestaktion Strafanzeige wegen Beamtenbeleidigung gestellt.

Anm. d. Red. (28. Jan.): Dieser Artikel wurde zunächst als Ankündigung veröffentlicht und wurde nach der Veranstaltung aktualisiert. Die Strafanzeigen wurden am Montag ergänzt.