Bilanz

Das Paderborner „Weihnachtshochwasser“ soll politisch aufgearbeitet werden

Die CDU Paderborn bittet um einen Sachstandsbericht der Stadtverwaltung. Sie fragt unter anderem nach einer Schadensbilanz und einer Bewertung der Schutzmaßnahmen.

Das Hochwasser rückte vielen Häusern gefährlich nahe - oder drang sogar in die Gebäude ein. Noch stehen nicht alle Schäden fest. | © Niklas Tüns

08.01.2024 | 08.01.2024, 16:27

Paderborn. Die CDU-Ratsfraktion will „das mehrtägige Hochwasserereignis in Schloß Neuhaus, Sande und Sennelager auch politisch aufarbeiten“. Dazu hat sie einer Mitteilung zufolge einen Antrag auf einen Sachstandsbericht durch die Verwaltung für eine Sitzung des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus-Sande eingebracht.

Die drei Ortsteile seien in vielen Bereichen vom Weihnachtshochwasser 2023 betroffen gewesen. Dank des „ungeheuren Einsatz“ aller Hilfskräfte und der Bevölkerung hielten sich die Schäden im Rahmen, gleichwohl seien in etlichen Häusern und Einrichtungen Wassereinbrüche nicht zu verhindern gewesen.

Die CDU-Fraktion lobt die „herausragende Arbeit aller Hilfeleistenden“. Dennoch erfordere das mehrtägige Ereignis auch eine politische Aufarbeitung. Vor diesem Hintergrund erbitten die Christdemokraten den Sachstandsbericht in einer der nächsten Sitzungen. Da die Schäden erst nach und nach sichtbar würden, sei eine seriöse Bilanz vielleicht erst in der Februarsitzung möglich.

Pegel kleinerer Gewässer kritisch

Der Fraktionsvorsitzende Markus Mertens macht deutlich, worauf es seiner Fraktion vor allem ankommt: Die CDU möchte von der Verwaltung zunächst eine allgemeine Einschätzung der Hochwasserlage hinsichtlich der Gefahrensituation für betroffene Bereiche in Schloß Neuhaus, Sande und Sennelager. Hier sei beispielsweise zu berücksichtigen, dass auch die Pegel kleinerer Gewässer wie Thune oder Mömmenbach kritisch gewesen seien.

Weiterhin gehe es der CDU um eine Bewertung der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen und vor allem um eine zukunftsgerichtete Einschätzung des erforderlichen weiteren Ausbaus, was eine Bilanz bezüglich Stärken und Schwächen der vorhandenen Schutzmaßnahmen erfordere.In diesem Zusammenhang bedürfe es einer Einordnung hinsichtlich Ausmaß und eventuell erforderlicher zeitlicher Beschleunigung von geplanten zusätzlichen Maßnahmen an den Flüssen und Gewässern. Hier seien Stadt, Kreis und der Wasserverband Obere Lippe gefordert.

Frage nach nötigen Baumaßnahmen

Gefragt wird auch nach möglicherweise erforderlichen, zusätzlichen baulichen Maßnahmen an Schlossgräfte oder öffentlichen Gebäuden im Ortskern von Schloß Neuhaus wie etwa Schulen. Dazu gehöre auch der geplante Sertürner-Neubau samt Fahrradkeller oder das Residenzbad, die Sertürner-Sporthalle und die Andreas-Winter-Sporthalle.

Schließlich müsse auch in die Einbindung und Aufklärung der Bevölkerung in den Hochwasserschutz zum Schutz der eigenen Immobilien intensiviert werden. Dabei sei auch an die Fälle zu denken, in denen durch die Regenmengen und hohen Grundwasserstände Wassereinbrüche in gewässerferne Häuser zu verzeichnen waren, etwa durch Lichtschächte, so die CDU.