„Klimaquartier NRW“: Land NRW zeichnet Paderborner Neubauprojekt aus

Paderborn. Ab August 2024 wird in der Südstadt gebaut: In rund anderthalb Jahren sollen 51 Wohneinheiten in vier Mehrfamilienhäusern entstehen. Die gesamte Wohn- und Nutzfläche des neuen Wohnquartiers am Querweg erstreckt sich über 3.500 Quadratmeter. Gemeinsam mit vier weiteren Projekten wurde das Paderborner Projekt nun ausgezeichnet. Der Spar- und Bauverein setzt bei dem Neubau auf Nachverdichtung: In der direkten Umgebung besitzt der Verein bereits zehn Gebäude mit 154 Wohneinheiten. Diese sollen an das CO2-neutrale Fernwärmenetz des neuen Quartiers angeschlossen werden. So könnten 204 Wohnungen und damit 500 bis 600 Menschen CO2-neutral mit Wärme versorgt werden, sagt Vorstandssprecher Thorsten Mertens. Das Paderborner Projekt ist eines von fünf, die vom Land NRW als &bdquo;Klimaquartier NRW“ ausgezeichnet wurden. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur sagte dazu: &bdquo;Mit der Auszeichnung als Klimaquartier NRW würdigen wir zukunftsorientierte Neubau- und Modernisierungsvorhaben, die klimagerechtes Bauen und Wohnen in Nordrhein-Westfalen vorantreiben. Die notwendigen Lösungen und Technologien dafür haben wir. Jetzt gilt es, anzupacken und sie in der Breite einzusetzen. Die fünf neuen Klimaquartiere in Erkrath, Dortmund, Duisburg, Neuss und Paderborn mit mehr als 1.000 Wohneinheiten zeigen, wie Klimaschutz konkret vor Ort umgesetzt werden kann. Damit sind sie Vorbild für viele weitere Projekte in unserem Land.“ Sozial- und klimagerecht &bdquo;Das ist ein anspruchsvoller Katalog, der zu erfüllen war“, sagt Mertens zur Projektbewerbung. Die Anforderungen für die Auszeichnung sind hoch: Neubauten dürfen pro Jahr maximal fünf Kilogramm CO2 pro Quadratmeter ausstoßen. Das Quartier Querweg soll zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Kern der neuen Wärmeversorgung wird eine Holzhackschnitzel-Anlage, die mit Restholz betrieben wird. Gründächer und PV-Anlagen sollen kombiniert werden, in den Wänden integrierte Nisthilfen sollen der Biodiversität helfen. Auf dem Grundstück soll Platz geschaffen werden, damit Wasser bei Starkregen gespeichert werden kann. Der Spar- und Bauverein suche derzeit noch Car-Sharing-Partner, um für ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Geplant sind frei finanzierte und geförderte Wohnungen. 16 Einzimmerwohnungen werden in Kooperation mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel belegt. &bdquo;In einem Haus werden wir Apartments für Menschen mit Einschränkungen anbieten, die von Bethel betreut werden“, sagt Mertens. Das integrative Wohnprojekt soll neben dem Fokus auf Klimaschutz auch sozialverträglich sein. &bdquo;Im Hochstift und weit darüber hinaus hat das Ganze Solitär-Charakter“, sagt Mertens. Förderung durchs Land NRW Die finanziellen Zuwendungen durch die Förderung bewegten sich in &bdquo;keiner exorbitanten Größenordnung“, sagt Mertens. Beratungskosten könnten damit gedeckt werden. &bdquo;Aber die Finanzierung fällt dadurch nicht signifikant leichter.“ Pro Wohneinheit werden 2.500 bis 5.000 Euro gezahlt - &bdquo;abhängig davon, wie weit man innovativ nach vorn geht.“ Die genaue Förderungshöhe des Landes sei noch nicht bekannt, sagt Mertens. Projekte wie das &bdquo;Klimaquartier NRW“ sollen Anreize schaffen, klimagerecht zu bauen, sagt Mertens. Doch: &bdquo;Dieser Weg ist sehr, sehr teuer.“ Die Frage, wie Menschen das bezahlen soll, müsse daher gestellt werden. Immerhin habe der Spar- und Bauverein auch die Aufgabe, breiten Bevölkerungsschichten bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. &bdquo;Klimaschutz - auf jeden Fall“, sagt Mertens, &bdquo;Aber wie ist das sozialverträglich umsetzbar? Bei den Baukosten, die wir momentan haben, ist es das nicht.“ Ohne Förderung sei die Klimawende nicht zu schaffen. Die Offenlegung der Pläne ist für Januar geplant, ab August 2024 soll gebaut werden. Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit sollen dann - wenn alles nach Plan läuft - zwischen Frühjahr und Mitte 2026 die ersten Mieter einziehen. Interessierte Kommunen oder Projektträger können sich laufend für eine Teilnahme beim &bdquo;Klimaquartier NRW“ bewerben. Die nächste Jurysitzung findet im Dezember statt. Informationen finden gibt es auf der Website des KlimaQuartiers.

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