
Paderborn. Die Datenmenge ist so groß, dass Burkhard Pöhler von der Lernstatt einen Vergleich hinzuzieht, um sie sich besser vorzustellen: 1,5 Terabyte entsprächen 1.000 Stunden Filmstreaming. So viele Daten müssen die Wlan-Netzwerke in den Paderborner Schulen täglich meistern. Mindestens 11.000 Endgeräte sind jeden Tag im Wlan eingeloggt. 1.400 Access Points in den Räumen sorgen dafür, dass Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte ins Internet kommen.
Einige Zahlen präsentierte Pöhler in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses. Sie sollen auch veranschaulichen, wie sehr der digitale Unterricht in den Paderborner Schulen mittlerweile angekommen ist. Und zwar auch in Bereichen, von denen man im ersten Moment nicht denkt, dass sie äußerst digital sind.
So berichtete Dirk Happe, Leiter des Schulverwaltungs- und Sportamts, dass die Sporthallen nun mit Wlan ausgestattet sind. Für den Sportunterricht stünden 40 Touchscreens zur Verfügung. Mit ihnen und Tablets könnten Schulklassen beispielsweise nach einem Hochsprung die Bewegungsabläufe analysieren.
Lernstatt-Betrieb laufe stabil
Alles ist eingebettet in die Lernstatt, die während der Corona-Pandemie mit Problemen wie Kapazitätsgrenzen zu kämpfen hatte. In den vergangenen zwei Jahren habe sich jedoch viel bewegt, sagte Pöhler nun. Er sieht die Lernstatt, die von 18.000 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften genutzt wird, gut aufgestellt. „Der Support läuft in den letzten Jahren sehr rund und wird gut angenommen.“
Auch laufe der Betrieb stabil. Wenn es zu Problemen komme, liege dies oft nicht am Schul-Wlan, sondern an Servern externer Anbieter. Pöhler nannte als Beispiel die digitalen Klassenbücher. Wenn morgens um 8 Uhr alle gleichzeitig auf sie zugreifen, könne es auch mal Performanceprobleme geben.
Finanzielle Unterstützung dank des Digitalpakts
Über ein Förderprogramm sollen 19 weitere Schulen einen Glasfaseranschluss erhalten, kündigte Projektleiter Burkhard Pöhler an. Dann gäbe es neue Möglichkeiten, die Lernstatt-Plattform zu nutzen. Maßgeblich für die Digitalisierung in den Schulen ist auch die Ausstattung mit Tablets. 7.500 Geräte seien an den Schulen verteilt worden. Jede Schule verfüge mittlerweile über bis zu acht Tabletkoffer.
Deren Anschaffung war für die Stadt Paderborn günstig dank des Digitalpakts, das voll ausgeschöpft worden sei. Dieser wird zu 90 Prozent vom Land NRW finanziert, die Stadt steuert die verbliebenen 10 Prozent bei. Im vergangenen Jahr habe dies Kosteneinsparungen für die Stadt von 300.000 Euro bedeutet, erklärte Amtsleiter Happe. 2024 läuft der Digitalpakt jedoch aus. „Wenn dann Tablets zu ersetzen sind, wird ein größerer Batzen fällig“, sagt Pöhler.