Padersteinweg, Parkleitsystem und mehr: Wo das IMOK den Verkehr in Paderborn verändert

Paderborn. Die Mobilitätswende ist ein Reizthema. Das zeigt sich unter anderem in den Diskussionen um das IMOK, also das Integrierte Mobilitätskonzept der Stadt Paderborn. Daran feilen Politik und Verwaltung schon seit Jahren. Ganz konkrete Beispiele für das IMOK gibt es bereits, jedoch werden sie oft nicht als solche wahrgenommen. Die Technische Beigeordnete der Stadt, Claudia Warnecke, schaut im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen" auf den aktuellen Stand des Mammutprojektes. "Viele fragen sich vielleicht, warum das alles so lange dauert", sagt Warnecke mit Blick auf das IMOK. Zu den Gründen gehören Bürokratie und Förderanträge sowie langfristige Planungen. Doch das IMOK ist für die Stadtverwaltung mittlerweile zu einer Grundlage im Tagesgeschäft geworden, eine ständige Begleitung. Wenn beispielsweise eine Straße saniert werden muss, stellt das IMOK die Weichen. Das übergeordnete Ziel: die Mobilitätswende. "Jahrzehntelang haben Städte den Infrastrukturausbau nach der Maßgabe des Autoverkehrs ausgerichtet", sagt Warnecke. Das hat sich jedoch geändert. Mittlerweile rücken andere Verkehrsformen wie der ÖPNV, der Fahrradverkehr oder der Fußverkehr stärker in den Fokus. Genau das bietet Diskussionsstoff. "Dann wird sich auf Einzelmaßnahmen fokussiert, die als Bedrohung des eigenen Mobilitätsverhaltens gesehen werden", so Warnecke. Padersteinweg als Beispiel Dabei gehe es nicht um eine Bevormundung, unterstreicht Warnecke. Das IMOK habe zum Ziel, abzuwägen und nicht dem Auto- oder dem Fahrradverkehr den Vorzug zu geben. Ein Beispiel für eine IMOK-Maßnahme ist der Padersteinweg. Zwischen Fürstenweg und Heinz-Nixdorf-Ring wird der Padersteinweg erneuert und verbreitert. Umweltschützer kritisierten im Zuge dessen Baumfällungen. Die Verbreiterung des Padersteinwegs soll den Verkehr in beide Richtungen für Fußgänger und Fahrradfahrer verbessern. "Diese Maßnahme wurde gar nicht in den Kontext vom IMOK gestellt, gehört aber dazu. Sie zeigt die Herausforderungen, die mit solchen Maßnahmen einhergehen", so Warnecke. Als weitere Beispiele für die Umsetzung des IMOK nennt Claudia Warnecke das Zukunftsnetz des Padersprinters, zu dem unter anderem eine Taktverdichtung gehört. Zwar wird das Projekt aufgrund der Bauarbeiten auf der Marienstraße verschoben, doch langfristig soll es für eine Verbesserung des ÖPNV sorgen. Auch die Digitalisierung des Parkleitsystems vom ASP zählt Warnecke als Beispiel für das IMOK auf. Fachkräftemangel als Problem Die zahlreichen Vorhaben auf dem Weg zur Mobilitätswende werden durch den Fachkräftemangel ausgebremst. Das stellt auch weiterhin ein Problem dar, berichtet Warnecke. Jedoch habe man beispielsweise eine Stelle jüngst mit einer Frau aus dem Iran besetzen können. Sie arbeitet im Straßen- und Brückenbauamt und schaut schwerpunktmäßig auf die Radverkehrsplanung. Die nächsten Projekte sind schon in der Pipeline und sollen nach der Sommerpause in den Ausschüssen vorgestellt werden. Details dazu möchte Warnecke noch nicht nennen. Doch es soll vor allem um Fußgängerampeln und Querungshilfen gehen. So wird laut Warnecke derzeit geprüft, welche Fußgängerampeln wirklich gebraucht werden und an welchen Stellen sie beispielsweise durch Zebrastreifen ersetzt werden können. Ende 2022 stellte die Verwaltung bereits die Straßen vor, an denen Ampeln überprüft werden sollen. Dazu zählen Bohlenweg, Imadstraße/Ferdinandstraße, Konrad-Martin-Straße/Ferdinandstraße, Winfriedstraße/Geroldstraße, Karlstraße und Abtsbrede/Benediktinerstraße. Für eine weitere IMOK-Maßnahme wurde ein Förderantrag gestellt: Wege in Wassernähe sollen attraktiver werden - beispielsweise indem sie asphaltiert werden. Das könnte für den Weg zwischen Fürstenallee und Rochusweg gelten.

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