Paderborn. Das Brüderkrankenhaus St. Josefs erweitert seinen Campus: An der Brüderstraße entsteht zurzeit ein Neubau, in dem künftig Labor, Medizinprodukteaufbereitung und Pathologie untergebracht werden sollen. Jetzt wurde dort Richtfest gefeiert. 16,6 Mio. Euro investiert das Brüderkrankenhaus in den mit moderner Technik ausgestatteten Bau. Erste Mieter sollen im Sommer 2024 einziehen.
Bauherr des „Haus C“ genannten fünfgeschossigen Neubaus inklusive Kellergeschoss ist das Brüderkrankenhaus, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik. Hauptmieter ist die B+V Laborzentrum GmbH, eine vom Brüderkrankenhaus und den St. Vincenz-Kliniken gemeinsam betriebene Gesellschaft, die die fünf Krankenhäuser der beiden Träger mit Laborleistungen versorgt. Dazu gehören das St. Vincenz, die Frauen- und Kinderklinik St. Louise, das St. Josefs-Krankenhaus in Salzkotten, das Brüderkrankenhaus und St.-Marien-Hospital in Marsberg. Nach der Fusion mit dem Brüderkrankenhaus soll perspektivisch auch das Evangelische Krankenhaus St. Johannisstift in die Laborversorgung der B+V einbezogen werden.
Seit 2007 ist das B+V Labor gemeinsam mit dem LADR Laborzentrum Paderborn auf zwei Etagen im Verwaltungsgebäude des Brüderkrankenhauses an der Husener Straße untergebracht. Doch die Fläche reiche nicht mehr aus. In dem neuen Gebäude mieten B+V Labor und LADR die erste und zweite Etage und können damit ihre Fläche auf 2.000 Quadratmeter mehr als verdoppeln.
Paderborner Krankenhäuser kooperieren bei der Aufbereitung von Medizinprodukten
Außerdem wird in das Haus C die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP), die Sterilgutversorgungsanlage, einziehen. "Auch hier weiten die BBT-Gruppe und St. Vincenz ihre Kooperation aus. Am Brüderkrankenhaus ist dieser Bereich bisher in unmittelbarer Nähe der OP-Säle untergebracht. Doch diese Räumlichkeiten würden den technischen, hygienischen und behördlichen Anforderungen auf Dauer nicht mehr Stand halten und böten schon jetzt nicht mehr ausreichend Platz für die steigende Anzahl an aufzubereitenden OP-Bestecken und anderen Produkten.
Vor den gleichen Herausforderungen stand auch das St. Vincenz-Krankenhaus. „So lag es nahe, dass wir nun auch die Aufbereitung der Medizinprodukte gemeinsam angehen“, so Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn. „Das B+V Labor ist eine Erfolgsstory gelebter Kooperation zwischen Brüdern und Vincentinern,“ bestätigt Jürgen Thau, kaufmännischer Geschäftsführer der St. Vincenz-Kliniken.
Die neue AufbereitungsanIage wird künftig im Erdgeschoss des Neubaus auf 1.200 Quadratmetern untergebracht sein. Bis zu 30 Personen könnten dort gleichzeitig arbeiten. Der Transport des Sterilguts ins benachbarte Brüderkrankenhaus erfolgt über einen Elektroschlepper direkt zum OP-Aufzug des Krankenhauses. Alle anderen Einrichtungen werden per LKW beliefert, wobei das Be- und Entladen über witterungsunabhängige Überladebrücken erfolgt. Jährlich sollen rund 7.5000 sterile Einheiten für die sechs Krankenhäuser in dem Neubau aufbereitet werden.
Auch das ebenfalls zurzeit noch im Verwaltungsgebäude des Brüderkrankenhauses untergebrachte selbstständige Institut für Pathologie Paderborn/Höxter braucht mehr Platz und wird nach Fertigstellung als Mieter auf 800 Quadratmeter im dritten Obergeschoss umziehen. Für die Nutzung der frei werdenden Bereiche des Verwaltungs- und Schulgebäudes an der Husener Straße gibt es ein Raumkonzept. Platzbedarf gibt es in allen Abteilungen.