Bald ist Baubeginn für Sozialwohnungen auf früherem Paderborner Kasernenareal

Paderborn. Noch sind die Gebäudearbeiten im Alanbrooke-Quartier überschaubar. Doch das wird sich bald ändern. Schon in Kürze wird die kommunale Wohnungsgesellschaft Paderborn (WGP) mit dem Bau der ersten 162 Wohnungen an der Ecke Erzberbergerstraße/Theodor-Heuss-Straße beginnen. AQ02 heißt dieser erste von drei Bauabschnitten mit insgesamt 317 Wohneinheiten. Davon entstehen 276 im geförderten Wohnungsbau. Anfang 2025 sollen die ersten Mieter einziehen können. Bis Frühjahr 2026 sollen alle drei Abschnitte fertig sein. &bdquo;Das ist momentan eines der größten Wohnungsbauprojekte in Nordrhein-Westfalen“, sagte Bürgermeister Michael Dreier im Pressegespräch. Bei 103 Millionen Euro liegt das Investitionsvolumen im Riemekeviertel. Die 317 Wohnungen verteilen sich auf 14 Gebäude in kubischen Architekturen und mit einer Wohnfläche von 22.500 Quadratmetern. Neben den 276 geförderten Wohnungen sind 41 frei finanziert. Die Bindungsdauer beträgt 30 Jahre. Die Stadt Paderborn habe bislang 600 der erforderlichen Wohnberechtigungsscheine ausgegeben, sagte Kämmerer Markus Tempelmann. Wer meine, die Voraussetzungen zu erfüllen, könne sich aber ebenfalls noch melden. Der Mietpreis für den sozialen Wohnungsbau liegt bei 6,80 Euro pro Quadratmeter, Erhöhungen sind auf jährlich 1,7 Prozent gedeckelt. Bei den nicht geförderten Wohnungen liege der Preis etwas höher. Die meisten Aufträge gehen an regionale Unternehmen Dafür biete die WGP hochwertigen Neubau mit Klinkerfassaden, überdachten Freisitzen, Fußbodenheizung und KfW-40-Standard, sagte Sören Lühr, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft und zugleich Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Vier Häuser im ersten Bauabschnitt entstehen nach dem Passivhaus-Prinzip. Die Wohnungen sind weitgehend barrierearm, einige auch barrierefrei. Für die Bewohner werden insgesamt 161 Tiefgaragen-Stellplätze für Pkw bereitstehen sowie 827 für Fahrräder. Drei Viertel aller Bauleistungen wurden an Handwerksunternehmen aus Ostwestfalen-Lippe vergeben – schwerpunktmäßig aus den Kreisen Paderborn und Höxter. Darüber sei er &bdquo;sehr froh“, sagte Dreier. Im Vorfeld habe es &bdquo;zielführende Gespräche mit der Kreishandwerkerschaft“ gegeben. Dabei sei im Fall einer Ausschreibung eine Arbeitsgemeinschaft zweier heimischer Bauunternehmen zum Zug gekommen, die sich zusammen um die umfangreichen Rohbauarbeiten beworben hatten. Wie Lühr sagte, habe sich &bdquo;die Einschätzung bestätigt, dass wir hier leistungsstarke Unternehmen haben“. Die Finanzierung des Großprojekts setzt sich wie folgt zusammen: Der größte Posten kommt mit 68,3 Millionen Euro von der NRW-Bank, wovon wiederum rund 28 Millionen Euro als sogenannter Tilgungszuschuss nicht zurückzuzahlen sind. Bei einem KfW-Darlehn in Höhe von 11,6 Millionen Euro sind ebenfalls 10 Prozent ein Zuschuss. Somit gibt es gut 29 Millionen Euro als Zuschuss, etwas mehr als 50 Millionen müssen zurückgezahlt werden. Nicht eine Sozialwohnung von privater Seite Eine weitere Unterstützung gibt es für den geförderten Wohnungsbau: Für jede der 276 Wohnungen bekommt die Wohnungsgesellschaft 25.000 Euro. Macht zusammen 6,9 Millionen Euro. 18,5 Millionen Euro bringt die Stadt Paderborn als Eigenkapital ein. Insgesamt werden auf dem 18 Hektar großen Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne rund 800 Wohneinheiten entstehen sowie eine sechsgruppige Kita, deren Bau bereits begonnen hat. In einem Teil der denkmalgeschützten Gebäude soll ein Kultur- und Kreativquartier entstehen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als einem dringenden Problem war ein Hauptgrund für die Gründung einer Wohnungsgesellschaft Paderborn. Bei Neubaugebieten ist grundsätzlich eine 30-Prozent-Quote an gefördertem Wohnungsbau vorgegeben. Im Alanbrooke-Quartier liegt die Quote bei 35 Prozent. Allerdings wird diese ausschließlich durch die WPG getragen. Innerhalb der WGP-Gesamtwohnungszahl von 317 bedeuten die 276 geförderten Wohneinheiten einen Wert von 87 Prozent. Von privater Seite kommt nicht eine einzige Sozialwohnung. Die Gründung der Wohnungsgesellschaft hatte der Paderborner Stadtrat im November 2018 einstimmig beschlossen. Laut Satzung soll der geförderte Wohnungsbau mindestens 40 Prozent des Bestandes ausmachen. Außerdem sollen Immobilien im Rahmen des Konversionsprozesses von der Gesellschaft direkt angekauft werden. Die Wohnungsgesellschaft wurde unter dem Dach der Paderborner Kommunalbetriebe gegründet. Auch eine Beteiligung Paderborner Bürger an der Gesellschaft soll möglich sein.

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