Paderborner weihen neue Bahnhofsbrücke nach 22 Monaten Bauzeit ein

Paderborn. Wer in den vergangenen 15 Monaten rund um die Bahnhofsstraße ein bestimmtes Ziel erreichen wollte, musste sich häufig auf eine Mischung aus provisorischen Einbahnstraßen, Umleitungen und viel Verkehr einstellen. Doch damit ist ab Donnerstag, 1. Juni, wieder Schluss, denn dann wird die neue Brücke an der Bahnhofstraße ihrer Bestimmung übergeben. Ab dann können die rund 20.000 Kraftfahrzeuge pro Tag plus Radfahrer und Fußgänger den wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Westen Paderborns wieder regulär befahren. Um dies zu feiern, hat die Stadt Paderborn am Samstagmittag alle Anwohner und Interessierten zu einem großen Brückenfest eingeladen. Mit Essens- und Getränkeständen, einem Auftritt der beiden belgischen Akrobatinnen der &bdquo;TNT-Crew“ und Live-Musik vom Paderborner Elvis-Imitator Carsten Keber sollte das knapp 38 Meter lange und sechs Meter hohe Bauwerk gebührend eingeweiht werden. Auch gab es die Möglichkeit, in einer Seifenkiste zu den ersten zu gehören, die auf vier Rädern die neue Brücke testen konnten. Bürgermeister Michael Dreier bedankte sich zusammen mit Bauleiter André Seibel und Projektplaner Stefan Gesell vor allem bei den zahlreichen Bauarbeitern und Firmen sowie bei den Anwohnerinnen und Anwohnern. Frühe Planungen gab es bereits 2007 &bdquo;Wir wissen, dass die Vollsperrung der Bahnhofsstraße im Februar 2022 und die daraus resultierenden Umleitungen für viele Bürger eine große Belastung waren", sagte Dreier. Umso glücklicher sei er, dass der Bau abgesehen von einer kleinen Verzögerung aufgrund der Sperrzeiten des Bahnverkehrs nach Plan verlaufen und vor allem ein unfallfreies Projekt geblieben sei. Begonnen hatten die ersten Arbeiten im Juli 2021. Neben dem Abriss und dem Bau der neuen Brücke seien in den vergangenen 22 Monaten laut Dreier auch mehrere Kanalisations- und Entwässerungsarbeiten durchgeführt sowie eine Stütz- und Lärmschutzwand errichtet worden. Insgesamt 950 Tonnen Stahl und 2.300 Kubikmeter Beton seien dafür nötig gewesen. Die vorherige Brücke, noch aus dem Jahr 1951, musste aufgrund schwerer baulicher Mängel abgerissen werden. Insgesamt hat der Neubau rund 16 Millionen Euro gekostet. Dreier sprach bei der offiziellen Eröffnung von einem &bdquo;Jahrhundertbauwerk“ und hoffte, dass eines der wichtigsten Mobilitätsprojekte der Stadt ab Juni wieder für einen besseren Verkehrsfluss sorgen werde. Freude und Ärger bei den Anwohnern über das Bauprojekt &bdquo;Während der Stoßzeiten war es schon teilweise sehr voll an der Bahnhofsstraße und die Leute kamen schwer durch“, erzählt die Paderbornerin Silvia Jäger. Es hätte im Vorfeld der Bauarbeiten auch einiges an Widerstand gegen das Projekt gegeben, vor allem wegen der großräumigen Umleitungen und der Fällung einiger Bäume am Straßenrand. Die vollen Umleitungen werde sie zwar nicht vermissen, aber: &bdquo;Wenn man es schön haben will, muss manchmal auch so etwas in Kauf genommen werden,“ so Jäger. Auch eine andere Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen wollte, lobte die reibungslose Bauzeit, auch seien Bauleiter Seibel und die Baufirmen für Anlieger bei Fragen immer gut erreichbar gewesen. Einige Probleme hätte sie jedoch während der Bauzeit in der Kommunikation mit der Stadt gehabt. &bdquo;Es hat für uns keinen richtigen Ansprechpartner gegeben“, erzählte die Anwohnerin. Auch seien einige Anliegerparkplätze weggefallen, für die es bisher noch keine Ersatzmöglichkeit gebe.

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