Wie die Südbahnbrücke an der Koblenzer Straße in nur 35 Tagen fertig gebaut werden soll

Löhne. Nach einer Baupause begann die Bahn am 27. September mit dem Abriss der 100 Jahre alten Südbahnbrücke. Die Sperrung der wichtigen Strecke zwischen Löhne und Bad Oeynhausen soll voraussichtlich bis Ende des Jahres andauern. Bis zum 2. November sollen die Brücken-Bauarbeiten abgeschlossen sein, sodass die Züge wieder fahren können. Die Bauarbeiten sollen also innerhalb von 35 Tagen erfolgen. Dieser straffe Zeitplan ist durch zwischenzeitliche Schwierigkeiten begründet. Der Neubau der Brücke über der Koblenzer Straße wurde schon 2019 angekündigt. Nachdem der Bau aufgrund von Planungsfehlern mehrmals verschoben wurde und schließlich für 2025 vorgesehen war, fingen die Arbeiten überraschend schon im Oktober 2024 an, wofür die Straße komplett gesperrt wurde. Doch dann stieß die Bauherrin vor Ort auf erhebliche Probleme mit dem Grundwasser auf der Baustelle. Die Bahn begann im März mit der Umplanung des Projekts. Das führte dazu, dass die Baustelle vorübergehend geräumt wurde und die Koblenzer Straße Ende April für den Straßenverkehr wieder freigegeben wurde. Mitte August nahmen die Unternehmen die Bauarbeiten wieder auf. Lesen Sie dazu: Sperrung wird aufgehoben: Südbahn-Baustelle in Löhne wird abgebrochen Zeitplan für Löhner Brückenbau bleibt unverändert Der Zeitplan der Bahn bleibt trotz der Baupause unverändert. Die Südbahnbrücke soll bis Ende 2025 komplett neu gebaut werden. Bis zum 2. November sollen die Brückenarbeiten abgeschlossen werden. Der Projektleiter Luiz Botelho erklärt, dass das Vorhaben eine große Herausforderung darstellt. &bdquo;Hut ab, auch vor den Baufirmen. Innerhalb von wenigen Monaten das Bauvorhaben komplett umzustellen ist nicht ohne.“ An der Baustelle werde deshalb durchgehend in 24 Stunden-Schichten und auch am Wochenende gearbeitet. Aufgrund des hohen Grundwasserpegels wurden Tiefbrunnen mit Bohrungen auf zehn Meter Tiefe installiert, sodass das Grundwasserniveau unter der Baugrubenunterkante (Sohle) gehalten wird. &bdquo;Außerdem wurde die Bauweise umgestellt, damit die Bodenarbeiten auf ein Minimum reduziert werden“. Um die Sperrzeiten einzuhalten, wurden die Brückenteile nicht wie ursprünglich geplant vor Ort, sondern in drei Werken parallel gefertigt und nach Melbergen geliefert. &bdquo;Vor Ort werden die knapp 100 Fertigteile mithilfe eines Krans wie Klemmbausteine zusammengebaut“, sagt Botelho. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Herausfordernder Transport der Brückenteile Der Transport der Teile per Lkw gestaltet sich alles andere als einfach. Auf der Strecke vom Werk im Emsland, in dem das Brückenfundament gefertigt wurde, liegen viele Straßenbrücken. Ob diese der Last der Bauteile standhalten, musste im Vorhinein geprüft werden. Allein die Fundamentfertigteile wiegen um die 50 Tonnen. &bdquo;Die Nachberechnung, Zwischenlagerung und Logistik sind Themen, die uns beschäftigen“, sagt Botelho. &bdquo;Mithilfe von statischen Berechnungen hat zum Glück alles funktioniert.“ So konnten die Fundamentteile aus dem Hunderte Kilometer entfernten Emsland bereits geliefert werden. Zurzeit werden die Teile auf der Aqua Magica Fläche zwischengelagert – bereit für ihren Einsatz. &bdquo;Die Stadt Löhne war bei den Planungen von Anfang an sehr kooperativ“, so der Projektleiter. Am 13. Oktober sind die Widerlager, der massive Unterbau und &bdquo;Herzstück der Brücke“ als Träger für den Brückenüberbau, bereits erkennbar. Derzeit sind die Arbeiter dabei, die Bewehrung zu bauen. Diese dient als Verstärkung von Betonbauteilen zur Erhöhung der Tragfähigkeit. &bdquo;Morgen wird der Zwischenraum betoniert“, sagt Botelho. Auch interessant: Überraschender Baustopp: Halbfertiger Lärmschutz frustriert Löhner Anwohner Bauleiter ist mit dem Fortschritt zufrieden Der Projektleiter Luiz Botelho zeigt sich zufrieden mit dem derzeitigen Fortschritt. &bdquo;Unter den Umständen mit der kurzfristigen Änderung der Bauweise muss man anerkennen, dass das Projekt super läuft.“ Ziel ist, das Projekt im vorgegebenen Zeitrahmen fertigzustellen, sodass die Züge wieder wie gewohnt fahren können. Denn die Strecke ist für die Region sehr wichtig. Dass die Sperrzeiten so eingehalten werden können, ist nicht selbstverständlich. Das sei den rund 20 Bauarbeitern zu verdanken, die rund um die Uhr an der Brückenbaustelle arbeiten. &bdquo;An den vergangenen Wochenenden haben die Kollegen richtig durchgezogen, sodass wir ein wenig Zeit gewonnen haben“, erzählt Botelho. &bdquo;Das war ein Kraftakt von allen Beteiligten. Vor allem die Bauunternehmen hat das sehr viel Zeit und Energie gekostet. Dieses Engagement schätzen wir sehr“. Der Projektleiter der Deutschen Bahn ist optimistisch. &bdquo;Wir sind zurzeit sogar vor dem Terminplan und sind sehr zuversichtlich, dass wir die Arbeiten bis zum 2. November abschließen werden.“

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