Paderborner Kreislandfrauen fordern bessere Anreize für Ehrenämtler

Paderborn-Elsen. Bei den Landfrauen des Kreisverbands Paderborn-Büren dreht sich alles um das Thema Ehrenamt – nicht nur ihr Landfrauentag im Bürgerhaus Elsen, auch im Alltag organisiere sich die Arbeit des Vereins um diese Thematik. &bdquo;Wir arbeiten immer daran, neue Freiwillige für unsere Anliegen zu gewinnen“, erzählt die Geschäftsführerin des Landfrauenkreisverbands Judith Husemann, gleichzeitig die einzige hauptamtliche Mitarbeiterin. Deshalb hätte der Landfrauentag das Motto &bdquo;Ehrenamt als stützende Säule unserer Heimat“ erhalten. Knapp 200 Mitglieder und Ehrengäste hatten sich angekündigt, darunter auch die NRW-Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Ina Scharrenbach, die als eine der Hauptrednerinnen und -redner angefragt worden war. &bdquo;Ehrenamt ist bei ihr immer ein wichtiges Thema“, erklärte die neue Kreisvorsitzende Maria Büser die Einladung. Auch das Thema Digitalisierung liege ihr am Herzen. &bdquo;Und das ist im ländlichen Raum ja bekannterweise noch ausbaufähig“, fügte Büser hinzu. Bürokratische Hürden machen Ehrenamt unattraktiv Die CDU-Abgeordnete Scharrenbach stellte in ihrer Ansprache klar, dass das meist freiwillige Engagement der Landfrauen große Bedeutung habe: &bdquo;Ohne Frauen kann man kein Land machen.“ Mit bundesweit mehr als 450.000 Mitgliedern würden sie so manche Partei übertrumpfen. Dennoch bekämen sie, wie viele andere im Ehrenamt, oft zu wenig Wertschätzung und Respekt. &bdquo;Ehrenamt heißt häufig viel Amt und wenig Ehre“, so Scharrenbach. Dennoch sei ohne das freiwillige Engagement kein Staat zu erhalten. Besonders Ostwestfalen habe aufgrund dieses Engagements sehr viele Innovationsmöglichkeiten, zudem seien oft Frauen dabei die treibende Kraft. Doch, das bestätigten auch mehrerer Gäste des Landfrauentags, gäbe es immer mehr Hürden. Besonders der bürokratischen Verantwortung könnten sich einzelne Personen oder Vereine zunehmend gar nicht mehr stellen. &bdquo;Teilweise wird quasi schon ein Steuerberater im Vorstand benötigt“, so Scharrenbach. Wechsel an der Führungsspitze der Landfrauen Die Landesregierung wolle mit dem Abbau bürokratischer Hürden sowie der Förderung digitaler Sichtbarkeit der einzelnen Vereine das Ehrenamt wieder beliebter machen. Auch der Ansatz, dass Vereine verstärkt einzelne, freiwillige Projekte auf die Beine stellen, um neue Mitglieder von regelmäßigem Engagement zu begeistern, könne helfen. &bdquo;Wir sind immer darauf angewiesen, dass uns Ehrenamtliche konkrete Beispiele beschreiben, was wo schlecht läuft, aber auch was gut funktioniert“, rief die Ministerin abschließend auf. Der Landfrauentag markierte für den Kreisverband auch eine Art Neuanfang, denn die langjährige Vorsitzende Kornelia Wegener wurde nach 13 Jahren feierlich aus ihrem Amt verabschiedet. &bdquo;Ihr Wissen über alle Abläufe im Verband ist beim Übergang unersetzbar“, so Husemann. Auch Landrat Christoph Rüther bedankte sich bei Wegener für &bdquo;13 Jahre gute Zusammenarbeit, in der sie immer wieder aktiv auf wichtige Probleme aufmerksam gemach hat.“ Viele neue Mitglieder im Jubiläumsjahr Doch wo Mitglieder gehen, bemühe sich der Verband stets um neue Ehrenämtler. &bdquo;Im vergangenen Jahr hatten wir 129 Neuanmeldungen – auch in Anbetracht unserer Altersstruktur ein sehr gutes Ergebnis“, findet Büser. Mit Angeboten wie &bdquo;Schnupper-Mitgliedschaften“ oder einer eigenen Gruppe junger Landfrauen unter 40 kämen viele neue Interessierte zu dem Verein. Dies sei wichtig, um den Verband auch in seinem 75-jährigen Jubiläum, das am Samstag, 17. Juni, auf der Landesgartenschau in Höxter gefeiert wird, aktiv zu halten und neue Ideen einzubringen.

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