Diese Warburgerin steht an der Seite der Menschen auf dem Land

Warburg-Bonenburg. Menschen mit Haltung, Herz und Rückgrat: Mit Dagmar Feldmann aus Bonenburg hat die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Deutschland eine neue Bundesvorsitzende. Feldmann war bereits vier Jahre als Stellvertreterin im Vorstand. Jetzt wählte sie die Bundesversammlung an die Spitze des Verbandes, der sich als Bindeglied zwischen Kirche und Landwirtschaft versteht und unter anderem im Bundesministerium und beim Bauernverband ein gefragter Gesprächspartner ist. Zur KLB gehört auch der Internationale Ländliche Entwicklungsdienst. In der Entwicklungshilfe werden in Lateinamerika, Afrika und Asien Selbsthilfebewegungen, Partnerschaften und Projekte auf dem Land und in den Dörfern im Sinne der internationalen Solidarität unterstützt. &bdquo;Die Bildungs- und Aktionsgemeinschaft von und für Menschen im ländlichen Raum fördert die Begegnung, führt Aktionen durch, tritt ein für die Entfaltung und Förderung der Persönlichkeit, die bereit und fähig ist, in Kirche, Staat, Gesellschaft und Beruf Verantwortung zu übernehmen“, zitiert Feldmann aus dem Internetauftritt. Der bundesweit in 13 Bistümern tätige Verband, der im Erzbistum &bdquo;Freundeskreis Hardehausen – KLB Paderborn“ heißt, werbe für eine lebendige Kirche, für die Stabilität der Familien auf dem Lande, für lebenswerte und liebenswerte Dörfer, für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, eine glaubwürdige Schöpfungsverantwortung und eine solidarische Welt. Die KLB gehört unter anderem zu den Gründungsmitgliedern von Fairtrade Deutschland. &bdquo;Ein wichtiges Anliegen ist für mich der respektvolle Ausgleich verschiedener Meinungen, um gemeinsam für einen starken ländlichen Raum zu arbeiten“, sagt Feldmann. &bdquo;Gerade in einer Zeit, wo Gesellschaft scheinbar schnell auseinanderdriftet, möchte ich Menschen zusammenführen.“ Mitgründerin einer Partnerschaft in Madagaskar Die Agraringenieurin arbeitet als Referentin für Erwachsenenbildung beim Christlichen Bildungswerk Die Hegge in Niesen und ist in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert. In ihrem Wohnort und der Region als auch in der Welt: Als Vorsitzende des Vereins &bdquo;Santatra – Partnerschaft mit den Menschen in Madagaskar“ setzt sie sich für eine Organisation ein, die Kleinbauern unterstützt. Ein Engagement, das sie im Arbeitskreis internationale Solidarität (AKIS) fortführt. Auch ist die Bonenburgerin als offizielle Erdcharta-Botschafterin im Einsatz. Für ihr vielfältiges Engagement hatte ihr Bundespräsident Frank Walter Steinmeier im Herbst das Bundesverdienstkreuz verliehen. Lesen Sie auch: Viel zu selten - Frau aus dem Kreis Höxter bekommt Bundesverdienstkreuz Im September 2021 war Feldmann stellvertretende Bundesvorsitzende der KLB geworden, bereitete Frühjahrs- und Herbsttagungen und die Bundesversammlungen vor und nach. Ebenso war sie beim Stand und den Foren des Verbandes beim Katholikentag in Erfurt dabei. Im Jahr zuvor hatte Feldmann bei der Grünen Woche in Berlin das Zukunftsforum ländliche Entwicklung &bdquo;Energie vom Land – mit und für die Menschen in der Region“ moderiert. Bei der Kampagne &bdquo;Achtung! Leben: Vielfältig und großartig“ war sie in der Steuerungsgruppe aktiv. Und für die Verbandszeitschrift &bdquo;Land aktiv“ schrieb sie als Mitglied der Redaktionskonferenz zahlreiche Beiträge und eine Fortsetzungsgeschichte für Kinder und Erwachsene zum Thema Biodiversität. Auf der Hegge hatte sie nach der Kampagne zur Biodiversität eine naturkundliche Seminarreihe entwickelt, die sich mittlerweile im Bildungsangebot der Einrichtung etabliert hat. Gemeinschaft und Verantwortung in Warburg Feldmann ist eine Netzwerkerin: Ist einfach da, hört zu, unterstützt die Vorstandskolleginnen und -kollegen und repräsentiert die KLB bei Treffen, Tagungen und Versammlungen. &bdquo;Es gehört aber auch eine Menge Schreibtischarbeit dazu“, sagt sie. Manchmal seien &bdquo;Unmengen an Mails zu lesen, die beantwortet und kommentiert werden wollen“. Lesen Sie auch: Nach Tropensturm - der bange Blick aufs Smartphone einer jungen Madagassin Für Feldmann ist der Verband &bdquo;eine Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu schauen, viele interessante Menschen kennenzulernen und sich mit Themen zu beschäftigen, auf die ich alleine vielleicht gar nicht gekommen wäre“, sagt sie. Und freut sich über Menschen, &bdquo;die ähnliche Werte haben und gerne diskutieren, gerne etwas miteinander bewegen“. Sie möchte mitdenken, kritisch bleiben, Ideen und Methoden in der kreativen Umsetzung einbringen. &bdquo;Ja, es ist einiges an Reise- und Zeitaufwand“, bekennt die Mutter dreier erwachsener Kinder. Aber das Ehrenamt gebe ja viel zurück. &bdquo;Ohne das Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft sehr viel ärmer“, weiß sie und rät jeder und jedem, sich einzusetzen. &bdquo;Die eigenen Sorgen werden kleiner, die Gesellschaft menschlicher.“ Zunehmend schwieriger, Ehrenamtliche zu gewinnen Bei der KLB gibt es seit ihrer Gründung vor fast 75 Jahren einen Vorstand, bei dem die Positionen immer gleichberechtigt besetzt werden. Das bedeutet, es gibt eine Bundesvorsitzende und einen Bundesvorsitzenden. Die Positionen der Stellvertretungen sind jeweils mit zwei Frauen und zwei Männern besetzt. Die gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter an den Vorstandspositionen ist bei der KLB Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Aber auch die KLB hat zunehmend Schwierigkeiten, alle Positionen zu besetzen. &bdquo;Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich in Verantwortung nehmen lassen“, sagt die Bundesgeschäftsführerin der KLB Deutschland, Bettina Locklair. &bdquo;Wir stellen uns zunehmend die Frage, wie wir Menschen gewinnen können, sich auf Bundesebene einzubringen. Dieses Engagement ist oft zusätzlich zu ihrem Engagement in ihrer diözesanen KLB, in ihrem Beruf und/oder in ihrer Familie. Jüngere werden von den Kindern gebraucht, bei den Älteren sind es zunehmend die eigenen Eltern und Schwiegereltern, um die sie sich kümmern müssen.“ Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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