Bessere Busse und wertvolles Ehrenamt: Die Themen bei der Wahl in Marienmünster

Marienmünster. Amtsinhaber Josef Suermann wird bei der Kommunalwahl am 14. September nicht wieder für das Bürgermeisteramt in Marienmünster kandidieren. Das eröffnet der kleinsten Kommune im Kreis Höxter die Chance auf eine Neuausrichtung. Zwei Kandidaten bewerben sich um den Chefsessel im Rathaus. Kämmerer Kai Schöttler tritt für die CDU an, Christoph Wellbrink als Einzelbewerber. Auf sie warten große Herausforderungen. Drei weitere wichtige Themenbereiche hat nw.de ausgewählt. Kai Schöttler, CDU Kritik gibt es häufig am Nahverkehr. Die Busse sind leer, das Stadttaxi in Kooperation mit Nieheim wird nur selten genutzt, eine direkte Zuganbindung gibt es nicht. Wie wollen Sie konkret in den kommenden fünf Jahren das öffentliche Mobilitätsangebot in Marienmünster verbessern? &bdquo;Fakt ist: Die bestehenden ÖPNV-Verträge laufen bis 2027, größere Änderungen sind vorher kaum möglich“, weiß Kai Schöttler. Trotzdem müssten jetzt die Grundlagen geschaffen werden, damit danach bessere Lösungen greifen könnten. &bdquo;Klassische Buslinien allein reichen für den ländlichen Raum nicht aus. Gefragt sind flexible Angebote wie On-Demand-Verkehre, Bürgerbusse oder Rufsysteme“, ist Schöttler überzeugt. Wichtig sei dabei die Einbindung der Bürger: Nur wer die tatsächlichen Bedürfnisse kenne, könne ein passendes Angebot schaffen. &bdquo;Ebenso notwendig ist eine enge Abstimmung mit Nachbarkommunen und dem Kreis, um Synergien zu nutzen“, meint der CDU-Kandidat. &bdquo;Mein Ziel ist ein verlässliches, alltagstaugliches und vor allem bezahlbares Mobilitätsangebot, das Schülern, Berufstätigen und Senioren gleichermaßen zugutekommt“, sagt er. Wo sehen Sie die Potenziale für eine positive wirtschaftliche Weiterentwicklung in Marienmünster? Marienmünsters Wirtschaft ist aus Kai Schöttlers Sicht &bdquo;solide“ aufgestellt. &bdquo;Unsere mittelständischen Betriebe arbeiten erfolgreich, was sich in stabilen und teils steigenden Gewerbesteuereinnahmen zeigt“, erläutert der Kämmerer: &bdquo;Dieses Fundament gilt es zu sichern.“ Potenzial liege vor allem in der Weiterentwicklung der Gewerbeflächen. &bdquo;Wir können attraktive und günstige Flächen anbieten – ein klarer Standortvorteil“, meint der Bewerber. Bürgermeisterwahl in Marienmünster: Große Themen für die kleinste Stadt im Kreis Höxter Wichtig sei auch die Förderung von Existenzgründern und jungen Unternehmen, etwa durch Beratung, Netzwerke und flexible Angebote. Darüber hinaus böten Digitalisierung und erneuerbare Energien große Chancen für die heimische Wirtschaft. &bdquo;So stärken wir den Standort Marienmünster nachhaltig und sichern Arbeitsplätze für die kommenden Jahre“, meint Schöttler. Das Ehrenamt hält die Gemeinde zusammen, doch Engagierte zu finden, wird zunehmend schwerer. Wie wollen sie das Ehrenamt fördern und stärken? Kai Schöttler redet nicht drumherum: &bdquo;Ohne Ehrenamt könnten wir in Marienmünster sprichwörtlich das Licht ausschalten.“ Ob Feuerwehr, Sport, Musik oder Schützen – überall seien es Menschen, die mit ihrem Einsatz das Gemeinschaftsleben trügen. Dieses Engagement verdiene die volle Anerkennung und Unterstützung. &bdquo;Ich selbst habe seit vielen Jahren ehrenamtliche Verantwortung übernommen, sei es in Vereinen oder bei Gemeinschaftsaktionen. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter. Deshalb weiß ich, wie wichtig Wertschätzung, Entlastung und finanzielle Unterstützung sind“, erklärt Schöttler: &bdquo;Wir müssen Vereinen Planungssicherheit geben, bürokratische Hürden abbauen und gerade junge Menschen früh für das Ehrenamt begeistern.“ Zudem möchte er, dass ein Teil der Einnahmen aus der Windkraft ins Ehrenamt fließe. &bdquo;So sichern wir Strukturen, die unsere Stadt zusammenhalten“, so Schöttler. Christoph Wellbrink, parteilos Kritik gibt es häufig am Nahverkehr. Die Busse sind leer, das Stadttaxi in Kooperation mit Nieheim wird nur selten genutzt, eine direkte Zuganbindung gibt es nicht. Wie wollen Sie konkret in den kommenden fünf Jahren das öffentliche Mobilitätsangebot in Marienmünster verbessern? &bdquo;Der Nahverkehr in Marienmünster funktioniert so, wie er heute ist, schlicht nicht für die Menschen. Leere Busse und ungenutzte Angebote zeigen: Wir müssen neu denken, statt am Alten festzuhalten“, kündigt Christoph Wellbrink Veränderungen an. Seine Ideen: Flexible Mobilität statt starrer Fahrpläne, also Rufbusse und On-Demand-Shuttles, &bdquo;die wirklich nach Bedarf fahren und auch kleinere Ortsteile erreichen“. Er wirbt zudem für eine bürgernahe Planung gemeinsam mit Schulen, Vereinen und Betrieben. Zudem sollten Kooperationen mit Nachbarkommunen ausgebaut werden und Fahrten digital buchbar und einfach nutzbar sein. Sprich: &bdquo;Moderne, leicht verständliche Buchungssysteme für Stadttaxi und Rufbus“. Neuer Kandidat: Parteiloser Kandidat will Bürgermeister in Marienmünster werden In puncto Kosten meint Wellbrink, leere Linien müssten gestrichen, Ferienfahrten angepasst werden. Dem NPH sollten &bdquo;klare Vorgaben“ gemacht werden, schreibt Wellbrink und schiebt ein &bdquo;notfalls auch Austritt“ hinterher. Im Schulbus, der 95 Prozent des Fahrgastaufkommens ausmache, solle jedes Kind seinen Sitzplatz erhalten. &bdquo;Mein Ziel: Ein flexibles Mobilitätsangebot – zum Beispiel ein Bürger-Bus, einfach per Telefon buchbar –, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert statt an leeren Fahrplänen“, sagt er. Wo sehen Sie die Potenziale für eine positive wirtschaftliche Weiterentwicklung in Marienmünster? Marienmünster hat aus Sicht von Christoph Wellbrink mehr Potenziale, als oft gesehen werde. Für eine positive wirtschaftliche Weiterentwicklung setze er daher auf drei Schwerpunkte. Die Stärkung von Handwerk und Mittelstand, denn &bdquo;sie sind das Rückgrat unserer lokalen Wirtschaft und brauchen weniger Bürokratie und mehr Freiraum“. Zweitens setzt er auf neue Gewerbeflächen und digitale Infrastruktur. Punkt drei: Tourismus und regionale Produkte. &bdquo;Unsere Natur, Kultur und landwirtschaftlichen Angebote sind ein Schatz, den wir besser nutzen und vermarkten müssen“, meint der Bewerber. Er denkt etwa an einen Mittelaltermarkt zum Erntedank in der Abtei, kombiniert mit einer Handwerksmesse für die Betriebe. Er will zudem &bdquo;einen wirklichen Wohnmobilhafen“ bauen, denn die Branche boome. Das Ehrenamt hält die Gemeinde zusammen, doch Engagierte zu finden, wird zunehmend schwerer. Wie wollen sie das Ehrenamt fördern und stärken? &bdquo;Ohne Ehrenamt würde Marienmünster nicht funktionieren – ob in Vereinen, Feuerwehr, Kirche oder Nachbarschaft. Mir ist bewusst: Viele Menschen wollen sich engagieren, stoßen aber auf Hürden“, sagt Christoph Wellbrink. Darum möchte er Bürokratie abbauen und die Anerkennung stärken, Letzteres etwa durch &bdquo;öffentliche Wertschätzung, kleine finanzielle Entlastungen und bessere Rahmenbedingungen“. Junge Menschen sollten durch moderne Angebote, digitale Plattformen und neue Formen des Engagements eingebunden werden. Wellbrink will über dies Unterstützungsnetzwerke aufbauen. Zehn Prozent der Einnahmen aus der Windenergie sollten aus seiner Sicht in eine Stiftung fließen, die von den Bürgern vor Ort verwaltet werden müsse. &bdquo;So entsteht dauerhafte Unterstützung für das Ehrenamt – selbst noch, wenn die Windräder längst abgebaut sind“, so Wellbrink: &bdquo;Ehrenamt soll Freude machen – nicht überfordern. Ich will dafür sorgen, dass freiwilliges Engagement wieder attraktiver wird und unsere Gemeinschaft weiter trägt.“

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