Nachruf

Paderborner Tier- und Naturschützerin (81) stirbt nach schwerer Krankheit

Der Verein Pro Grün beschreibt in einem Nachruf, wie die langjährige Vorsitzende des Bundes für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen die Region prägte.

Brigitta Brockmann ist im Alter von 81 Jahren gestorben. | © Bund für Tier- und Naturschutz OWL

28.04.2023 | 28.04.2023, 09:53

Paderborn. Nach schwerer Krankheit ist Brigitta Brockmann mit 81 Jahren gestorben, teilt der Vorsitzende des Vereins Pro Grün, Dieter Dubisch, mit. Brockmann war die langjährige Vorsitzende des Bundes für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen, der nach 40 Jahren Tätigkeit 2019 seine Arbeit eingestellt hatte.

Seit einigen Jahren war sie auch sehr aktives Mitglied von Pro Grün und hat sich hier besonders engagiert für den Erhalt von Bäumen in der Stadt, unter anderem auch für den Erhalt der Linden auf dem Marienplatz. "Frau Brockmann war weit über die Grenzen Paderborns hinaus Anlaufstelle für verletzte, verwaiste und hilflose Wildtiere und Wildvögel, die sie mit großer Sachkenntnis, und unter hohem persönlichem Einsatz gesundvpflegte oder groß zog, um sie dann wieder in die Freiheit zu entlassen", schreibt Dubisch.

Die Vereinsarbeit beinhaltete aber auch die Hilfe für Haustiere, deren Vermittlungschancen schlecht waren oder für ehemalige sogenannte Nutztiere. Für diese Tiere suchte Brigitta Brockmann gute Plätze in artgerechter Haltung. Viele der Unvermittelbaren fanden bei ihr selbst ein dauerhaftes Zuhause. Brockmann hat in ihrem jahrzehntelangen Einsatz das Leid vieler Tiere lindern können, doch das habe ihr nicht gereicht.

Sie wollte echten Wandel

"Sie wollte keine reine Symptombehandlung betreiben, sie wollte einen echten Wandel und forderte von der Politik die Rechte von Tieren in der Gesetzgebung zu stärken und die Gesetze dann auch konsequent umzusetzen", schreibt Dieter Dubisch. So verlangte sie auch immer wieder, dass Deutschland einen Naturschutz haben müsste, der diesem Namen auch gerecht würde. Dafür hat sie sich unermüdlich mit allen ihren Kräften, auch in der Öffentlichkeit, eingesetzt.

Sie kritisierte immer wieder, dass die Politik bis heute keine wirklich nennenswerten Verbesserungen im Tierschutz eingeführt hätte. Darauf angesprochen und gefragt, wie sie es schaffe, ihr Engagement trotz der ausbleibenden Erfolge weiter aufrecht zu erhalten sagte sie laut Dieter Dubisch stets: "Man darf dazu nicht schweigen." Viele Tierfreunde und Naturschützer in der Region wollen ihr Andenken bewahren.