In der City

Paderborner Raumschiff auf dem Königsplatz soll eigene Marke werden

Mit der Entwicklung des Areals in der Innenstadt rückt das "Inselhaus" wieder in den Mittelpunkt. Es soll zu einer eigenen Marke werden.

Das „Inselhaus“ mitten auf dem Königsplatz ist ein architektonischer Blickfang. | © Heiko Appelbaum

26.04.2023 | 26.04.2023, 18:52

Paderborn. Rund um die Paderborner Königsplätze zieht nach den langwierigen Bauarbeiten und vielen Leerständen nach und nach wieder Leben ein. Dabei soll dem optisch markanten "Inselhaus" eine besondere Rolle zu Teil werden, wenn es nach der Werbegemeinschaft und dem Citymanager geht.

„Die langwierigen Bauarbeiten waren und sind eine hohe Belastung für alle Beteiligten“, sagt der Paderborner Citymanager. „Insbesondere der Einzelhandel und die Gastronomie hätten sprichwörtlich Federn lassen müssen, erinnert sich Heiko Appelbaum, der auch von einer "massiven Leerstandswelle" spricht, die durch das Quartier geschwappt sei. Doch zumindest in den nach Abschluss der Arbeiten "in neuem Glanz strahlenden Bereichen" hat er positive Signale ausgemacht.

„Für das Citymanagement ist es eine wichtige Aufgabe, die Königsplätze nach der erfolgreichen Sanierung wieder in den Fokus zu rücken“, sagt Heiko Appelbaum. Er sei fest davon überzeugt, dass das sogenannte Königsquartier, das derzeit zwischen der neuen Zentralen Omnibus-Haltestelle an der Friedrichstraße und dem Marienplatz entwickelt werde, beste Voraussetzungen für ganz unterschiedliche Nutzungen habe, die zu einer spürbaren Belebung beitragen würden.

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Vielzahl der Eigentümerinnen und Eigentümer

Auch stadtgeographisch stehe dabei das sogenannte Inselhaus im Mittelpunkt. Im Online-Fachmagazin "moderneregional" seinerzeit optisch als „gelandetes Raumschiff“ tituliert, besteche es mit seinen beigefarbenen Platten und der außergewöhnlichen Form und spiegele den baulichen Zeitgeist der 1970er-Jahre wider. „Das Inselhaus hat das Potenzial, zu einer eigenen Marke im Königsquartier zu werden“, betont der Citymanager. In vielen Städten erhielten markante Gebäude ein eigenes Label und setzten sich damit von anderen und weniger auffälligen Bauwerken ab. Appelbaum: "Diese Karte könne man in Paderborn sicher noch selbstbewusster spielen." Aber beim Inselhaus sei das durchaus angemessen, zumal da der Begriff bereits seit Jahrzehnten gesetzt sei.

Eine Herausforderung bei der konzeptionellen Entwicklung sei die Vielzahl der Eigentümerinnen und Eigentümer. Diese müssten die Bezeichnung „Inselhaus“ ebenfalls aktiv öffentlich nutzen und so in den Köpfen der Stadtgesellschaft manifestieren.

Britta Schröder, deren Familie ein Teil des Gebäudes gehört, freut sich der Pressemitteilung zufolge über die Renaissance der Benennung: „Uns war bisher nicht bekannt, dass das Gebäude den Namen trägt, aber wir werden ihn sicher nutzen, um unseren Anteil an dem Bauwerk positiv aufzuladen.“

Zeitpunkt dafür ist günstig

Der Zeitpunkt dafür ist laut Citymanager günstig: Seit die Bauarbeiten auf dieser Ebene beendet wurden, seien die Leerstände größtenteils beseitigt worden. Neben der Tourist-Info und dem Ticket-Center werden die Flächen von abwechslungsreicher Gastronomie und spezialisiertem Einzelhandel genutzt. Und mit steigenden Außentemperaturen soll auch wieder gastronomisches Leben auf den Platz in direkter Nachbarschaft des Inselhauses zurück kehren. Auch diese Fläche trägt einen prägenden Namen: Hier liegt der Königsbalkon.

Darunter laufen derzeit noch die Bauarbeiten in der Erdgeschoss-Ebene, auf der demnächst ein REWE-Markt für weitere Belebung sorgen soll.

Rückblick

Die mit großem Aufwand betriebene Sanierung durch die Stadt in diesem zentralen Bereich der City sei wichtig gewesen, schreibt Citymanager Heiko Appelbaum. Denn schon kurz nachdem die Königplätze mit ihrer betondominierten Architektur in den 1970er- und 1980er-Jahren als bauliches Prestigeprojekt eröffnet wurden, hätten sich Angsträume gebildet. Bald darauf hätte ein "Downtrading" eingesetzt: Minderwertige Vermietungen hätten den Ruf des Bereiches verschlechtert. Das habe Auswirkungen auf die Attraktivität der Immobilien gehabt.