Unangenehmer Juckreiz

Kopfläuse verbreiten sich im Kreis Paderborn

Die Zahlen steigen nach einem Rückgang während der Pandemie wieder.

Kopfläuse sind im Kreis Paderborn wieder auf dem Vormarsch. Die kleinen Parasiten leben vor allem in Kinderhaaren, sorgen für Juckreiz und vermehren sich schnell. | © AOK/hfr

24.04.2023 | 24.04.2023, 19:05

Paderborn. Kopfläuse sind im Kreis Paderborn wieder auf dem Vormarsch. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK Nordwest hervor. Danach sind die Verschreibungen von Arzneimitteln gegen Läusebefall im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen.

So wurden laut einer AOK-Mitteilung 2022 insgesamt 442 Packungen Anti-Läusemittel von niedergelassenen Ärzten im Kreis Paderborn verordnet, 2021 waren es 250. Vor der Pandemie habe es allerdings wesentlich mehr Übertragungen von Kopfläusen gegeben. In 2019 wurden 606 Packungen verordnet.

„Durch die Abstandsregeln während der Corona-Pandemie konnte sich die Kopflaus nicht weiter vermehren. So kam es zu einem deutlichen Einbruch bei den Übertragungen. Mit dem Wegfall der Maßnahmen sind die Läuse allerdings wieder auf dem Vormarsch“, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

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Kopfläuse sind im Prinzip harmlos

Kopfläuse sind laut AOK im Prinzip harmlos: Sie übertrügen keine gefährlichen Krankheiten, nervten aber gewaltig. Die kleinen Tierchen lebten vor allem in Kinderhaaren und vermehrten sich rasend schnell. Die Biss- und Einstichstellen würden durch den unangenehmen Juckreiz häufig wund gekratzt. Vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder seien betroffen.

Da Kopfläuse weder springen noch fliegen können, seien sie in ihren Bewegungen stark eingeschränkt. Zur Übertragung müssten sie von einem Kopf auf den anderen steigen. Dazu sei ein Kopf-an-Kopf-Kontakt oder genauer ein Haar-an-Haar-Kontakt notwendig.

Die Coronaregeln hätten der Kopflaus daher das Leben schwergemacht: Viele Kinder spielten nicht mehr miteinander, saßen im Kindergarten nicht mehr eng beieinander und hatten insgesamt wenig Kontakt. Und in den Grundschulklassen musste ein großer Abstand eingehalten werden. Durch die Normalisierung unseres Alltags hat die Kopflaus jetzt aber wieder die Chance, sich auszubreiten.

Läusemittel in der Apotheke

„Läuse sollten auf jeden Fall so schnell wie möglich behandelt werden, damit sie sich nicht in Windeseile weiter ausbreiten“, so Wehmhöner. Dabei sei es mit einer einmaligen Behandlung nicht getan: Die Läusemittel müssten nach neun oder zehn Tagen erneut aufgetragen werden – und das nasse Auskämmen von Läusen und Nissen stehe zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage auf dem Programm.

In der Apotheke gibt es laut AOK verschiedene Produkte, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Außerdem sei es wichtig, die Schule oder Kita sofort zu informieren, wenn ein Kind betroffen sei.