Flugzeug-Taufe Lufthansa wechselt die „Paderborn“ nach rund 25.000 Flugstunden aus

Kreis Paderborn. Sie schweben täglich auf dem Flughafen Paderborn/Lippstadt ein, die Jets der Lufthansa für die Verbindung nach München. Paderborn und die Kranich-Airline sind aber nicht nur über die Flugstrecke verbunden. Am 12. September 1985 ist erstmals eine Lufthansa-Maschine, damals eine Boeing 737-230, auf den Namen der Paderstadt getauft worden. Nun steht laut Lufthansa bald die mittlerweile dritte Übertragung des Taufnamens auf ein weiteres Flugzeug der Lufthansa-Flotte an, wie die Airline auf &bdquo;NW“-Anfrage mitteilt. Damit geht dann die vierte &bdquo;Paderborn“ in die Luft. So festlich wie vor 38 Jahren wird es für den neuen Flieger aber wohl nicht mehr: Damals landete die 737 mit dem Kennzeichen D-ABMD – sie war erst sechs Monate zuvor an die Airline ausgeliefert worden – schon einen Tag vorher am Flughafen Paderborn/Lippstadt. Rundflüge übers Sauerland Vor Ort bei der Taufzeremonie war sogar Lufthansa-Boss Heinz Ruhnau mit Ehefrau Edith. Er lobte im Beisein von Flughafen-Geschäftsführer Heribert Wesche: &bdquo;Dieser Regionalflugplatz ist klasse. Der liegt ganz prima.“ Paderborn bezeichnete er als &bdquo;wichtigen Platz im regionalen Luftverkehr“ und kündigte eine &bdquo;verstärkte Kooperation“ zwischen der Lufthansa und dem Ahdener Flughafen. Taufpatin der ersten &bdquo;Paderborn“ war Anneliese Schwiete, die Frau des damaligen Paderborner Bürgermeisters Herbert Schwiete. Der Jet hob an diesem Tag sogar zu Rundflügen übers Sauerland ab. Für jeden Teilnehmer gab es eine Erinnerungsurkunde. Für die Benennung hatte sich ein halbes Jahr zuvor der Paderborner Stadtrat ausgesprochen. Dem Einsatz von Schwiete und Stadtdirektor Wilhelm Ferlings war es zu verdanken, dass die Taufe in Ahden stattfand. Die Lufthansa hatte die &bdquo;Paderborn“ eigentlich in Hannover begießen wollen. Europaweit war der Flieger mit dem Stadtwappen unterwegs, bis er laut Lufthansa im Februar 1998 verkauft wurde. Später flog die Maschine noch für die &bdquo;Air Slovakia“. "Namensübertragung" statt Taufe Der Name Paderborn blieb im Konzern gut zwei Jahre ungenutzt. Die nächste &bdquo;Paderborn“ war dann ein Airbus A340-313 mit dem Kennzeichen D-AIGP. Er kam Ende Dezember 1998 zur Flotte und wurde am 8. März 2000 in Anwesenheit von Bürgermeister Heinz Paus mit dem Namen der Stadt versehen. Dabei handelte es sich jedoch nicht mehr um eine Taufe, wie die Presseabteilung der Fluggesellschaft aufklärt, sondern um eine &bdquo;Namensübertragung“. Der vierstrahlige Langstreckenairbus wurde unter anderem eingesetzt, um 2004 die Strecke München-Guangzhou zu eröffnen. Das Flugzeug fliegt immer noch für Lufthansa, aber mittlerweile ohne Städtenamen, sondern mit einer Sonderlackierung des Airline-Netzwerks Star-Alliance. Heute ist wieder eine kleinere Maschine als &bdquo;Paderborn“ unterwegs. Es ist ein Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIDP. Er wurde im Februar 2012 ausgeliefert und fliegt seit 1. März 2012 im Kranich-Outfit. Im März 2014 erhielt er den Namen der Domstadt. Die aktuelle &bdquo;Paderborn“ hatte bis Jahresbeginn auf rund 15.600 Flügen knapp 25.000 Flugstunden gesammelt, laut Lufthansa gleichzusetzen mit etwa 13,5 Millionen Kilometer. Wann kommt die &bdquo;Paderborn“ nach Paderborn? Nun wird der Mittelstreckenjet aber innerhalb der Lufthansa-Group an Eurowings weitergegeben, wie es aus dem Konzern heißt. Im Gegenzug erhält Lufthansa mehrere Flugzeuge vom Typ Airbus A320 von Eurowings. Die nächste &bdquo;Paderborn“ befindet sich bereits beim Lackierer. Dort erhalte sie derzeit die aktuelle Lufthansa-Bemalung und auch den Schriftzug der Stadt Paderborn. Der Jet mit dem Kennzeichen D-AIZS soll dann &bdquo;voraussichtlich ab Mai“ in ganz Europa unterwegs sein. Möglicherweise wird es dann auch irgendwann einen Besuch des Patenflugzeugs am Airport Paderborn/Lippstadt geben. Dafür müsste aber entweder die Verbindung nach München noch stärker nachgefragt werden – oder die Lufthansa schickt die Paderborn als fliegenden Botschafter zur werbeträchtigen Unterstützung für Projekte des Innovationsflughafens.

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