Tötungsdelikt in Paderborner Wohngebiet - Mann soll Ehefrau erstochen haben

Paderborn-Schloß Neuhaus. In einem kleinen Wohngebiet in Mastbruch hat sich am Donnerstagabend offenbar ein Gewaltverbrechen abgespielt: Ein 68-jähriger Paderborner wird dringend verdächtigt, seine Ehefrau durch Stichverletzungen getötet zu haben. Anschließend soll er sich selbst lebensgefährliche Verletzungen zugefügt zu haben. Tatort ist ein rot geklinkertes Reihenhaus in der Straße Stiens Kamp, einer kleinen Straße, die in einem Wohngebiet in der Nähe der Mastbruchstraße von der Dietrichstraße abzweigt. Erste Informationen der "Neuen Westfälischen" zu den laufenden Ermittlungen wegen eines Tötungsdeliktes bestätigte der Paderborner Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Freitagmittag. Den Hergang schilderten Staatsanwaltschaft und die zuständige Polizei Bielefeld wie folgt: Eine Nachbarin alarmierte demnach gegen 22.30 Uhr die Polizei, nachdem sie Geräusche gehört hatte, die auf eine Auseinandersetzung hindeuteten. "Als die Paderborner Polizeibeamten am Haus des Ehepaares eintrafen, fanden sie sowohl die leblose 67-jährige Ehefrau als auch den 68-jährigen Ehemann mit schweren Verletzungen vor", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Ein Notarzt konnte bei der 67-Jährigen lediglich den Tod feststellen. Der mutmaßliche Täter sei beim Eintreffen der Rettungskräfte nicht ansprechbar gewesen. Er wurde nach einer ersten medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Erste polizeiliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Ehemann zunächst seine Frau mit einem Messer getötet hatte und daraufhin sich selbst verletzte. Mordkommission Stiens ermittelt Das Polizeipräsidium Bielefeld hat die Ermittlungen übernommen und die Mordkommission "Stiens" eingesetzt. Sie steht unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Markus Ickler und setzt sich aus Bielefelder und Paderborner Kriminalbeamten zusammen, die gemeinsam zum Hergang und den Hintergründen der Tat ermitteln. Die Paderborner Staatsanwaltschaft beantragte am Nachmittag Haftbefehl für den 68-Jährigen. Ein Richter des Amtsgerichts ordnete dann Untersuchungshaft wegen Totschlags an. Der Beschuldigte soll in ein Justizvollzugskrankenhaus überführt werden. Lebensgefahr besteht laut Bielefelder Polizei nicht mehr. Das Tötungsdelikt hatte in der Nacht auf Freitag zu einem Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr in dem kleinen Mastbrucher Wohngebiet geführt. Der wegen der schwer verletzten Opfer um 22.37 Uhr alarmierte Rettungsdienst der Paderborner Feuerwehr war zunächst mit einem Rettungswagen der Feuer- und Rettungswache Schloß Neuhaus und einem Notarzt in Richtung Mastbruch ausgerückt. Um 22.49 Uhr folgte die Anforderung für den zweiten Neuhäuser Rettungswagen und einen weiteren Notarzt aus Hövelhof. Zur Unterstützung und Ausleuchtung der Einsatzstelle wurden der Einsatzleitdienst der Feuerwehr und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug hinzugezogen. Zur Koordinierung des Rettungseinsatzes wurde um 22.51 Uhr schließlich noch der Leitende Notarzt Martin Brenke zur Einsatzstelle gerufen. Erstes Tötungsdelikt seit anderthalb Jahren Das tödliche Gewaltverbrechen ist das erste im Kreis Paderborn seit September 2021. Damals war auf dem Kaukenberg ein 30-Jähriger erstochen worden, der einen Beziehungsstreit schlichten wollte. Im Jahr 2020 waren zwei Menschen getötet worden. Auffällig: In beiden Fällen wurden sie von ihrem Ehepartner umgebracht. 2019 waren sogar fünf Menschen gewaltsam ums Leben gebracht worden. Dafür ging das vergangene Jahr 2022 ohne Opfer eines Tötungsdeliktes zu Ende. Allerdings wurde im Fall der "tödlichen Raucherpause", bei der ein Mann nahe Salzkotten überfahren wurde, gegen den Autofahrer Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.

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