Paderborn. Mit Blick auf die Angsträume in der Paderborner Innenstadt fordert die FDP-Fraktion im Stadtrat ein langfristig orientiertes Gesamtkonzept. Dieses soll die Stadtverwaltung in sozialer Ordnungspartnerschaft mit dem Ordnungsamt, der Polizei und den Sozialverbänden erarbeiten. Einen entsprechenden Antrag zur Schaffung von Angstfreiräumen und einer Verbesserung der Situation auf öffentlichen Plätzen und Straßenstellen stellen die Liberalen im nächsten Sozialausschuss am Donnerstag, 9. März.
In dem Konzept sollen ebenso Ansätze von räumlichen Konzentrationsmöglichkeiten und einer verbesserten Prävention behandelt werden. Orte,die Unsicherheitsgefühle oder -ängste weckten, sollen durch entsprechende Maßnahmen nachhaltig positiv verändert werden. Zum Gesamtpaket gehörten auch Zwischenberichte und eine Fortschreibung des Konzepts in regelmäßigen Abständen.
Wie die FDP mitteilt, befassten sich kommunale Gremien seit Jahren regelmäßig mit Verdrängungsmaßnahmen von Obdachlosen und Drogensüchtigen. Zuletzt ging es in der vergangenen Ratssitzung im Februar um diese Thematik. Wenn sich die politischen Beschlüsse immer nur um bauliche oder ordnungspolitische Maßnahmen drehten, wie eine Gruppe Drogensüchtiger von einem Platz verdrängt werden könne, werde das Problem nur verlagert. Daher sei es sinnvoll, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten.
Es geht auch um eine Begegnungsstätte
Laut Konzept soll auch eine Anlaufstelle eingerichtet werden, um Orte im öffentlichen Raum benennen zu können, an denen Spannungsfelder oder Angsträume entständen. Nicht nur im Bereich der Herz-Jesu-Kirche, sondern auch im Paderquellgebiet seien Personengruppen und Drogensüchtige spürbar, die ein subjektiv unerwünschtes Verhalten darstellten und Passanten Angstgefühle vermittelten. Zudem befänden sich dort zwei Grundschulen und ein Kindergarten.
Laut FDP bestehe die Gefahr, dass sich die hier schon jetzt angespannte Situation noch verschlimmere – was durch eine mögliche Verdrängung der Personengruppen auf dem Platz vor der Herz-Jesu-Kirche durch geplante bauliche Maßnahmen noch verschärft werden könnte. Zudem sollten Orte, die wegen Unübersichtlichkeit, mangelnder Beleuchtung oder sonstiger angsteinflößender Tatbestände zu Angsträumen würden, benannt werden, damit langfristig Abhilfe geschaffen werden könne.
Ein Gesamtkonzept werde diesen Tatbeständen entgegenwirken, so die FDP. Dabei soll auch auf die Fragen einer langfristigen Begegnungsstätte eingegangen werden, an der auch Hilfsangebote stattfinden könnten.