Am Paderborner Flughafen gesammelte Spenden werden ins Erdbebengebiet geschickt

Paderborn/Büren. Insgesamt 600 Euro-Paletten voller Spendenartikel befinden sich derzeit am Paderborner Flughafen. Sie sind gefüllt mit Kleidung, Medikamenten, Decken, Schlafsäcken und technischen Geräten. Aufgrund der überwältigenden Menge an Hilfsgütern sind die Deutsch-Türkische-Gesellschaft in Paderborn (DTG) und der Paderborner Flughafen im Gespräch mit dem Türkischen Generalkonsulat in Münster - schon bald könnte ein Frachtflugzeug von Büren-Ahden in die Türkei starten. Mehr als 1.000 Spenderinnen und Spender haben verschiedene Sachspenden an den Flughafen gebracht. Die Kartons und Waren füllen eine Fläche von 450 Kubikmetern. Die Hilfsaktion zugunsten der Erdbeben-Opfer in der Türkei und in Syrien war aus Sicht des Paderborner Flughafens ein herausragender Erfolg. "Wir sind überwältigt von der großartigen Spendenbereitschaft in der Region. Nun werden wir alles daran setzen, die Hilfsgüter schnellstmöglich zu den betroffenen Menschen zu bringen", sagt Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser.Die Waren erfordern voraussichtlich die Kapazität von bis zu zehn großen Lkw. "Vor dem Hintergrund des enormen Volumens klären wir jetzt zeitnah in Abstimmung mit der Deutsch-Türkischen Gesellschaft und weiteren Beteiligten, wie wir den Transport organisieren und finanzieren können", erläutert Hüser. Um die Mengen an Waren einfacher transportieren zu können, würde auch der Lufttransport erwogen werden. Hierfür würden bereits Gespräche mit dem Türkischen Konsulat geführt. Laut Weigel würden sich alle Beteiligten um Flieger aus der Zentrale in Ankara bemühen, den oder die die Türkei erst nach Paderborn schicken müsste. "Allein die Sendengüter ohne Kleidung könnten ein ganzes Frachtflugzeug füllen. Mit der Kleidung wären es wohl zwei Flieger", weiß Hüser. Wie viele Flieger nach Paderborn entsendet werden, liege in der Hand der Türkei. Notwendige Güter per Frachter Der Lufttransport sei trotzdem die praktischere Option. "Der Weg mit dem Lkw in die Türkei ist lang und die Zufahrtsstraßen sind teilweise blockiert", erklärt Wolfgang Weigel, Vorsitzender der DTG in Paderborn. "Wir können uns auch gut vorstellen, zunächst einen Flieger mit den wichtigsten Gütern, beispielsweise Medikamenten und Notstromaggregatoren, im Frachter vorzuschicken und den Rest der Waren per Lkw nachzuliefern." Weigel betont außerdem, dass die Hilfsaktion zunächst einmal beendet sei und der Flughafen keine weiteren Sachspenden mehr annehme. "Wer die Menschen in der Türkei unterstützen will, kann das jetzt am besten mit Geldspenden tun", so Weigel. Sollte es zu einem anderen Zeitpunkt weiteren Bedarf geben, sei eine weitere Hilfsaktion aus Sicht von Flughafenchef Hüser nicht ausgeschlossen. Ausgenommen sind weiterhin Dinge wie Desinfektionsmittel, Dieselaggregate und Heizlüfter. "Diese Dinge werden dringend gebraucht und nehmen wir daher gerne an", so Weigel. Heizungen und Generatoren seien besonders wertvoll, da in der Krisenregion aktuell ebenso wie in Deutschland kühle Temperaturen herrschen würden. Am Sonntag habe ein Unternehmen aus der Region noch 500 Konvektor-Heizungen angeliefert, so Hüser. Über 10.000 Euro Spendengelder "Die Aktion hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und den super Teamgeist am Heimathafen gezeigt. Wir freuen uns sehr, dass wir den Erdbeben-Opfern mit unserem Einsatz helfen können", betont Luisa Peitz, die sich am Flughafen um die Organisation der Hilfsaktion kümmerte. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren täglich wechselweise bis zu 16 Stunden im Einsatz, um die Waren zu sortieren und zu verpacken. Insgesamt 10.650 Euro konnte die Deutsch-Türkische-Gesellschaft in Paderborn bereits an Spenden sammeln. Das Geld geht an den Partnerstadtbezirk Beylikdüzü in Istanbul und wird dem dortigen Bürgermeister zur Verfügung gestellt. Der Paderborner Partnerbezirk kümmert sich um Hilfe in der vom Erdbeben schwer betroffenen Region Hatay. Die Stadtverwaltung in Beylikdüzü organisiert auch den Einkauf von vorrangig benötigten Hilfsgütern wie Zelten, mobilen Küchen, Stromaggregaten und anderen Dingen. Mehr Informationen zum Spendenkonto gibt es unter www.dtg-pb.de

Meistgelesen