Heimatbühne Paderborn startet mit Prunksitzung ins Spektakel der "Närrischen Paderstadt"

Paderborn. Die Heimatbühne Paderborn (HBP) hat zu ihrem dreitägigen Programm-Spektakel &bdquo;Närrische Paderstadt“ eingeladen. Los ging es am Freitagabend mit einer furiosen Gala-Prunksitzung. Bei der Gala-Partynacht am Samstag ab 19.30 Uhr verwandelt sich die dekorierte Paderhalle erneut in ein jeckes Tollhaus und am Sonntag ab 14.14 Uhr stürzt sich der Karnevalsnachwuchs bei der Kinderparty mit Überraschungen in das bunte Treiben. Bürgermeister Michael Dreier war als quietschgelbe Biene Maja der Star der Freitagssitzung. Mit einer gereimten Büttenrede und gekonnten Gesangseinlagen erntete der Hobbyimker von 400 Närrinnen und Narren frenetischen Applaus und eine &bdquo;Paderborn Palau“-Doppelrakete. Lautstark stimmten sie mit ein zur Melodie des Biene Maja-Lieds: &bdquo;Dreier, Dreier, Dreiiiiiier, erzähle uns von dir.“ Das Stadtoberhaupt ist im 74. Gründungsjahr der Heimatbühne 52. Träger des &bdquo;Ordens ohne Namen für einen guten Namen“. Die Verleihung war eingebettet in ein mehr als vierstündiges Programm, das Sitzungspräsident Hans-Joachim Meier, der HBP-Vorsitzende Peter Naunheim und Ordensmeister Elmar Kloke als unterhaltsamen Mix präsentierten. Die Kette (O-Ton Elmar Kloke: "Sie ist schöner als die Bürgermeisterkette") nahm der neue Ritter des Paderborner Ordenskapitels von seinem Vorgänger Ralph-Jörg Wezorke in Empfang. Der lobte in seiner Laudatio die Nahbarkeit von Michael Dreier, schilderte Eindrücke bei vielen Begegnungen und nannte ihn einen beispiellosen Menschenfänger. Kloke setzte pointierte Sticheleien gegen die Alemannen in Aachen, die &bdquo;Annalenchen“ ausgezeichnet hätten, um im Anschluss eine Ode auf Paderborn und den einsatzstarken Bürgermeister zu halten. &bdquo;Du hast die Haare schön“, intonierten die Jecken bestens gelaunt, als Michael Dreier die Heimatbühne eroberte. Paderborns Bürgermeister "holt alles raus" &bdquo;Er holt ja alles raus“, war von einer fröhlichen Närrin zu vernehmen, als er sein Leben und seine Berufung in launigen Versen Revue passieren ließ. Seine Heimat sei das Delbrücker Land, bekannt für den Karneval. Die Erlebnisse als Karnevalsprinz- und Schützenkönig in Verne während seiner Zeit als Salzkottens Bürgermeister habe er genossen. Humorvoll nahm er aktuelle Herausforderungen in den Blick: &bdquo;Ich denke, es ist alles in Butter. Die Opposition ist auch streng, aber nicht meine Mutter. Zwar ists heute schwerer bei neun Partei'n, manchmal glaube ich ein Dompteur zu sein.“ Sein Hobby mache ihm zum Bienenkönig und niemand könne widersprechen, war er überzeugt: &bdquo;Besonders Politikern kann ich dazu nur raten, denn wer hat schon sein eigenes Volk im Garten.“ Er sprach 500 Jahre Libori und 50 Jahre Universität an, bevor er mit dem Paderborn-Lied und der SCP-Fußballhymne alle von den Stühlen riss. &bdquo;Die Dramen nehmen leider kein Ende“, fand er leise Worte zu Corona, dem Krieg in der Ukraine, dem Tornado und dem Erbeben in der Türkei und in Syrien. Beim Finale betrat er noch einmal die Bühne: &bdquo;Ich bin unglaublich stolz, euer Bürgermeister und Ordensträger zu sein. Ich danke allen Menschen in meiner Stadt für die enorme Hilfsbereitschaft.“ Er gab bekannt, dass die Trinkgelder bei den Veranstaltungen der &bdquo;Närrischen Paderstadt“ gespendet würden. Sein größter Dank galt seiner Frau Beate. Sie habe ihm die Reimrede geschrieben. Überraschung beim großen Verdienstorden Freudig überrascht zeigte sich Sarah Dorsch, die für 25 Jahre auf der HBP-Bühne den großen Verdienstorden in Empfang nahm. Im Alter von drei Jahren begann sie als Clown mit dem Kükenballett. Sie ist Gardetänzerin, war in der Showtanzgruppe und trainiert seit dem Jahr 2019 die 16 Tanzmäuse des Kükenballetts. Heimische Bühnenlieblinge und auswärtige Künstlerinnen und Künstler zogen das Narrenvolk in ihren Bann. Die Tanzgarde, Solomariechen Lynn Wölfer und das Kükenballett der Heimatbühne legten temperamentvolle Auftritte hin. Unter großem Jubel verlegte die HBP-Showtanzgruppe den mexikanischen Tag der Toten, Día de los Muertos, in den ostwestfälischen Feiertempel. Schiere Begeisterung lösten 37 Diwos aus Ostenland aus. Mit ihrer kühnen Lichtspektakelshow jenseits der Arktis brachten die Showtänzerinnen die Halle zum Schmelzen. Bruce Kapustra, der Kölner Clown mit der Trompete, überraschte mit einem Repertoire, das von Melancholie über Schunkelseligkeit bis zu Party-Power reicht. Sein Auftritt war ein Gastgeschenk der Jubiläumsordensschwester Astrid Michel, die vor 25 Jahren die Paderstadt zum Kochen brachte. Am Freitag erinnerte sie in einer launigen Rede in Paderborner Mundart an die schöne Zeit. Das Komiker-Duo &bdquo;Labbes und Drickes“ gab musikalische Parodien und trockene Kalauer zum Besten: "Ich werde gemobbt. Ich wasche mich noch selbst." Oder: "Bei uns gab es russisches Raclette. Fünf Personen essen aus vier Pfännchen." Kabarettist Tepper fällt kurzfristig aus Der Kabarettist Wolfgang Trepper musste sich kurzfristig krankmelden. Die Programmmacher konnten noch am Freitagmorgen den Büttenredner Ne bonte Pitter aus Belgien verpflichten, der bereits bei der Heimatbühnen-Sessionseröffnung für Unterhaltung gesorgt hatte. Die Party begann für die Gäste bereits beim Eintreffen im Foyer, wo die Brasil Dance Samba Gruppe und die Klinik Clowns fröhliche Stimmung verbreiteten. Heimatbühnen-Chef Peter Naunheim und Präsident Hans-Joachim Meier begrüßten neben zahlreichen Förderern und Ehrengästen auch Abordnungen befreundeter Narrenvereine aus dem Hochstift, die sich mit ihren Tollitäten die Ehre gaben.

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