Paderborns Bürgermeister zum Stadthaus-Neubau: „Wir werden die Kostenobergrenze einhalten“

Paderborn. Das Stadthaus-Projekt nimmt weiter Formen an. Der Stadtrat hat der Vorplanung für das Millionen-Projekt mit den Stimmen von CDU, Grünen, SPD und Linken mehrheitlich zugestimmt. Nach Libori werden die maroden Gebäudeteile C und Ca der Paderborner Stadtverwaltung abgerissen und das Heisingsche Haus sowie das Gebäude Marienplatz 2a saniert. Allerdings erhitzte die Debatte über die hohe Investition die Gemüter im kühlen Schützenhof. Bereits in der vergangenen Woche hatte Bürgermeister Michael Dreier die aktuelle Kostenschätzung präsentiert. Die Stadthaus-Planer gehen derzeit von Gesamtkosten von 62,5 Millionen Euro aus. Hinzu kommen noch etwa 4 Millionen Euro für die Außen- und Freiflächen am Abdinghof und Marienplatz. Von den zusammen 66,5 Millionen Euro müsste die Stadt Paderborn abzüglich der Fördermittel circa 53,8 Millionen Euro tragen. Damit läge das Projekt etwas unter dem zuvor genannten Kostenrahmen von 66,9 Millionen. &bdquo;Es muss eine Kostenobergrenze geben und diese Grenze muss eingehalten werden“, betonte Markus Mertens (CDU). Der Neubau soll &bdquo;schön, zweckmäßig und gut werden“, aber nicht nach dem Motto &bdquo;Koste es, was es wolle“. Seit zwei Jahrzehnten werde das Vorhaben geschoben und die Substanz werde zunehmend schlechter. Eine Null-Lösung, also die reine Sanierung &bdquo;dieser alten Bude“, sei ein Trugschluss und auf Dauer teurer als ein Neubau. Weg zur Dachterrasse nicht verbauen Mit Blick auf den Raumbedarf für die Beschäftigten sagte er, dass nicht für jeden ein eigener Arbeitsplatz geschaffen werden müsse. Dies habe die Corona-Pandemie mit dem Homeoffice gezeigt. Wenn irgendwo gespart werden könne, müsse man dies. Um den Menschen den miesen Zustand zu zeigen, schlug er einen Tag der offenen Tür vor. Auch Klaus Schröder (Grüne) findet die Schautag-Idee gut und sagt: &bdquo;Wir brauchen dieses Gebäude“. Die Mitarbeiter hausten in Provisorien, die wieder und wieder geflickt seien. Schröder fände eine Dachterrasse – eine Bürger-Anregung, die aktuell nur noch als Option vorgesehen ist – schon gut, von der die Menschen einen tollen Blick auf Paderborn hätten. So könnten die Menschen der Verwaltung mal aufs Dach steigen. Diesen Weg sollte man sich nicht verbauen. Zumal die dafür kalkulierten 110.000 Euro gerade 0,2 Prozent der Gesamtkosten ausmachten. Man solle &bdquo;die Salami nicht in Scheiben schneiden“ und dadurch die Kosten erhöhen, sagte Schröder zu Reinhard Borgmeier (Linke). Dieser hatte vorgeschlagen, die Sanierung von Heisingschem Haus und Marienplatz 2a zu schieben, sollten die Kosten doch aus dem Ruder laufen. Borgmeier unterstrich die Bedeutung eines Baukostencontrolling und forderte eine Multifunktionalität der Räumlichkeiten für eine eventuelle spätere Umnutzung. Bürgerservice in möglichst vielen Bereichen Das Stadthaus sei wichtig für eine Belebung der Innenstadt, sagte Martin Pantke (SPD). Dort sollte es aber auch für den Bereich Soziales und Jugendhilfe eine Anlaufstelle geben. Ein solches Büro sei bisher nicht vorgesehen. Stephan Hoppe (Für Paderborn) fragte, warum für das Rechnungsprüfungsamt oder das Rechtsamt Räume vorgesehen seien, wo es dort doch kaum Bürgerkontakte gebe. &bdquo;Für uns wird da viel zu viel in Ämtern gedacht.“ Bürger wollten Service in möglichst vielen Bereichen. Auch Sascha Pöppe (FDP) schlug vor, die Ämteraufteilung noch einmal zu überdenken. Alexander Lex (AfD) lehnte das Stadthaus ab, da Paderborn keine weitere Visitenkarte brauche. Die Verwaltung könne für Frequenz in der Stadt sorgen. Aber genauso seien Sozialwohnungen oder hochpreisiger Privatwohnungsbau denkbar. Keinen Schrott hinterlassen Der fraktionslose Hartmut Hüttemann sieht einen Neubau als &bdquo;schwere Last“. Man werde bei der Finanzierung Schritt für Schritt Schiffbruch erleiden. Verani Kartum (fraktionslos) sieht eine Kostenschätzung &bdquo;auf Messers Schneide“, die Kosten würden auf jeden Fall steigen. &bdquo;Es kann nur einen Abbruch geben“, sagte Kämmerer Markus Tempelmann. Eine &bdquo;Variante Null“ gebe es nicht. Die Neubau-Alternative wäre eine noch teurere Kernsanierung. Man könne nachfolgenden Generationen keinen Schrott hinterlassen. Vor allem soll der Kostenrahmen nicht gerissen werden. Bürgermeister Dreier Michael Dreier betonte auf Nachfrage von Lex: &bdquo;Wir werden die Kostenobergrenze einhalten.“ Dies sei das klare Ziel.

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