Steigender Bedarf In Paderborn fehlen Plätze für Schüler mit Förderbedarf

Paderborn. Die Lise-Meitner-Realschule wird ab Sommer eine Schule des gemeinsamen Lernens (GL). Diese positive Nachricht hatte Sabine Bauszus im Ratsschulausschuss parat. Allerdings musste die stellvertretende Leiterin des Paderborner Schulverwaltungsamts gleich hinterherschieben, dass es für die Realschule Schloß Neuhaus den Einrichtungsbescheid der Bezirksregierung Detmold nicht gegeben habe. Bauszus rechnet jedoch damit, dass dies etwas später erfolge. Denn der Bedarf an Plätzen für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Paderborns Regelschulen reicht nicht aus. Zum Hintergrund: Obwohl beide Realschulen über Raumnot klagen, sollten sie aufgrund der stadtweit fehlenden Kapazitäten ab dem nächsten Schuljahr Plätze für Inklusionskinder anbieten. Der Schulausschuss hatte im November deshalb dem Vorschlag der Stadt Paderborn zugestimmt, dass an beiden Schulen ab dem Schuljahr 2023/24 sogenannte Orte des Gemeinsamen Lernens eingerichtet werden. Daher überrascht das bisherige Nein für die Neuhäuser Schule. Julia Schlüter, Schulrätin des Kreises Paderborn, nannte die genauen Zahlen. So mussten im laufenden Schuljahr insgesamt 16 Mädchen und Jungen aus dem Stadtgebiet an Schulen in anderen Kommunen des Kreises vermittelt werden. Im Jahrgang 2021/22 waren es neun. 2023/24 werden es ebenfalls neun sein, für die in Paderborn kein Platz ist. Die Prognose für 2024/25 ergibt bei 67 Plätzen und einem prognostizierten Bedarf von 85 einen Überhang von 18 Kindern – obwohl die Lise-Meitner-Schule mit ihren kommenden 15 Plätzen bereits eingerechnet ist. Gemeinsames Lernen wird außerdem an sechs Grundschulen im Stadtgebiet angeboten. Diskussion um Rolle der Gymnasien Ursächlich für die Entwicklung ist der Anstieg der Schülerzahlen in den vergangenen Jahren. Seit dem Schuljahr 2018/19 sind allein in Paderborn 15 Züge hinzugekommen, im gesamten Kreisgebiet sind es 36. >>>Paderborner Grundschule muss Kinder aus dem Nahbereich ablehnen Linken-Ratsfrau Roswitha Köllner fiel auf, dass das gemeinsame Lernen bisher nur in den Gesamtschulen (Elsen, Friedrich Spee und Heinz Nixdorf) sowie den Realschulen (Südstadt und künftig Lise Meitner) angeboten wird. Für sie sei es &bdquo;ein Skandal“, dass die Gymnasien fehlten, obwohl auch dort schuldifferenziertes Lernen möglich sei. Auch sie hätten sich an der Inklusion zu beteiligen, damit Kinder nicht ins Kreisgebiet verschoben werden müssten. Keine Schulform könne sich entziehen. Sie fragte daher, ob vier Gymnasien in der Innenstadt benötigt würden oder nicht noch eine weitere Gesamtschule. Christian Rörig (CDU) kritisierte Köllner, sie unterstelle den Gymnasien ein unsolidarisches Verhalten. Außerdem mache sie das Existenzrecht der Gymnasien vom gemeinsamen Lernen abhängig. Dabei spiegelten sie die Interessen eines Teils der Gesellschaft wider. Rainer Lummer (Für Paderborn) habe gehört, dass die Gymnasien dagegen seien, weil die Rahmenbedingungen nicht passten.

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