Paderborn. Dem unrechtmäßigen Versäumen von Unterricht wird sich der Schulausschuss des Paderborner Stadtrats in seiner kommenden Sitzung auf Initiative der CDU-Ratsfraktion widmen. Laut Mitteilung der Christdemokraten beschreibe der Fachbegriff Schulabsentismus ein gesamtgesellschaftliches Problem, dessen Folgewirkungen nicht in der Schule blieben.
„Das unrechtmäßige Versäumen von Unterricht zeigt sich unter wissenschaftlicher Perspektive als komplexes Phänomen mit vielfältigen Einflussfaktoren auf sozialer, familiärer, schulischer oder individueller Ebene“, erklärt Ratsfrau Susanne Meiche.
In unterschiedlichen Studien werde immer wieder auf den Zusammenhang von Absentismus und mangelhaftem Schulerfolg bis hin zum Schulabbruch hingewiesen. Oftmals gingen diese Personen dem Arbeitsmarkt zumindest als potenzielle Arbeitskräfte verloren oder täten sich auf ihrem beruflichen Weg extrem schwer, so Meiche. „Angesichts der gravierenden sozialen und ökonomischen Folgen für den betroffenen Menschen und die Gesellschaft erscheint eine umfassende Betrachtung des Phänomens auch in Paderborn geboten.“
Wie wird das in Paderborn gehandhabt?
Meiche möchte von der Verwaltung zunächst wissen, wie diese das zumindest überregional zunehmende Phänomen der unrechtmäßigen Schulabwesenheit an den Paderborner Schulen beurteilt. Zudem frage sie, ob es von den Schulen konkrete Zahlen gebe, die über die der relativ leicht messbaren Schulabbrechenden hinausgingen, „da der Schulabsentismus ja glücklicherweise nicht immer zum Abbruch führt, die schulische Laufbahn und die Leistungsfähigkeit der betroffenen Schülerinnen und Schüler gleichwohl meist deutlich belastet“.
Wichtig sei der CDU die Frage, welche Möglichkeiten die Verwaltung habe, zumindest für eine der folgenden Sitzungen bislang oder zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse zur Vorsorge und Bekämpfung von Schulabsentismus zusammenzutragen. In diesem Kontext gehe es auch darum, ob und bis wann darüber hinaus – im Austausch und engen Miteinander mit den Schulen – daraus hervorgehende Handlungsableitungen für einen möglichen gesamtstädtischen Ansatz zum Umgang mit dem „Schwänzen“ von Unterricht vorgelegt werden können.
Zuletzt weist Meiche darauf hin, dass es in anderen Städten Handlungskonzepte bezüglich des absichtlichen Fernbleibens vom Unterricht gebe. Dazu zählten Schülergespräche, Elternbriefe, Elterngespräche, Anrufe bis hin zu – auch unangemeldeten – Hausbesuchen. Letzte Instanz sei ein Bußgeld gegen die Erziehungsberechtigten.“
Die CDU-Fraktion wolle deshalb wissen, wie das in Paderborn gehandhabt werde und ob es an den Schulen feste Vorgaben oder einheitliche Vorgehensweisen gebe.