Expertin verrät: So können Paderborner ihre Geschenke nachhaltiger verpacken

Paderborn. Weihnachten steht vor der Tür. Die Geschenke sind bereits zusammen. Jetzt fehlt nur noch eins: die passende Geschenkverpackung, um für einen kleinen Überraschungsmoment zu sorgen. Wenn da nicht dieser große Müllberg wäre, der sich im Laufe des Abends unter dem Weihnachtsbaum ansammelt – mit Plastik, Papier oder Schleifen. So schön die verpackten Geschenke auch aussehen, so wenig nachhaltig ist meist ihre Verpackung. Dennoch gibt es viele umweltfreundliche Alternativen, die nicht weniger hübsch und dazu noch einfach und kostengünstig sind. Martina Heggemann von "Locker flockig - Unverpackt Paderborn" gibt Tipps. "An einem durchschnittlichen Weihnachtsabend fallen bundesweit etwa 8.000 Tonnen Müll an", staunt Martina Heggemann vom Unverpackt-Laden nicht schlecht. Und das sei für die Paderbornerin eindeutig zu viel. Deswegen setzt die 50-Jährige beim Geschenke verpacken schon viele Jahre auf nachhaltige Alternativen, die einfach und umweltfreundlicher sind. In der Familie nutze niemand herkömmliches Geschenkpapier. Auch ihre zwei Kinder kennen das nicht, erzählt sie. "Grundsätzlich ist ein guter Tipp: weniger Neues kaufen. Stattdessen auf gebrauchte Waren zurückgreifen, verpackt in wiederverwertbaren Materialien", rät Heggemann. Wiederverwertung ist ein gutes Stichwort. Wer nachhaltig verpacken möchte, wickelt Geschenke in Materialien ein, die nicht extra dafür hergestellt werden müssen. Etwa ausgespülte Gläser mit Schraubverschluss, Zeitungspapier oder alte Stoffe. Heggemann sammelt diese nachhaltigen Materialien das ganze Jahr über und verwendet sie nicht nur zum Weihnachtsfest, sondern auch an Geburtstagen oder anderen Festtagen. "Zeitungen sind ja bereits bedruckt und können als Geschenkpapier wiederverwendet werden", betont sie. Und wem das Schwarz-Weiß verpacken nicht ausreicht, der könne das Papier mit bunten Stiften oder Naturmaterialien, wie beispielsweise Zweigen vom Waldboden, Stroh oder gesammelter Baumrinde, verzieren. "Auch alter Weihnachtsbaumschmuck eignet sich großartig zum Verzieren der Päckchen". Der Kreativität freien Lauf lassen Eine weitere Alternative zum Geschenkpapier sind selbst genähte oder gekaufte Stoffbeutel, ebenso wie Klopapierrollen. "Das Schöne am nachhaltigen Verpacken ist, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Und Möglichkeiten gibt es genug", weiß Heggemann. Vor allem bei Spielzeug, rät sie, die Waren vor dem Kauf über Stiftung Warentest zu prüfen. Alte Stoffe als Alternative Eine andere Möglichkeit: "In Japan werden Geschenke nicht in Papier, sondern in Stofftüchern verpackt", erzählt die Zweifach-Mama. Der Stoff werde dann immer wieder dafür verwendet. Wer also zum Beispiel alte Tücher, Bettlaken oder ausgediente Kleidung hat, kann diese auf diese Art weiterverwenden. Ähnlich: Furoshiki-Tücher. Die speziellen Tücher aus Japan lassen sich zu hübschen Verpackungen binden und sind wiederverwendbar. &bdquo;Im Internet gibt es auch Videos mit speziellen Einpack- und Falttechniken, bei denen keine Klebestreifen gebraucht werden“, weiß Heggemann. Aber auch für herkömmlichen Tesa-Film hat sie eine nachhaltige Alternative parat, die ihre Zwecke erfüllt: Natron-Klebeband. Workshop: Nachhaltig verpacken in Paderborn Die japanische Art Geschenke zu verpacken, hat Heggemann inspiriert, im nächsten Jahr vor Weihnachten einen Workshop mit Fokus auf nachhaltiges Verpacken anzubieten. Dabei sollen eben solche Falttechniken in geselliger Runde geübt werden, berichtet Heggemann von ihrem Vorhaben. Für sie steht fest, dass nachhaltige Alternativen zum herkömmlichen Geschenkpapier, nicht nur das umweltfreundliche Bewusstsein stärkt, sondern auch den Geldbeutel füllt. "Das dadurch gesparte Geld, könnte dann wieder in den Inhalt investiert werden."

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