Nachhaltiger Frühjahrsputz: Diese Tipps haben Paderborner Expertinnen

Paderborn. Die ersten warmen Sonnenstrahlen kündigen in Paderborn den Frühling an, doch ein Blick aus dem Fenster trübt im wahrsten Sinne des Wortes die Stimmung: Der Winter hat nicht nur auf den Fensterscheiben eine Schmutzspur hinterlassen. Doch wie kann die erste Putzaktion des Jahres nicht nur gelingen, sondern gleichzeitig nachhaltig und günstig sein? Expertinnen und Experten aus Paderborn verraten ihre Tipps und Tricks für jeden Raum. Christina Krengel und Jenny Fromme, Umweltberaterinnen bei der Verbraucherzentrale in Paderborn, kennen sich mit Putzmotivation im Frühjahr aus: &bdquo;Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich davon jedoch nicht unüberlegt mitreißen lassen, sondern sich zuerst einen Überblick verschaffen“, rät Krengel. Die Expertinnen empfehlen vier grundlegende Produkte für den Putzschrank: Neutraler Allzweckreiniger, Scheuerpulver oder Kratzschwamm, Essigreiniger oder Zitronensäure und Handspülmittel: &bdquo;Diese Mittel können durch Mikrofasertücher und Edelstahlschwämme ergänzt werden. Teure Spezialreiniger sind oft nicht notwendig“, erklärt sie. Mehr zum Thema: Schmutz zwischen den Fliesen: Fugen schonend reinigen Umweltschonendes Putzen mit einfachen Hausmitteln Martina Heggemann, Inhaberin des Unverpacktladens &bdquo;Locker flockig unverpackt“ am Paderborner Rosentor, führt ein breites Sortiment diverser Putzmittel und Reinigungsutensilien. Sie empfiehlt umweltfreundliche Varianten: &bdquo;Die wichtigsten Bausteine für nachhaltiges Putzen sind Natron, Zitronensäure, Essig und Waschsoda“, erklärt Heggemann. Die Produkte seien nicht nur günstig und biologisch abbaubar, sondern auch multifunktional: &bdquo;Egal ob zur Desinfektion, zur Reinigung von Abflüssen oder dem WC oder als starkes Mittel gegen Kalk und Fett – diese Zutaten helfen gegen fast alle Arten von Schmutz“, erklärt sie. Natron oder Waschsoda sollten jedoch nicht zeitgleich mit Säuren kombiniert werden: &bdquo;Die Reaktion führt zur Neutralisation“, warnt Jenny Fromme. Die Lösung? Eine kurze Putzpause: &bdquo;Am besten nutzt man zuerst Natron und fügt nach einer Stunde Einwirkzeit die Säure hinzu. So kann das Natron seine volle Wirkung entfalten, anschließend führt der schäumende Effekt beider Stoffe dazu, dass verbliebene Ablagerungen mobilisiert werden“, erläutert sie. Rezepte für Reinigungsmittel 🛁 Badreiniger: 50 Gramm Zitronensäuren mit 500ml lauwarmen Wasser mischen, ein Spritzer Spülmittel hinzugeben 🚿 Kalkentferner: Essigessenz oder Zitronensäure nutzen und mit Wasser abspülen 🚽 Abflussreiniger: 4 Esslöffel Sodapulver in den Abfluss geben und mit 200ml Essig durchspülen, nach Einwirkzeit mit heißem Wasser nachspülen 🧼 Spülmittel: etwa 20 Gramm Kernseife raspeln und in 200ml heißem Wasser auflösen, einen Esslöffel Natron dazugeben Auch interessant: Mülltrennung beim Frühjahrsputz: Wohin mit dem ausgedienten Putzzeug? Weniger ist mehr: Die richtige Anwendung von Putzmitteln Generell sollte von oben nach unten geputzt werden, wobei der Boden am Ende gereinigt wird. Ein weiterer Tipp der Umweltberaterinnen: Zuerst das Reinigungsmittel und dann Wasser: &bdquo;Viele Menschen putzen nach dem Prinzip `viel hilft viel´ – zu viel Putzmittel führt aber zu Streifen und Schlieren“, so Jenny Fromme. Aus hygienischen Gründen sollten jedoch immer unterschiedliche Tücher für verschiedene Reinigungsbereiche genutzt werden: &bdquo;Am besten in verschiedene Farben für die Toilette und die Küche. Spültücher sollten mehrmals wöchentlich ausgetauscht und bei 60 Grad gewaschen werden“, rät sie. Martina Heggemann hat hier noch einen besonderen Tipp: &bdquo;Alte T-Shirts lassen sich klein geschnitten wunderbar als Putzlappen oder Küchentücher verwenden. Auch das spart Geld und Ressourcen.“ Weitere Tipps und Ideen zum Selbermachen: So stellt einer Expertin aus dem Kreis Herford umweltfreundliche Putzmittel her Schädliche Effekte von Mikroplastik und Duftstoffen Ein häufiger Irrglaube sei, dass Sauberkeit an bestimmten Gerüchen erkennbar ist: &bdquo;Sauber riecht neutral nicht nach Zitrone“, erklärt Krengel. Eine gute Orientierung bieten hier spezielle Öko-Siegel: &bdquo;Bei Reinigungsmitteln mit dem Blauen Engel, dem EU-Ecolabel oder dem Ecocert-Siegel sind umweltschädliche Inhaltsstoffe wie synthetische Duftstoffe oder festes Mikroplastik verboten.“ Gerade diese Inhaltsstoffe seien nicht nur irreführend, sondern gefährlich: &bdquo;Wir putzen ständig Mikroplastik auf unseren Lebensraum und unsere Haut. Giftige Chemiekeulen wie zum Beispiel starke Chlorreiniger sind extrem schädlich für Mensch und Umwelt“, sagt Martina Heggemann. Auch die Verbraucherzentrale rät eindringlich von der Nutzung chlorhaltiger Reinigungsmittel ab: &bdquo;Am besten verzichtet man komplett darauf. Wenn es doch dazu kommt, darf dieser niemals gleichzeitig mit säurehaltigen Reinigern wie zum Beispiel Badreinigern verwendet werden, da sonst hochgiftiges Chlorgas entsteht“, warnt Christina Krengel. Die Umweltberaterinnen warnen vor dem klassischen Motivationsabfall: &bdquo;Nehmen Sie sich nicht zu viel vor und machen Sie regelmäßig Pausen“, rät Jenny Fromme. Ein Putzplan könne helfen, unterschiedliche Putzeinheiten vorab zu planen und einzuteilen. Denn wichtiger als ein großer Frühjahrsputz sei es Wischer, Lappen und Co. regelmäßig in die Hand zu nehmen: &bdquo;Das spart am meisten Geld und Zeit“, fasst sie zusammen. Überforderung vermeiden: Checkliste zum Frühjahrsputz: Mit diesen Tipps aus Bielefeld gelingt er stressfrei

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