Die Erkältungswelle: Das sind die Folgen in Paderborn

Paderborn/ Salzkotten. Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen. Darüber klagen gerade viele Menschen - nicht nur im Kreis Paderborn. Ein auffällig hoher Krankenstand ist nicht nur in zahlreichen Firmen Realität, sondern auch in Schulen, Kitas, beim ASP und bei der Feuerwehr. Ein Überblick. ASP und Feuerwehr Beim Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP) gibt es nach Angaben von Paderborns Stadtsprecher Jens Reinhardt ein sehr hohe Zahl an Krankheitsfällen. Rund 20 Prozent der Beschäftigten seien momentan erkrankt. Beim ASP handele es sich überwiegend um Grippe-Erkrankungen. "Corona spielt so gut wie keine Rolle", heißt es von der Stadtverwaltung in Bezug auf die Krankschreibungen. Bislang habe der ASP trotzdem die Kernaufgaben der Müllabfuhr und Stadtreinigung in vollem Umfang durchführen können. Lediglich bei Sonderaufgaben (wie Arbeiten für Dritte, Kaugummi-Entfernung oder ähnliches) mussten die Leistungen eingeschränkt werden. Auch bei der Paderborner Feuerwehr kann gegenüber dem Vorjahr ein erhöhter Krankenstand festgestellt werden. "Die Ausfälle werden vollständig kompensiert", heißt es von Reinhardt. Der Dienstbetrieb laufe im Haupt- und Ehrenamt, im Brandschutz und im Rettungsdienst normal. Schulen und Kitas Ein Viertel des Lehrerkollegiums an der Gesamtschule Salzkotten ist derzeit krank. Gründe dafür sind grippale Infekte und auch das Coronavirus. "Das ist schwer zu unterscheiden, es wird ja deutlich weniger getestet", sagt der stellvertretender Schulleiter Wolfgang Marienfeld. Einzelne Klassen ab der Jahrgangsstufe 8 werden deshalb bereits in den Distanzunterricht geschickt. "Wohl dosiert und nicht immer dieselben Klassen", so Marienfeld. Dort würden die Schülerinnen und Schüler dann Wochenaufgaben bearbeiten - möglichst selbstständig. "Die Kolleginnen und Kollegen gehen am Stock", macht Marienfeld klar. 19 Vertretungsbedarfe in einer Stunde seien keine Seltenheit. Da die Grippesaison erst am Anfang steht, sieht Marienfeld in nächster Zeit keine deutliche Verbesserung für den Schulalltag. Etwas entspannt hat sich die Lage am Pelizaeus-Gymnasium. Dort ist laut Leiter Peter Lütke Westhues "die Akutphase vorbei". Doch das Aufrechterhalten des Präsenzunterrichts würde den Kollegen "erhebliche Mehrarbeit" abverlangen, die die Mitarbeiter an ihre Belastungsgrenzen führe. Als Gründe nennt Lütke Westhues unter anderem den wochenlangen Vertretungsunterricht, der auf das Kollegium zukomme, sowie zahlreiche Klausuren- und Klassenarbeiten, die wegen der Erkältungswelle auch bei Schülern nachgeschrieben werden müssen. Wie Stadtsprecher Reinhardt mitteilt, gibt es in den drei städtischen offenen Ganztagsschulen (OGS) erhebliche krankheitsbedingte Ausfälle. Es werde versucht, diese "durch Personalumschichtungen" zu kompensieren. Überwiegend handele es sich um Erkältungskrankheiten. Auch im Kitabereich gibt es aktuell eine erhöhte Zahl an Krankheitsfällen. Das Jugendamt würden wöchentlich bis zu drei Mitteilungen der freien Träger erreichen, die wegen personeller Unterbesetzung das Kita-Betreuungsangebot reduzieren müssten. In den städtischen Kitas sei es bislang nicht zu Gruppenschließungen oder Reduzierungen von Öffnungszeiten wegen erkranktem Personal gekommen. Padersprinter Der Padersprinter fährt bereits seit Oktober nach einem reduzierten Sonderfahrplan. Dieser soll nach Angaben von Sprecherin Lisa Niemeier-Casey bis zum Ende des Jahres bleiben. "Unser Problem sind derzeit nicht vorrangig die krankheitsbedingten Ausfälle bei den Fahrerinnen und Fahrern, sondern vor allem der akute Personalmangel im Fahrdienst", macht Niemeier-Casey deutlich. Selbst wenn mehr Personal gesund wäre, würden bis Ende des Jahres 20 neue Fahrer und bis Mitte 2023 zusätzlich 15 Fahrer benötigt werden. Stadtverwaltung Die steigenden Krankmeldungen von Beschäftigten gehen laut Sprecher Jens Reinhardt auch an der Stadt Paderborn nicht vorbei. Deshalb sei es bislang jedoch nicht zu Leistungsausfällen gekommen sein. Auffällig sei zudem, dass Corona-Erkrankungen beim aktuellen Krankenstand keine maßgebliche Rolle spielen. "So sind uns im Monat November lediglich 32 Corona-Fälle gemeldet worden", heißt es von Reinhardt.

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