Paderborn. Viel Dank und Applaus zum Schluss für Alfons Hardt: In einer Feierstunde mit seinen früheren Mitarbeitenden des Erzbischöflichen Generalvikariats, einem Vespergottesdienst im Dom und einem Empfang hat er sich aus seinem Amt als langjähriger Generalvikar des Paderborner Erzbischofs verabschiedet.
Laut Mitteilung des Erzbistums überraschte Hardt beim Empfang im Schützenhof in seiner Dankesrede als Dichter. Nachdem Papst Franziskus am 1. Oktober das Rücktrittsgesuch des Erzbischofs Hans-Josef Becker angenommen hatte, endete zugleich die Amtszeit des von ihm ernannten Generalvikars.
Der Diözesanadministrator Monsignore Michael Bredeck betonte, der frühere Generalvikar habe seit 2004 einen „gewaltigen Wandel“ begleitet und sei dabei „Bauherr, Organisationsentwickler, Knotenlöser und Kulturwandler“ gewesen: „Du hast nicht leichtfertig geredet oder geurteilt. Wenn du dich zu Wort gemeldet hast, war das klar, fundiert und schnörkellos, auch bei herausfordernden Themen.“
Dank auch vom Bürgermeister
Zwar seien Christinnen und Christen auch im Erzbistum Paderborn „auf dem Weg zur Minderheit“, so Bredeck: „Vielleicht stoßen wir auf diesem Weg immer mehr zum Kern dessen vor, was uns zusammenhält und ausmacht.“
Im Namen aller Paderbornerinnen und Paderborner überbrachte Bürgermeister Michael Dreier seinen Dank dafür, „dass wir mit Alfons Hardt an unserer Seite gehen durften und uns immer auf ihn verlassen konnten“. Dreier schloss den Dank der Schausteller und Schützen ein.
Domkapitular Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros NRW, hob hervor, dass Hardt „niemals nur in kirchlicher Binnenlogik gedacht“ habe: „Du warst in all den Jahren ein Kontinuum, aber niemals ein Bremser. Du hast viele Umbrüche erlebt, aber nie resigniert.“ Hardt habe konsequent Mitarbeiter eingebunden und ihnen Verantwortung zugetraut.
Prälat Thomas Dornseifer, der den Empfang als Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators moderierte, brachte Hardts Dienst auf den Punkt: Er sei für seinen Erzbischof ein kluger Berater gewesen, der ihn ergänzt und ihm den Rücken gestärkt habe – mit „Besonnenheit, Treue und Bescheidenheit“.
Zeilen voller aufrichtigem Dank
Hardt antwortete mit einer Ver-Dichtung seiner Amtszeit: Inspiriert von Theodor Fontanes Ballade „Archibald Douglas“ wandelte er deren erste Zeile um: „Ich hab es getragen 18 Jahr“. Es folgten persönliche, unterhaltsam-nachdenkliche Zeilen voller aufrichtigem Dank an Familie und Freunde, Weggefährten und Mitarbeitende – und nicht zuletzt an den Erzbischof:
„So war ich doch des Bischofs Knecht, so will es ja das Kirchenrecht“, sagte Hardt zwar mit augenzwinkernder Ironie – doch nicht ohne nachzuschieben, dass er sich nie als Knecht, sondern immer als mitbrüderlicher Freund auf vertrauensvoller Augenhöhe fühlen durfte. Am Ende seines Vortrags belohnten die Gäste Alfons Hardt mit stehenden Ovationen.
Bei der Verabschiedung von den ehemaligen Mitarbeitern dankte Hardt allen, „die mich in meinem Handeln unterstützt und mich in meinen Grenzen getragen haben“. Die Kirche habe viele Baustellen, die „leicht den Blick auf das Ganze verstellen“. So wichtig die Renovierungsarbeiten an der Kirche seien, so dürfe dabei nicht vergessen werden, „für was oder wen wir arbeiten. Wir haben vielleicht keinen Masterplan. Aber wir haben einen, der unser Meister ist: Jesus Christus.“