Das Neuhäuser Schloss leuchtet wieder - und was ist mit dem Stromsparen?

Paderborn-Schloß Neuhaus. Es soll der strahlende Höhepunkt des diesjährigen Schlosssommers werden: Am kommenden Wochenende wird das Neuhäuser Schloss mithilfe eines sogenannten Videomappings wieder zu einer riesigen Leinwand, auf der den Besucher eine Geschichte erzählt wird. Auch das gesamte Gelände wird beim Schlossleuchten wieder illuminiert - was in Zeiten der aktuellen Energiekrise natürlich auch einige Fragen aufwirft. Nach der Premiere anlässlich des Jubiläums-Schlosssommers 2019 geht die Veranstaltung mit Verspätung in ihre zweite Auflage. Passend zum Thema "Licht und Leuchten" soll der gesamte Schlosspark vom 16. bis 18. September zu einem strahlenden Kunstwerk werden. "Die so erschaffenen Traumwelten lassen die Besucher und Besucherinnen die natürliche Umgebung neu entdecken und ermöglichen einen innovativen Blick auf bekannte Räume", schreibt die veranstaltende Schlosspark-und-Lippesee-Gesellschaft in ihrer Ankündigung. Gestaltet werden die Illuminationen und Video-Projektionen von der Firma Flash Art, die den Schlosspark in "ein wunderbares Lichtspektakel" verwandeln soll, wie es heißt. Drumherum gibt es laut Ankündigung ein breites Angebot von Imbiss- und Getränkeständen sowie eine Lounge rund um das Brunnentheater. Einlass zum Schlossleuchten ist an allen Tagen ab 18 Uhr. Bis 23 Uhr wird der Schlosspark illuminiert. Gegen 21 und 22.15 Uhr wird das Video-Mapping auf die Fassade des Neuhäuser Schlosses projiziert. Dazwischen tritt die Stage-Band auf. So viel Energie wird verbraucht Und was ist mit der Energiekrise und den bundesweiten Sparmaßnahmen, die auch in Paderborn umgesetzt werden? "Selbstverständlich haben wir auch die aktuelle Diskussion um das Thema Energie im Blick", sagt Christian Stork, Geschäftsführer der Schlosspark-und-Lippesee-Gesellschaft. Sie habe schon seit Jahren den Anspruch, Veranstaltungen so klimafreundlich und energiesparend wie möglich durchzuführen und rüste das Equipment entsprechend um. Auch bei einer so aufwendigen Illumination und Videoprojektion wie dem Schlossleuchten beschränke sich der Energiebedarf durch den fast ausschließlichen Einsatz von stromsparenden LED-Leuchtmitteln "auf ein nötiges Minimum." Konkrete bedeute das, dass bei dem dreitägigen Event "gerade einmal circa 2.500 Kilowattstunden" verbraucht würden. Davon wiederum entfielen allein 1.800 auf den Gastronomie-Bereich, was den grundsätzlichen Standard der stationären Gastronomie um ein Vielfaches unterschreite. Film gucken oder Event erleben Die verbleibenden 700 Kilowattstunden sind demnach zum Betrieb der Videoprojektion, Licht- und Tontechnik nötig. Stork: "Mit diesem Strom könnten sich 3.500 Personen einen Film im Fernsehen anschauen oder zwei Stunden am PC spielen." Beim Event im Schlosspark könnten wiederum 6.000 bis 8.000 Besucher einen unvergesslichen Abend zusammen verbringen. Abschließend erinnert Stork daran, dass an der Veranstaltung auch viele Arbeitsplätze hingen. Somit würde auch die von den Corona-Folgen gebeutelte lokale Dienstleistungs- und Veranstaltungsbranche sowie die Gastronomie unterstützt. Weihnachtsbeleuchtung in Paderborn In weniger als 100 Tagen ist Heiligabend, noch früher starten die Weihnachtsmärkte. Und deutschlandweit laufen die Diskussionen um die atmosphärische, aber auch energieintensive Weihnachtsbeleuchtung. Wie sieht es in Paderborn aus? "Wir sind hier noch in der Entscheidungsfindung und schauen, was die gesetzlichen Grundlagen zulassen", sagt Paderborns Pressesprecher Jens Reinhardt dazu. Eine Entscheidung soll demnach aber noch im September gefällt werden.

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