Paderborn. Erneut hatten Betrüger am Dienstag in Paderborn Erfolg: Eine 75-Jährige und ein 26-Jähriger wurden Opfer von Betrugsmaschen über die digitalen Medien. Der Schaden geht laut Polizeibericht jeweils in den vierstelligen Eurobereich. Die Behörde hat zudem einen eindringlichen Appell.
Eine 75-jährige Paderbornerin erhielt eine WhatsApp von einer unbekannten Nummer. In der Nachricht stand, dass sie von ihrer Tochter stammt und und ihr Handy defekt sei. Dies sei ihre neue Nummer, die ihre Mutter einspeichern solle. Im Verlauf des Chats bat dann die angebliche Tochter darum, zwei Überweisungen in Höhe von über 2.000 Euro zu tätigen, da sie noch keinen Zugriff auf ihr Online-Banking habe. Es wurde um eine Echtzeitüberweisung gebeten. Die Seniorin ging zur Bank und überwies das Geld am Schalter. Später verlangte der Betrüger oder die Betrügerin weitere Überweisungen. Dazu kam es nicht mehr, da der Betrug aufflog.
Ein Verkaufsangebot bei Ebay-Kleinanzeigen wurde wiederum einem 26-jährigen Paderborner Studenten zum Verhängnis. Ein vermeintlicher Käufer meldete sich am Dienstagabend und man einigte sich über ein Geschäft. Zur Bezahlung schickte der Käufer einen Link zu einer Bank, über den das Geld sofort überwiesen werden würde. Der Student klickte auf den Link und musste auf einer Internetseite seine Bankdaten und die Daten seiner EC-Karte eingeben. Als er später im Online-Banking nachschaute, ob die Kaufsumme eingegangen sei, stellte er fest, dass stattdessen mehrere Abbuchungen erfolgt waren und über 3.000 Euro auf dem Konto fehlten. Teilweise waren die Buchungen auf ausländische Konten erfolgt.
Wegen der Vielfalt der kriminellen Maschen rät die Polizei eindringlich: Werde jemand am Telefon oder Handy kontaktiert und gehe es um Geld, Wertsachen oder Bankdaten - egal mit welchem Hintergrund und egal von wem - handele es sich immer um einen Betrugsversuch. Man solle deshalb sofort auflegen und den Kontakt beenden. Man solle sich nie auf Forderungen einlassen, sondern sich direkt an eine Vertrauensperson oder die Polizei wenden.
Für alle Angehörigen, Freunde und Bekannte von älteren Menschen gelte, diese anzusprechen und die Tipps der Polizei weiterzugeben. Dabei solle man nachdrücklich klar machen, dass es sich ausnahmslos um Betrug handele, egal, wer anruft oder was er mitteilt.
Weitere Informationen zu Betrugsmaschen und Präventionstipps bietet die Polizei im Internet unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/