1,5 Millionen Besucher: Organisatoren ziehen nach Libori 2022 Bilanz

Paderborn. 1,5 Millionen Menschen, so schätzt die Stadt Paderborn, besuchten Libori. Ein Fest, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Ihr Fazit fällt wie erwartet sehr positiv aus. "Friedlich, familienfreundlich, sympathisch" - mit diesen drei Wörtern beschrieb Bürgermeister Michael Dreier die neuntägige Sause. Viele Besucher, zu wenig Krüge Dass in Paderborn während der Libori-Woche viel los war, zeigte sich unter anderem in der Westernstraße. Hier registrierte der Frequenzmesser 500.000 Besucher, allein am vergangenen Samstag wurden 75.000 Menschen und am verkaufsoffenen Sonntag 57.000 Menschen gezählt. "Das sind Zahlen, die wir lange nicht mehr erreicht hatten", sagte Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, bei einer Abschluss-Pressekonferenz am Montag. Auch die Gottesdienste und Betstunden seien "außerordentlich gut besucht worden", so Heike Meyer vom Erzbischöflichen Generalvikariat. Die Ausstellung #PeaceBell von Michael Patrick Kelly in der Gaukirche sahen 27.000 Menschen, berichtete Julian Heese vom Bonifatiuswerk. Beliebt war in diesem Jahr zudem der Bierbrunnen - und zwar so sehr, dass bereits am zweiten Samstag alle 2.700 Steinkrüge, 700 Glasseidel und 900 Longdrinkgläser ausverkauft waren. Zum Trost gab es für Bierbrunnen-Besucher, die leer ausgingen, von der Paderborner Brauerei gestiftete Pilger-Krüge. Schausteller-Fazit Zufrieden zeigte sich auch Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender des Schaustellervereins Paderborn. An den Fahrgeschäften, Imbissen und Bierständen lägen die Ergebnisse auf dem Niveau von 2019 - "teilweise wurden sie auch um zehn Prozent überschritten", so Bröckling. Willi Koch, Sprecher der Pottmarktbeschicker, sagte: "Wir waren heilfroh, dass am Dienstag die Temperaturen runtergingen. Dann kamen sie alle." Die Beschicker hätten im Kaufverhalten jedoch die "schwierige Zeit" mit steigenden Preisen bemerkt. Sicherheit Von einem der "friedlichsten Volksfeste in Deutschland" sprach Polizeisprecherin Corinna Koptik. Sie berichtete von 21 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten, zwei wegen Einbrüche, acht wegen Taschendiebstahls, neun wegen Beleidigung sowie drei wegen Inverkehrbringens von Falschgeld. Angesichts der Größe von Libori sei das Kriminalitätsaufkommen sehr gering. Laut Ordnungsamtsleiter Claus Josephs war die Beschwerdelage während Libori "total überschaubar". Rettungseinsätze Der Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes zählte 356 Einsätze, zum Beispiel wegen Wespenstichen oder umgeknickten Zehen - eine Zunahme von 30 Prozent gegenüber 2019. Gut 100 Mal rückten Rettungs- und Krankenwagen aus, um Besucher ins Krankenhaus zu bringen, sagte Ludger Schmidt, Leiter der Feuerwehr. Bei 14 dieser Einsätze war ein Notarzt dabei. Verkehr und Müll Mehr als eine halbe Million Menschen habe der Padersprinter während der Libori-Woche befördert, berichtete Geschäftsführer Peter Bronnenberg. Das Fahrgastaufkommen sei damit, wohl auch wegen des Neun-Euro-Tickets, höher als 2019 gewesen. Schlechter angenommen wurde hingegen das Park&Ride-Angebot mit einem Minus von 40 Prozent. Erfreut zeigte sich Dietmar Regener, stellvertretender ASP-Betriebsleiter, vom Müllaufkommen, das von 700 Kubikmeter deutlich auf 500 Kubikmeter zurückgegangen sei. "Kleiner Wermutstropfen", so Regener: "Es lag sehr sehr viel Glasbruch auf den Straßen." Corona Am ersten Libori-Wochenende traten laut Bronnenberg bei Padersprinter einige Corona-Fälle auf, weshalb Mitarbeiter aus dem Urlaub geholt wurden. Ansonsten scheint die Corona-Pandemie während Libori höchstens eine kleine Rolle gespielt zu haben. "Ich habe keine großen Vorkommnisse zugetragen bekommen", so Bürgermeister Dreier. Ob sich die Libori-Woche im Infektionsgeschehen der kommenden Tage widerspiegele, könne er nicht abschätzen. Blick auf 2023 Während der Magdalenenmarkt eine einmalige Aktion zum Jubiläumsjahr bleibt, soll es die Kopfhörer-Party auf dem Franz-Stock-Platz 2023 wieder geben. Auch soll die Almhütte im kommenden Jahr zurückkehren. "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Betreiber finden werden", sagte Marktmeister Matthias Amediek.

Meistgelesen