Parkplatz-Sorgen bei weiterem Ausbau der Wasserskianlage in Paderborn

Paderborn-Sande. Seit mittlerweile mehr als vier Jahrzehnten drehen Wassersportler auf dem Nesthauser See gerne ihre Runden, an heißen Sommertagen schauen ihnen dabei viele weitere Badegäste zu. Der beliebte Freizeit- und Sportort soll bald erweitert werden, die Betreiberfamilie Padberg plant unter anderem eine dritte Wasserskibahn und eine weitere Übungsbahn. In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus/Sande begrüßte die Lokalpolitik durchweg die Überlegungen. Zugleich gibt es Bedenken, dass die Parkplätze nicht ausreichen werden. In der Vergangenheit sorgten Besucheranstürme an Hitzetagen bereits für Parkchaos. Was auf dem Areal neu geplant ist Im nördlichen Bereich des großen Nesthauser See soll die dritte Wasserskibahn gebaut werden, berichtete Renate Ahrens vom Stadtplanungsamt im Bezirksausschuss. Für die Absprunganlage soll eine Insel aufgeschüttet werden, die auch zwei weiteren Grillplätzen für Gruppen Platz bieten soll. In den Uferbereich soll aufgrund einer naturnahen Entwicklung nur wenig eingegriffen werden. Den Naturschutz werde seine Ratsfraktion weiter im Auge behalten, sagte dazu Werner Gaube (Linksfraktion). Ähnlich äußerte sich Helmut Arens von Bündnis 90/Die Grünen. Die dritte Übungsbahn ist im nordwestlichen Teil des großen Nesthauser Sees geplant. Auch zusätzliche Liegeflächen sollen geschaffen werden. Das Hauptgebäude auf dem Areal möchte die Betreiberfamilie modernisieren und erweitern. Laut Stadtverwaltung diene die angedachte Entwicklung der "Attraktivitätssteigerung der Wasserskianlage selbst, aber auch des Freizeitstandortes Lippesee und Umgebung". Und Ahrens ergänzte: "Die Wasserskianlage hat für Paderborn eine große Bedeutung." Wie es mit Parkplätzen aussieht Die Rasenfläche westlich der Anlage, auf der anderen Seite der Sander Straße, wird bereits provisorisch als Parkplatz genutzt. Er soll künftig im Norden etwas von der Wohnbebauung abrücken, im Süden etwas erweitert werden und planungsrechtlich abgesichert werden. Zudem sollen die Stellplätze neu angeordnet werden, die Zahl mit etwa 700 Parkplätzen bleibe ungefähr wie bisher, so Ahrens. Denn ein Verkehrsgutachten habe ergeben, dass diese Anzahl ausreiche. Als Maßgabe gilt ein Tag mit einem besonders hohen Besucheraufkommen mit bis zu 2.800 Gästen. "Wir betrachten diesen besonderen Fall", sagte Ahrens. Für einen solchen Tag geht das Gutachten von 610 benötigten Stellplätzen aus. Welche Sorgen es gibt In puncto Parkplätze äußerte Robert Siemensmeyer (CDU) Bedenken. Es werde nur der Status quo umgesetzt, aber die Beliebtheit der Anlage steige. "Wir werden relativ schnell an unsere Grenzen kommen", meinte Siemensmeyer. Der Nesthauser See ist zwar zu vielen Zeiten im Halbstundentakt mit dem Bus erreichbar und es gibt auch einige Fahrradstellplätze. Aber: Die allermeisten Besucher kämen mit dem Auto, auch von außerhalb wie aus Bielefeld, Herford oder Gütersloh. "50 bis 100 zusätzliche Parkplätze sollten es sein", sagte Siemensmeyer. Sie könnten auf einer optionalen Fläche, etwa einer Wiese, für Spitzentage zur Verfügung stehen. Martin Pantke (SPD) sagte, dass der Fuß- und Radverkehr im Bereich der Seen auch an Spitzentagen gewährleistet werden müsse. Wie es nun weitergeht Damit die vorgestellten Pläne auch umgesetzt werden, müssen der Flächennutzungsplan "Wasserskianlage Nesthauser See" und der Bebauungsplan Nr. E18 "Wasserskianlage Nesthauser See" geändert werden. Hierüber wird die Lokalpolitik entscheiden müssen.

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