Kompakt und draußen: Theater zeigt Shakespeares Sommernachtstraum

+++ Update: Aufgrund von Tornado-Schäden rund um die Stadtbibliothek und der Bühne mussten die Premiere sowie die folgenden Termine verschoben werden. Der neue Premierentermin ist am Freitag, 10. Juni, um 20 Uhr. +++ Paderborn. Zwei Worte reichen Regisseurin Patricia Benecke, um das neue Freilichtstück des Paderborner Theaters zu beschreiben: "Genial kompakt." 60 Minuten Shakespeares Sommernachtstraum werden die Zuschauerinnen und Zuschauer vor der Stadtbibliothek erleben. Die gekürzte Fassung von Beat Fäh widmet sich ganz den Irrungen und Wirrungen der jungen Liebenden. Premiere feiert "Rose und Regen, Schwert und Wunde" am Samstag, 28. Mai. Als "unglückliche Konstellation von Liebenden" bezeichnet Dramaturg Michael Kaup die Ausgangslage. Da wäre zum einen Helena, die in Demetrius verliebt ist, der jedoch ein Auge für Hermia hat. Hermia wiederum liebt Lysander, doch wenn es nach ihrem Vater geht, soll sie Demetrius heiraten. Vor der missverstandenen Erwachsenenwelt fliehen die vier jungen Athener in den Wald, wo Waldgeist Puck das Chaos perfekt macht. "Aufgrund eines Liebeszaubers läuft das aus dem Ruder, wie man weiß", so Kaup. Näheres möchte er noch nicht sagen. "Total spannend, draußen zu proben" Zwar nicht im Wald, dafür zwischen Bäumen und an der Pader werden sich die Zuschauer bei den Aufführungen wiederfinden. Eine gute Verbindung zwischen Spielort und Stückinhalt, meint Kaup. Das jährliche Open-Air-Stück ist auch für die Theater-Macher jedes Mal eine Besonderheit. "Es ist total spannend, draußen zu proben", sagt Benecke. Zum einen natürlich wegen des Blicks gen Himmel, ob das nächste Unwetter aufzieht. Aber auch auf die Domglocken muss das Team achten, erst wenn sie verstummt sind, geht es los. Raus aus dem Großem Haus bieten sich dem Team neue Möglichkeiten: Die bis zu 260 Zuschauer pro Termin werden das Stück dank einer Rundbühne von allen Seiten verfolgen können. "Das hat eine sportliche Energie", nennt Benecke einen Vorteil. "Das Stück bleibt sehr angenehm in Bewegung." Das Bühnenbild selbst sei urban gestaltet, der Wald mit Paletten dargestellt. Und der beginne bereits einen Meter vor der ersten Stuhlreihe, die Besucher sitzen also nahe dran. Es könne sogar vorkommen, dass der Puck plötzlich neben ihnen sitzt. "Er ist sehr aktiv von der Seite dabei", verrät die Regisseurin. Hoher "Entertainment-Faktor" Sie ist überzeugt, dass die Komödie gut beim Paderborner Publikum ankommen werde. "Shakespeare war nicht nur ein genialer Schreiber, sondern auch ein Schauspieler", sagt Benecke. "Seine Stücke sind von Anfang an erprobt." Man habe zu Shakespeares Zeiten die Menschen ins Theater locken wollen, daher sei der "Entertainment-Faktor" hoch. Auch Beat Fähs Bearbeitung für fünf Schauspieler sei beliebt und seit der Erstaufführung 1989 "unglaublich oft" gespielt worden. Das Interesse zeige sich bereits in den Paderborner Ticketverkäufen. Für die Premiere am Samstag, 28. Mai, um 20 Uhr gibt es nur noch Restkarten. Besser sehe es tags drauf, am Sonntag, 29. Mai, aus. Insgesamt zwölf Aufführungen sind bis Mitte Juni angesetzt. Falls das Wetter nicht mitspiele, müsse eine Aufführung gegebenenfalls unterbrochen oder kurzfristig abgesagt werden, erklärt Theater-Sprecherin Karolin Dieckhoff. Erfahrungsgemäß seien die Paderborner bei niedrigeren Temperaturen oder leichtem Regen mit Decke und Jacke gut vorbereitet. Tickets sind für zwei Preiskategorien erhältlich, in denen jeweils freie Platzwahl herrscht. Im Gegensatz zu Veranstaltungen innerhalb des Hauses entfällt bei dem Freilichtstück die Maskenpflicht.

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