Kreis Paderborn. Viele Hotels und Gaststätten im Kreis Paderborn sind derzeit dringend auf neues Personal angewiesen – und könnten dabei auch Geflüchteten aus der Ukraine eine Job-Perspektive bieten, wie die Gewerkschaft für Nahrungsmittel und Genuss (NGG) nun mitteilte.
Voraussetzung sei eine angemessene Bezahlung, so Thorsten Kleile von der NGG. Der Regionalchef verweist auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Danach zählte das Gastgewerbe des Kreises Paderborn im April 117 offene Stellen – 54 mehr als noch vor einem Jahr.
„Das ist auch eine Chance für die Gastronomen und Wirte, die faire Bedingungen bieten“, so Kleile. Gerade das Gastgewerbe sei weltoffen, betont die Gewerkschaft. Dort würden schon immer Menschen unterschiedlicher Herkunft – auch aus Osteuropa arbeiteten, heißt es.
Der Gewerkschafter Kleile verweist zudem darauf, dass sich die Bezahlung im heimischen Gastgewerbe zuletzt deutlich verbessert habe. Nach dem aktuellen Tarifvertrag, den die NGG mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in Nordrhein-Westfalen seit Mai bei 12,50 Euro pro Stunde – weit mehr als bislang.
Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 13,95 Euro. Jetzt sei die Politik in der Pflicht, rasch die Weichen zu stellen, um das Fußfassen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern, betont der NGG.