Paderborn. Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger in der Region ist groß. Insgesamt 19.000 Euro Spendengelder sind bisher allein an der Universität zusammengekommen. Davon haben die Mitarbeitenden der Universität Paderborn nun Medikamente im Wert von 15.000 Euro gekauft. Diese sollen zu einem ukrainischen Kinderkrankenhaus in der Nähe von Kiew transportiert werden.
„Über ehrenamtliche Helfer, die vor Ort in der Ukraine sind, haben wir eine Liste mit dringend benötigten Medikamenten von einem dortigen Krankenhaus erhalten“, sagt Anatolii Andreiev, der die Hilfsangebote an der Universität zusammen mit Olexandr Grydin koordiniert.
Beide stammen aus der Ukraine und sind an der Paderborner Fakultät für Maschinenbau tätig. Die Hilfsbereitschaft in Paderborn ist groß. „Wir sind überwältigt von den zahlreichen Sach- und Geldspenden sowie von den Hilfsangeboten, die uns erreicht haben und noch immer erreichen“, so Andreiev.
Lieferwagen mit Spenden für Ukraine
In den vergangenen Wochen haben sich bereits mehrere mit Sachspenden voll beladene Lieferwagen von Paderborn auf den Weg in die Ukraine gemacht. „Unser Kleinlaster ist mittlerweile sieben Mal zur Sammelstelle der ukrainischen Kirchengemeinde Sankt Wolodymyr nach Hannover gefahren. Wir haben ca. zwanzig Tonnen Sachspenden transportiert“, sagt der Paderborner Wissenschaftler.

Auch Universitätspräsidentin Birgitt Riegraf unterstützt die Aktion und zeigt sich solidarisch: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist erschütternd. Der Anspruch, Verantwortung für gesellschaftliche Herausforderungen zu übernehmen und sich innerhalb und außerhalb des Wissenschaftssystems dafür zu engagieren, gehört zur wesentlichen Grundidee der Universität Paderborn. Deshalb unterstützen wir die Aktion des Maschinenbaus nachdrücklich.“
Lebensmittel und Babynahrung dringend benötigt
Vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten gibt es durch Unterkünfte für Geflüchtete, Fahrdienste, Sach- und Geldspenden oder Dolmetscher: Wer die Hilfsaktion der Universität Paderborn unterstützen möchte, findet unter go.upb.de/hilfe-fuer-die-ukraine zahlreiche Möglichkeiten und Anlaufstellen, um sich zu beteiligen. Dringend benötigte Sachspenden, beispielsweise Lebensmittel und Babynahrung für die Menschen in der Ukraine oder Fahrräder für in Deutschland angekommene Flüchtlinge, können montags bis freitags, 10 bis 16 Uhr im Mersinweg 7, im Foyer des Gebäude Y, abgegeben werden.

Mitarbeitende der Universität haben darüber hinaus die Internetseite „Paderborn hilft“ entwickelt. Dort finden sich neben Informationen zu Spendenmöglichkeiten auch hilfreiche Informationen für Menschen, die geflohen sind, auf Deutsch und Ukrainisch.
Andreiev ist es außerdem ein besonderes Anliegen, auf die Bürgerinitiative „Private Ukraine-Hilfe“ aufmerksam zu machen. Die Initiative kümmert sich um die Sammlung von Sachspenden für vertriebene Personen, die bereits in Paderborn vor Ort sind. Kleidung, Möbel und Gegenstände des täglichen Lebens, die die Menschen dringend benötigen, werden mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr in der Rathenaustraße 16 a in Paderborn entgegengenommen. Die Universität Paderborn unterstützt zudem geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende.