Innerer Ring in Paderborn könnte teilweise zur Einbahnstraße werden

Paderborn. Ging und geht es in Paderborn um die Zukunft der Mobilität und des Verkehrs, dann wird seit einiger Zeit auf das IMOK verwiesen: das Integrierte Mobilitätskonzept. Seit 2019 wird daran gearbeitet, sieben Ober- und 21 Unterziele als Orientierung wurden bereits beschlossen und konkretisiert. Und je nach Fortschritt wird deutlich, dass sich dadurch eine Menge ändern könnte. So könnte die Friedrichstraße zwischen Western- und Neuhäuser Tor für Autos gesperrt werden und nur für Busse frei sein. Dies geht aus der Präsentation des Büros Planersocietät aus Dortmund hervor, die im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität (5. April) sowie im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion (6. April) vorgestellt und beraten wird. Endgültig beschlossen werden sollen die Grundsätze und Schlüsselprojekte zum IMOK im Mai. Doch dann ist noch lange nicht Schluss, da das Konzept auch dann noch immer auch eine Diskussionsbasis ist. Noch wird über keine Einzelmaßnahme entschieden und auch die Bürgerinnen und Bürger sollen mitgestalten. Schon in Kürze ist ein IMOK-Forum geplant. Eine potenzielle Verkehrsrevolution steht dabei - wenngleich zeitlich noch weiter in der Zukunft - in jenem IMOK-Teil, der nicht-öffentlich ist. Laut NW-Informationen könnte der innere Ring außer der Friedrichstraße in einem weiteren Schritt zur Einbahnstraße werden. Zunächst würden ab 2030 die Knotenpunkte Westerntor und Neuhäuser Tor aufgrund der allgemeinen Sperrung des Bereichs dazwischen umgebaut. Um Anliegern und Rettungsdiensten die Durchfahrt zu ermöglichen, würden sie eine digital gesteuerte Berechtigung zur Nutzung der Busspur erhalten. Aus Angsträumen werden Angstfreiräume Unterteilt ist das IMOK in sieben Handlungsfelder, für die einzelne Grundsätze und Schlüsselprojekte entwickelt werden. Die komplexen Projekte umfassen Maßnahmenpakete, die im Zusammenwirken mehrerer Maßnahmen und anderer Schlüsselprojekte ihre Wirkung entfalten. Schlüsselprojekt im Bereich Fußgänger und Barrierefreiheit ist die Verbesserung oder Neueinrichtung von Querungsmöglichkeiten wie Brücken und Unterführungen. Dazu zählt auch die seit vielen Jahren diskutierte Situation am Rosentor. Durch eine bessere Beleuchtung, Einsehbarkeit und Sauberkeit sollen aus Angsträumen wie die Unterführungen Rosentor und Kasseler Tor künftig Angstfreiräume werden. Auch eine Reduzierung von Fußgängerampeln zu Gunsten von Fußgängerüberwegen steht auf der Liste. Eine durchgehende Busspur auf dem inneren Ring Beim Radverkehr ist das Ziel ein in alle Richtungen direkter verbindendes Netz mit schnellen Wegen. Im Nahbereich soll es Bereiche innerhalb der Paderborner Kernstadt (möglicherweise durch Fahrradstraßen oder -zonen) ebenso verknüpfen wie die Stadtteile untereinander. Darüber hinaus geht es um eine Verbesserung und Anbindung der Ortsteile an die Innenstadt und eine Vernetzung mit anderen Kommunen. Der Ausbau von Radabstellmöglichkeiten, die Einrichtung eines Radverleihsystems und ein Nahmobilitätskonzept sind weitere Ziele. Auch ein schneller voran kommender und häufiger fahrender ÖPNV ist ein Ziel des IMOK. Ermöglichen könnten dies durchgehende Busspuren auf dem inneren Ring bis zum Hauptbahnhof. Voraussetzungen dafür werden unter anderem mit dem Bau der neuen Zentralen Omnibus-Haltestelle (ZOH) an der Westernmauer und der geplanten Taktverdichtung der Padersprinter-Stadtbusse geschaffen. Hinzu kommen könnten neue attraktivere Tarife. Auch der Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) ist Teil des Bündels. Neuer Fokus beim Parken Ein zentrales Anliegen ist die Reduzierung des Kfz-Verkehrs auf dem inneren Ring. Erreicht werden soll dies etwa durch eine Verlagerung der Durchgangsverkehre - also der Fahrten, die jenseits des innerstädtischen Gürtels beginnen und enden - auf den äußeren Ring. Dies würde jedoch weitere Wege bedeuten. Der innere Ring soll stattdessen nur noch von Anwohnenden und Besuchenden sowie Nutzenden der Parkflächen befahren werden. Zugleich sollen Parkplätze zu Gunsten einer Aufwertung des öffentlichen Raums wegfallen. Das Parken soll auf Großparkplätze und Parkhäuser fokussiert sein, deren Nutzung günstiger sein soll als Stellplätze im öffentlichen Raum. Mit Blick auf die die Preisentwicklung im ÖPNV ist eine "sukzessive und sachgerechte Erhöhung der Parktarife" angedacht. Beim Parken in Siedlungsbereichen soll das Bewohnerparken ausgeweitet werden. Zugleich soll das Parken auf Gehwegen wegfallen. Ein Mikrodepot für die City Um den Lieferverkehr in der City - eine seit Langem stark diskutierte Thematik - zu mindern, soll bis 2025 unter anderem ein Mikrodepot eingerichtet werden. Durch die Bereitstellung von Flächen soll Carsharing unterstützt werden. Die Umsetzung und Fortschreibung des E-Ladeinfrastrukturkonzepts von 2019 ist ein Grundsatz, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das gilt auch für mehr Grün im Straßenraum. Ein Schlüsselprojekt ist hier auch die verkehrliche Entlastung der Kernstadt.

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