Paderborn. Der heimische Mittelstand zeigt sich trotz der Pandemie-Auswirkungen widerstandsfähig: Dieses Fazit zieht die Sparkasse Paderborn-Detmold jetzt beim Blick auf ihre Geschäftszahlen für 2021. Das Geldinstitut gibt sich mit dem vergangenen Jahr zufrieden, insbesondere das Kreditgeschäft hat zuletzt an Fahrt aufgenommen. In einer Pressemitteilung berichtet die Sparkasse zudem von einem deutlichen Trend zur Geldanlage in Aktien und Wertpapieren.
Boom bei Krediten
Aus einer Stabilität heraus investierten die heimischen Unternehmen unter anderem in die Logistik, in klimafreundliche Ausrüstungen und Gebäude sowie in die Energie-Effizienz, so die Sparkasse. Und dies mache sich in der gestiegenen Nachfrage gewerblicher Kredite bemerkbar. Hier verzeichnet die Sparkasse Paderborn-Detmold einen Zuwachs von 7,2 Prozent. Ähnlich sehe es bei privaten Krediten aus. "Insbesondere das Wohnungsbaugeschäft boomt weiterhin", sagt Hubert Böddeker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
"Die Nachfrage nach Immobilien ist in 2021 noch einmal deutlich gestiegen. 12,5 Prozent Wachstum verzeichnen wir bei der Auszahlung von privaten Wohnungsbaudarlehen." Insgesamt seien Kreditzusagen in Höhe von mehr als 1,6 Milliarden Euro erfolgt, das gesamte Kreditvolumen der Sparkasse habe mit 6,9 Milliarden Euro einen Höchststand erreicht.
Trend zu Aktien und Wertpapieren
Nach wie vor sei "kein wirkliches Ende" der "Welt ohne Zinsen" in Sicht. Auf diese Niedrigzinsphase reagieren die Sparkassen-Kunden. Ihr verwaltetes Wertpapiervolumen liegt bei 2,1 Milliarden Euro und damit 20 Prozent höher als im Vorjahr. Während Aktien und Wertpapiere an Bedeutung gewinnen, verzeichnet die Sparkasse Paderborn-Detmold einen gegenläufigen Trend bei klassischen Einlagen auf Tagesgeldern, Termineinlagen und "sehr deutlich" bei Sparkassenbriefen. Die Anzahl der Wertpapierdepots ist im vergangenen Geschäftsjahr auf fast 46.000 gestiegen.
Ertrag und Gewinn
Trotz des starken Kreditgeschäftes reduzierte sich aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus der Zinsüberschuss um 10,1 Prozent. Diese Entwicklung konnte nur bedingt durch höhere Provisionserträge (+ 4,8 Prozent) aufgefangen werden, so die Sparkasse. Das Ergebnis vor Bewertung, also der Gewinn, wird für 2021 mit 62,9 Millionen Euro angegeben (Vorjahr: 65,25 Millionen Euro). Unter dem Strich bilanziert die Sparkasse Detmold-Paderborn für das vergangene Jahr 8,9 Milliarden Euro (+ 6,3 Prozent).
Filialen
In ihrer Mitteilung betont die Sparkasse Paderborn-Detmold, "kräftig in die Modernisierung ihrer Filialstandorte" zu investieren. Im Riemekeviertel etwa werde gebaut: Dort entsteht ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus inklusive der neuen Sparkassenfiliale. Zugleich hat die Sparkasse Paderborn-Detmold im vergangenen Jahr bekannt gegeben, ihr Filialnetz stark auszudünnen. 22 von 57 mit Personal besetzte Standorte werden seit vergangenem Herbst nach und nach geschlossen - im Kreis Paderborn sind das zehn von bisher 30.