Paderborn. Dezember 1946, die Heiersburg in der Paderborner Innenstadt. Mitten in den Wirren der Nachkriegszeit wurde der Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn gegründet. Damals noch unter dem Namen Verein für Caritasheime. 75 Jahre später ist der CWW in Paderborn und Warburg eines der größten Sozialunternehmen. Mit seinen vielfältigen Diensten und Einrichtungen in der Alten- und Behindertenhilfe ist er zur festen Säule in der Gesellschaft geworden.
In der Anfangszeit beschränkte sich der Verein für Caritasheime im Wesentlichen auf die Sicherung der finanziellen, vertraglichen und baulichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Einrichtungen. Der Betrieb wurde verschiedenen Ordensgemeinschaften übertragen und entsprechen den Bedarfen der Nachkriegszeit. So entstehen Flüchtlingsheime, Alten- und Kinderheime, Kindergärten, Familienpflegeschulen und auch ein Heim für Erziehungshilfe.
In den 1960er und 1970er Jahren konzentrierte sich der CWW Paderborn dann immer mehr auf die Alten- und Behindertenhilfe. Das Heilpädagogische Therapie- und Förderzentrum St. Laurentius in Warburg bietet seit Dezember 1966 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Platz zum Leben und Wohnen. Die älteste Einrichtung der Altenhilfe ist St. Raphael im sauerländischen Schmallenberg, die bereits seit 1954 betrieben wird. Für Menschen mit Behinderung bietet der Verein seit 1975 mit der Gründung der Schloßwerkstätten in Paderborn-Schloß Neuhaus Arbeitsmöglichkeiten. Kurz danach kommen die ersten Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung im Kreis Paderborn hinzu. Das Wohnhaus St. Kilian in Lichtenau ist eine der ältesten Wohn-Einrichtungen, zahlreiche weitere folgen.
Ende der 1990er Jahre ist die Expansionsphase des Vereins abgeschlossen. Weiterhin wird allerdings saniert, um- und angebaut. Entsprechende gesetzliche Vorgaben machen es notwendig, dass beispielsweise Doppelzimmer in Einzelzimmer umgebaut oder andere Maßnahmen der Barrierefreiheit umgesetzt werden.
Corona forderte viel Flexibilität
In den vergangenen Jahren setzte der CWW Paderborn verstärkt auf sich verändernde Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und auch Senioren. Auch ambulante Dienste rückten in den Fokus. So bieten die Geschäftsbereiche des Vereins beispielsweise eine Partnervermittlung für Menschen mit Behinderungen, Therapie-Angebote für Autisten, Einrichtungen für Betreutes Wohnen oder Tagespflegen oder externe Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung mitten in der Gesellschaft.
Das jüngste Wohnprojekt, das der CWW Paderborn als Bauträger realisierte, ist ein Wohnkomplex mit 22 Appartements in der Dubelohstraße in Paderborn. Seit September wohnen dort Menschen mit Behinderungen, aber auch Rentner. Es ist das erste inklusive Wohnprojekt in Paderborn-Schloß Neuhaus.
Anlässlich des Jubiläums begrüßte Vorstandsvorsitzende Dagmar Kieselmann auf einer kleinen Feier die Leitungskräfte und den Aufsichtsrat. "Im Corona-Jahr haben die Mitarbeitenden Außerordentliches unter ganz besonderen Umständen geleistet. Die Vorgaben aus der Politik kamen oftmals so kurzfristig, dass wir extrem flexibel sein mussten. Dafür möchte ich Ihnen allen danken", so Kieselmann. Vorstand Matthias Schmidt gab kurzweilige Einblicke in die Geschichte des Vereins und Vorständin Karla Bredenbals betonte neben Aspekten der Organisationsentwicklung die gute Zusammenarbeit des Vorstandes, der in dieser Konstellation seit Anfang des Jahres seine Ämter angetreten hatte.