Paderborn

Geschlossene "Herzkammer": Paderborner Dom-Krypta soll umgestaltet werden

Die demnächst beginnenden Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich rund anderthalb Jahre dauern. Der Raum unter dem Altar soll für Gläubige wie Besucher neu zugänglich werden.

Dompropst Monsignore Joachim Göbel und Architekt Karsten Stahl zeigen vor Ort einen Entwurf für die geplante Sanierung und Neugestaltung der Krypta. | © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

15.12.2021 | 15.12.2021, 00:30

Paderborn (epd/ber). Die Krypta des Paderborner Domes wird demnächst wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Sie werde ab dem 10. Januar 2022 voraussichtlich bis zum Liborifest 2023 nicht mehr zugänglich sein, wie das Erzbistum mitteilte. Durch die erstmals im vorvergangenen Sommer angekündigte Neugestaltung erhält die Krypta einen stufenlosen Zugang, zudem soll die Präsenz des heiligen Liborius in der Krypta hervorgehoben werden, hieß es. Des Weiteren sollen die Krytpa-Orgel, der Bodenbelag und die Beleuchtung erneuert werden.

Für die geplanten Sanierungs- und Neugestaltungsarbeiten der Dom-Krypta sind nach Angaben der Erzdiözese Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro eingeplant. Dompropst Monsignore Joachim Göbel erklärte, er bedauere zwar, dass die Dom-Krypta vorübergehend nicht zu nutzen sei. Mit der Neugestaltung werde der Raum jedoch neu erschlossen. Er soll dadurch nicht nur für Gläubige, sondern auch für nicht kirchengebundene Besucher als besonderer Raum neu zugänglich werden.

Der Entwurf der Architekten sieht eine besondere Verehrung des Bistumspatrons Liborius auf gleich zweifache Weise vor: Einerseits im Eingangsbereich der Krypta, wo die Besucher durch eine lebensgroße Liborius-Skulptur begrüßt würden, andererseits durch einen neuen bergenden, steinernen Altar. Der neue Kalkstein Boden soll von der Gesichte des Bauwerks "erzählen": Dort werde der Grundriss der ehemaligen Meinwerk-Krypta dargestellt.

Auch der Eingangsbereich der Dom-Krypta wird neu gestaltet. Dompropst Joachim Göbel sowie die beiden Architekten Stefanie Kroll und Karsten Stahl vom Bereich Bauen zeigen eine Entwurfszeichnung. - © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
Auch der Eingangsbereich der Dom-Krypta wird neu gestaltet. Dompropst Joachim Göbel sowie die beiden Architekten Stefanie Kroll und Karsten Stahl vom Bereich Bauen zeigen eine Entwurfszeichnung. | © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Die Krypta des Paderborner Domes sei die „Herzkammer des Erzbistums", da im Altar der Dom-Krypta in einem Ebenholzschrein die Reliquien des heiligen Liborius - dem Schutzpatron des Hohen Domes, des Erzbistums und der Stadt Paderborn sowie Namensgeber des Volksfestes - ruhen, erklärte Göbel. Zudem sei die Domkrypta die letzte Ruhestätte der Paderborner Erzbischöfe, für zahlreiche Menschen sei sie ein Ort der Andacht und des Gebets.

Die Form der Paderborner Dom-Krypta geht den Angaben zufolge im Wesentlichen auf das Jahr 1100 zurück. Seitdem habe es immer wieder Phasen mit zum Teil deutlichen baulichen Eingriffen und Veränderungen gegeben. Die letzte Renovierung der Dom-Krypta liege mittlerweile 40 Jahre zurück.