Brandstiftung? Alte Kegelbahn an Paderborner Wollmarktstraße brennt erneut

Paderborn. Auf dem Bahngelände an der der Paderborner Wollmarktstraße ist am Dienstagabend ein Feuer ausgebrochen. Der Brand in der ehemaligen und seit Jahren leerstehenden Kegelbahn, in der es bereits in der Vergangenheit mehrmals gebrannt hatte, wurde der Feuerwehr um 20.46 Uhr von einem Zeugen gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte konnte sofort eine "massive Verrauchung" festgestellt werden, auch waren Flammen hinter einem der Fenster sichtbar. Der erste Löschangriff und die Suche nach möglichen Personen im Inneren musste jedoch nach kurzer Zeit abgebrochen werden, weil die Hitzeentwicklung zu stark war, wie die Feuerwehr berichtet. Erst als es gelungen war, die Temperaturen durch Hochleistungslüfter und Abluftöffnungen deutlich zu senken und die schlechten Sichtverhältnisse zu verbessern, konnte die Feuerwehr die Löscharbeiten im Inneren in Angriff nehmen. Außerhalb des Gebäudes hatten weitere Trupps sowie eine Drehleiter den Brand weiter bekämpft. Durch den entstandenen Qualm kam es im näheren Umfeld des Einsatzortes zu einer erheblichen Geruchsbelästigung. Weil aufgrund der Rauchgase und Rauchniederschläge eine gesundheitliche Gefährdung nicht auszuschließen sei, wurden die Anwohner südlich der Wollmarktstraße bis über die Abtsbrede hinaus über die Warnapps Nina und Katwarn aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten. Sorge vor Deckeneinsturz Auch in anderen Teilen der Südstadt war der Brandgeruch am Abend merklich wahrnehmbar. Zum Brandzeitpunkt war es sehr neblig, so dass der Rauch schlecht abziehen konnte. Zwischenzeitlich musste damit gerechnet werden, dass die Decke über dem Brandherd aufgrund der Feuerschäden einstürzen könnte, sodass das Technische Hilfswerk mit einem Fachberater und schwerem Gerät nachgefordert wurde. Durch den Einsatz eines Radladers konnte eine Gebäudeaußenwand geöffnet und so der Brandherd gezielt mit Löschschaum von außen bekämpft werden. War es Brandstiftung? Nach einer knapp vierstündigen Einsatzzeit konnte eine Entwarnung für die Bevölkerung gegeben werden. Zwischenzeitlich hatte die Polizei die Wollmarktstraße zwischen Mälzerstraße und Waldenburger Straße voll gesperrt. Wie es zu dem Feuer kam, ist aktuell noch unklar. Möglicherweise war es Brandstiftung, davon geht die Kripo nach ersten Untersuchungen aus. Laut Paderborner Polizei stellte sich noch während des Löscheinsatzes ein Mann und erklärte, das Feuer gelegt zu haben. Ob er tatsächlich für den Brand verantwortlich war, müsse noch ermittelt werden. Aufgrund seines Zustands zog die Polizei das Ordnungsamt hinzu. Nach Untersuchung durch einen Nervenarzt wurde der 25-Jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Brandstelle wurde beschlagnahmt. Der Wert des zerstörten Gebäudes ist laut Polizei derzeit nicht bekannt. Das Gebäude sei augenscheinlich von Drogenkonsumenten aufgesucht worden und diente Obdachlosen als gelegentliche Unterkunft, heißt es. Insgesamt waren rund 60 hauptamtliche sowie ehrenamtliche Einsatzkräfte der Paderborner Feuerwehr im Einsatz. Die verwaisten Feuerwachen Nord und Süd wurden durch ehrenamtliche Kräfte der Löschzüge Wewer und Marienloh besetzt. Diese mussten auch tatsächlich ausrücken, weil während des laufenden Einsatzes ein Heimrauchmelder in der Schulstraße auslöste. Die Ursache war angebranntes Essen in einem Backofen. Bis auf die Lüftung der verrauchten Wohnung waren dort jedoch keine weiteren Maßnahmen seitens der Feuerwehr erforderlich.

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