Bürgerstiftung ehrt Paderborns unsichtbare Helden

Paderborn. Zum 16. Mal hat die Bürgerstiftung Paderborn die Bürgerpreise vergeben. Unter 2G+ fand die Veranstaltung mit etwa 100 Personen im Auditorium des Heinz-Nixdorf-Museumsforums (HNF) statt. Seit 2006 vergibt die Bürgerstiftung den Bürgerpreis an &bdquo;unsichtbare Helden und Heldinnen des Alltags" und ehrt damit bürgerliches Engagement in der Stadt Paderborn. &bdquo;Gute Dinge müssen auch oder gerade in diesen Zeiten erzählt werden. Die Preisträger haben es verdient", sagt der Vorsitzende der Stiftung, Elmar Kloke. Der Preis wird jährlich an Einzelpersonen und Vereine vergeben, die eine aktive Verantwortung in sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereichen des Stadtgebiets übernehmen. Dass die Veranstaltung, wenn auch in abgespeckter Form, in Präsenz im HNF stattfinden konnte, freute auch den Vorsitzenden des Kuratoriums, den früheren Uni-Präsidenten Nikolaus Risch. Die Stiftung fördere Solidarität. So sei auch der Ort der Verleihung zu verstehen. &bdquo;Das Credo von Heinz Nixdorf war eine solidarische Gesellschaft in Freiheit. Ich wünsche uns in diesen aktuell grauen Momenten, dass das Positive bleibt", so Risch, der die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Stiftung heraushob. Die Preisträger seien einstimmig auserkoren worden. Ausgezeichnet wurde Payam Sameni Fallah. Als Übersetzer für Farsi bildet er ein Bindeglied der Geflüchteten mit der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten, mit Behörden und Anwälten sowie mit den Wohneinrichtungen. &bdquo;Ich weiß, was es heißt, seine Heimat zurücklassen zu müssen und sich in einer fremden Sprache zurecht zu finden. Darum helfe ich gern", sagte Fallah. Ein Projekt profitiert vom E-Bike-Boom Ebenfalls mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurde Diethelm Wulf. Er engagiert sich seit 2015 für Asylbewerber in Schloß Neuhaus und begleitet diese zum Beispiel bei Behördengängen oder organisiert Feste zur Pflege von sozialen Kontakten. Unterstützt wird er dabei vom Bunten Tisch in Schloß Neuhaus. &bdquo;Er ist der Kitt zwischen den neuen Mitbürgern und den Behörden", stellte Bruno Weber, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung in seiner Laudatio fest. Das Engagement des dritten Preisträgers Alfons Frerich ist ein handwerklich praktisches. Frerich sammelt ausgediente Fahrräder, setzt diese in Stand und gibt sie dann gezielt an Geflüchtete weiter. Mehr als 100 Räder sind so schon weitergegeben worden. &bdquo;Die E-Bike-Welle ist meiner Aktion zugutegekommen. Viele Menschen haben nach der Anschaffung eines E-Bikes ihre noch intakten Räder bei mir abgegeben", so Frerich. &bdquo;Alle drei Herren leisten auf hohem Niveau unschätzbare Hilfe in der Flüchtlingsarbeit. Aus diesem Grund entschloss sich die Jury für die ungewöhnliche Drittelung einer Preishälfte", heißt es in der Begründung der Jury. Neben den drei Preisträgern wurde in der Sektion Kultur das Bundes-Schützen-Musikkorps aus Elsen für seinen vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz im Bereich der musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet. Das Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro stiften Herbert und Angelika Hanselmann. Neben Preisgeld und Trophäe sollte der gesamte Abend eine &bdquo;Wertschätzung für die Preisträger" sein, so Stiftungschef Kloke. Aus diesem Grund war der frühere Profifußballer Marco Bode als Festredner eingeladen. Sein Plädoyer: "Vielfalt bringt unterschiedliche Stärken in ein Team ein und bereichert es", so Bode. Generationsübergreifend war der Auftritt des Kükenballetts der Heimatbühne Paderborn mit seinem Superhelden-Tanz. Der überwiegend digital einstudiere Tanz hatte an diesem Abend, nach der Karnevalsabsage im Februar, seine erste Aufführung vor Publikum und belohnte die Mühen der kleinen Tänzerinnen mit viel Applaus.

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